Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
Rechtsanwalt sollte nicht auch gleichzeitig der Anwalt Ihres Mannes sein. Es besteht die Gefahr, dass Scheidungsvereinbarungen zu Ihren Ungunsten geregelt werden, denn es wäre überraschend, wenn beide Ehepartner identische Vermögenspositionen und Ziele haben.
4. Wenn die Zweifel an einer möglichen Versöhnung gröÃer werden (und bevor der worst case eintritt): Bringen Sie Ihr Vermögen in Sicherheit!
â Haben Sie Gemeinschaftskonten? Dann sprechen Sie mit Ihrem Ehepartner und wandeln das Konto in zwei Einzelkonten um. Das geht nur mit der Zustimmung des Partners. Bis
dahin kann jeder über das Konto und eingeräumte Dispositionskredite verfügen. Achtung: Als Kontomitinhaber haften Sie für alle Schulden auf dem Konto. Denken Sie auch an gemeinschaftliche Wertpapierdepots.
â Gibt es gemeinsame Altersvorsorge-Verträge, etwa private Lebensversicherungen? Bevor sie diese trennen, lassen Sie sich unbedingt beraten. Eine vorzeitige Auflösung ist fast immer mit RenditeeinbuÃen bzw. Verlusten verbunden. Meist ist es sinnvoller, dem Partner einen Barausgleich zu zahlen.
â Hat Ihr Ehepartner Vollmacht auf Ihrem Konto? Dann widerrufen Sie diese schriftlich gegenüber der Bank, damit sie nicht von einem leeren Konto überrascht werden. Denken Sie auch an Kredit- oder Scheckkarten, mit denen Ihr Partner über die Konten verfügen kann.
â Haben Sie Ihren Partner als Bezugsberechtigten bei einer Lebens- oder Rentenversicherung eingetragen? Sie können das jederzeit formlos schriftlich ändern, wenn das Bezugsrecht widerruflich ist. Das wird sehr häufig vergessen.
Wie hätte Carolin noch mehr Klarheit haben können?
Hätten sie und ihr Mann eine Regelung für den Fall der Trennung und Scheidung aufgesetzt, sprich: einen Ehevertrag, wäre ihr viel Ungewissheit erspart geblieben. Der emotionale Stress ist groà genug. Glücklicherweise verliert der Ehevertrag den üblen Ruf, dass hier einer den anderen über den Tisch ziehen will. Paare, die mit einem Ehevertrag in guten Zeiten alles für schlechte Zeiten regeln, handeln verantwortungsbewusst.
Worauf Frauen bei Eheverträgen achten sollten
Eheverträge sind in unserer Gesellschaft aus Sicht des einkommensschwächeren Ehepartners, meist also der Frau, negativ besetzt. Man verbindet damit einen Verzicht auf Ansprüche, die nach dem Gesetz ohne Vertrag bestünden. Durch die Unterhaltsrechtsreform und den darin verankerten Grundsatz der Eigenverantwortung muss bzw. wird sich die Institution des Ehevertrags wandeln. Mehr noch: Insbesondere für einkommensschwächere Ehepartner ist ein solcher Vertrag jetzt die einzige Möglichkeit, die kurzen und betragsmäÃig begrenzten Laufzeiten von nachehelichen Unterhaltsansprüchen auszuweiten. Eine Frau, die eine klassische »Familienehe« führt, hat andere finanzielle Aspekte zu berücksichtigen als ein Unternehmerehepaar. Der Unterhalt kann also dem gewählten Ehemodell angepasst werden. Dabei lassen sich ganz individuelle Lösungen für einen Ausgleich vereinbaren â etwa so, dass der schwächere Partner auf jeden Fall im Alter oder bei einer Trennung über einen entsprechenden Vermögenswert verfügen kann. Oder es wird verpflichtend festgelegt, dass in eine Renten- oder Lebensversicherung bzw. andere Anlagen einbezahlt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass Vertragsnehmer immer der Ehegatte selbst ist und nicht nur Bezugsberechtigter oder verfügungsberechtigter Bevollmächtigter über ein Konto. Nur wenn die Versicherung oder das Depot auf den Namen der Frau bzw. des einkommensschwächeren Partners läuft, fällt der Vermögenswert in den eigenen Herrschaftsbereich. Beim Rentenausgleich hat das neue Versorgungsausgleichsgesetz mehr Sicherheit gebracht, da jetzt auch betriebliche Altersversorgungen, die nicht auf eine Rente, sondern auf Kapital ausgerichtet sind, von den Gerichten ausgeglichen werden. Ein Ehevertrag eignet sich dazu, genau zu definieren, welche Verträge der Eheleute für die Altersversorgung gedacht sind und welche nicht. Falls Sie sich für einen anderen Güterstand als den gesetzlichen
â sprich: die Zugewinngemeinschaft â entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass eine andere Art des Ausgleichs geschaffen wird. Dies gilt auch, wenn ein Zugewinnausgleich für den Fall der Scheidung vertraglich ausgeschlossen wird. Ebenso sollte im Vertrag
Weitere Kostenlose Bücher