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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Hintze
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Finanzkrise viele Vermögen angegriffen hat, auch die demografische Entwicklung trifft die Freiberuflerinnen und Freiberufler. Überdies müssen die Versorgungswerke ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand auskommen.
    Laut dem Alterssicherungsbericht 2008 der Bundesregierung zahlten 658.000 Mitglieder 5,7 Milliarden Euro ein. Gleichzeitig erhielten 135.000 Rentenempfänger aber 2,7 Milliarden Euro ausgezahlt. Dass dieses Verhältnis dank längerer Lebenserwartung und gesunkenem Einkommensniveau der Mediziner in der Zukunft eher schlechter als besser wird, ist offensichtlich. Heute sind die Renten sehr gut, aber die Zeiten üppiger Rentenanpassungen sind vorbei, und künftige Ruheständler müssen mit geringeren Renten rechnen.
    Der Plan der beiden sieht so aus: Nach der Gehaltserhöhung von Hendrik haben sie nun zusätzlich 1.500 Euro pro Monat zur Verfügung. Ihre Miete beträgt 800 Euro, sodass sie 2.300 Euro für das Vorhaben aufwenden könnten. Von dieser Summe ziehen sie Neben- und Bewirtschaftungskosten ab, sagen wir 450 Euro, sodass sie 1.850 Euro an die Bank zurückzahlen könnten. 30.000 Euro wäre ihr Eigenmitteleinsatz, um mit 20.000 Euro noch eine minimale Reserve zu haben.

    Ihre Traumhäuser würden das Haushaltsbudget sprengen. Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro, Erwerbsnebenkosten von 42.500 Euro und ihrem Eigenmitteleinsatz bliebe ein Darlehen von 512.500 Euro übrig. Bei einem Zinssatz von 4,5 Prozent und einer anfänglichen Tilgung von einem Prozent beträgt die monatliche Rückzahlungsrate 2.350 Euro. Nach 15 Jahren haben die beiden immer noch Schulden von circa 403.000 Euro. Das ist kein guter Plan – er bringt das junge Paar bei einer unverantwortlich kleinen Reserve von 20.000 Euro an die Grenze der Belastbarkeit!
    Die beiden könnten nun ihre Erwartungen deutlich runterschrauben und eine Immobilie im Wert von 330.000 Euro erwerben (= Darlehen: 330.000 Euro). Sie reduzieren mit dieser Variante zumindest ihre monatliche Belastung auf nur noch 1.512 Euro, aber es ist fraglich, ob sie mit dieser Lösung glücklich werden. Wenn nach 15 Jahren die Zinsbindung ausläuft, stehen die beiden noch mit 260.000 Euro in der Schuld der Bank.
    Das aktuelle Zinstal wird nicht von Dauer sein und man muss davon ausgehen, dass bei der Verlängerung des Kredites ein höherer Zins vereinbart wird. Liegt dieser bei 6,5 Prozent, steigt die monatliche Kreditrate auf über 1.900 Euro. Ist dieser Plan nun besser?
    Es ist eng. Sehr eng. Wenn die Finanzierung so zustande käme, darf nichts passieren, damit es nicht zum finanziellen GAU kommt: keine Krankheit, keine berufliche Durststrecke, keine Auszeiten. Vom dritten Kind ganz zu schweigen.
    Und bei alledem haben sie noch nichts für eine liquide Altersvorsorge getan. Ich rate dringend davon ab, jetzt das eigene Haus in Angriff zu nehmen, auch wenn die Zinsen verlockend tief sind.

    Mieten oder kaufen? Was sagt der rechnerische
Vergleich nach 34 Jahren?
    Um zu vergleichen, ob die gemietete oder die gekaufte Immobilie wirtschaftlich besser ist, gilt es ein paar Annahmen zu treffen. Zusammengefasst die Vorgaben für Elke und Hendrik:
■ Die Miete steigt von derzeit 800 Euro um linear zwei Prozent pro Jahr an.
■ Der Sollzinssatz für die Gesamtlaufzeit beträgt im Schnitt 5,50 Prozent, denn das derzeit geringe Zinsniveau wird definitiv nicht von Dauer sein.
■ Bei einer Tilgung von anfänglich einem Prozent ist das Darlehen von 330.000 Euro in 34 Jahren zurückgeführt.
■ Die Wertsteigerung der Immobilie beträgt ein Prozent pro Jahr. Warum so gering? In der Vergangenheit wurde dieser Wert in den Ballungszentren, wie Hamburg oder Frankfurt, übertroffen, in anderen Regionen Deutschlands gab es sogar rückläufige Immobilienpreise, was den Wiederverkaufswert des Hauses reduzieren würde.
■ Das Geld, das sie als Mieter monatlich gegenüber dem Käufer einsparen, wird mit einer Verzinsung von drei Prozent für den gesamten Zeitraum angelegt.
    Bezahlte Mieten in 34 Jahren
461.100 Euro
Bezahlte Tilgung
330.000 Euro
Eingesetzte Eigenmittel und Zinsen
429.300 Euro
In Summe
759.300 Euro
Immobilienwert
460.500 Euro
Kosten des Immobilienkaufes
298.800 Euro
Mieter haben mehr Spielraum für den liquiden Vermögensaufbau und legen die monatlichen Ersparnisse (Differenz Miete zur Kreditrate) wieder an.
Sparleistung in 34 Jahren von
32.300 Euro
Das ergibt

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