Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
handelt es sich um einen Schwellenländerfonds, der seinen Schwerpunkt auf Asien setzt. »Die habe ich alle noch vor Einführung der Abgeltungssteuer gekauft.« Ich rate ihr, zwei der drei Fonds zu behalten, denn die Fonds sind gut gewählt und bei ihrem langfristigen Anlagehorizont ist der Vorteil der Abgeltungssteuerfreiheit nicht zu unterschätzen. Den schlecht laufenden Fonds tauscht sie in den Rentenfonds. Die Kosten, die mit dem Tausch einhergehen, sind gering, und sie nimmt sie gern in Kauf. Ihr ist jetzt eine solide Depotstruktur wichtiger.
Verbessern kann Katja die Systematik beim Anlegen. Bisher sparte sie die 300 Euro monatlich auf dem Tagesgeldkonto an. Wenn die Summe in ihren Augen groà genug war, suchte sie sich einen Fonds aus und legte an. Bei Rentenfonds, die eher geringe Kursausschläge haben, ist das ein gutes Vorgehen. Bei Aktienfonds aber nicht. Besser ist es, Monat für Monat in Teilbeträgen zu investieren. Mit einem Investmentsparplan löst sich Katja nämlich von der Frage, wann der beste Zeitpunkt zum Kaufen ist. »Den besten Zeitpunkt erwischt sowieso niemand!«
Kaufen zum richtigen Zeitpunkt: Investmentsparen
»Sell in May and go away, but remember to come back in September. « Dieser Börsenvers ist nett, taugt aber wenig als Regel. Er beruht auf der Annahme, dass in den Sommermonaten viele Anleger den Börsen fernbleiben und erst wieder im Herbst anlegen. Nach dieser Regel hätte das zur Konsequenz, dass die Aktienkurse im Mai nachgeben und im September ein wahres Kursfeuerwerk starten. Doch so einfach ist die Börsenwelt eben nicht â manchmal treffen solche Regeln zu â und genauso häufig nicht.
Auch die Charttechnik, also die Analyse des grafischen Verlaufs von Aktienkursen, liefert nur wenige sinnvolle Hinweise. Die Suche nach dem besten Zeitpunkt hat mit unserer Psyche zu tun. Wer will schon gleich Verluste im Depot haben, auch wenn man von der Anlage überzeugt ist? In der Wirtschaftswissenschaft beschäftigt sich die Verhaltensökonomik mit diesem Phänomen. Viel wichtiger als der Zeitpunkt des Einstiegs ist die eigene Strategie: Wie viel Geld möchte ich in Aktien anlegen? Wie viel kann ich sparen und wie lange? Wann muss ich auf das Geld zurückgreifen? Wer in Aktien fürs Alter anspart, für den ist ganzjährig Anlagesaison. Und die Frage nach dem Timing löst man am besten, indem man einfach regelmäÃig investiert. Monat für Monat. Dabei profitieren Sie nämlich vom Durchschnittskosteneffekt. Der ist einfach erklärt: Wenn Sie jeden Monat die gleiche Summe in Aktien investieren, erhalten Sie bei fallenden Kursen mehr Fondsanteile für Ihr Geld, als wenn die Aktien gerade teurer sind. Praktisch bedeutet das: Wer beispielsweise vor zehn Jahren in internationale Aktienfonds auf einen Schlag investiert hat, liegt im Dezember 2010 noch mit 18 Prozent im Verlust. Wer allerdings vor zehn Jahren angefangen hat, in diesen Fonds mit monatlichen Beträgen zu investieren, lag zum gleichen Zeitpunkt mit 2 Prozent pro Jahr im Gewinn (Quelle: bvi, Bundesverband Investment und Asset Management e.V.).
Katja hat Lust bekommen und spart nun monatlich 400 Euro in zwei verschiedene Investmentfonds an. 100 Euro gehen in den europäischen Aktienfonds und 300 Euro in einen gemischten Fonds mit Schwerpunkt globale Aktien. Mehr Streuung bedeutet auch mehr Risikoausgleich.
Der goldene Handschlag â Neuorientierung nach einer Kündigung
Um wen geht es?
46-jährige Angestellte nach einer Kündigung
Themenschwerpunkt
Die Finanzplanung ändert sich Was macht man mit der betrieblichen Altersvorsorge?
Zusatzinfos
Fünftelregelung Rechtliches Grundwissen: Kündigung und Abfindung
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Die Kündigung traf sie wie ein Schlag. Seit ihrem Studium ist die 46-jährige Managerin in dem Verlag angestellt, zuletzt leitete sie das Online-Marketing. Mit dem Verkauf des Unternehmens an die neue Eigentümergesellschaft kam dann alles rasend schnell: neue Strategie, neue Produkte und eine neue Organisationsstruktur. Warum musste gerade ihr Job durchs Raster fallen? Das ist schmerzlich für Esther, für die der Verlag zur beruflichen Heimat geworden war.
Die bittere Wahrheit ist: Nicht erst seit den wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten Jahre ist Personalabbau eine gängige MaÃnahme, mit der Unternehmen ihre Kosten reduzieren. Auch wenn durch Kurzarbeit, Abbau von Ãberstunden oder
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