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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Hintze
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ihrer Zwillinge wieder mit der Arbeit bei einem großen Pharmakonzern. »Ich wollte unbedingt wieder in meinen Beruf zurück«, sagt Evelyn. Sie möchte ihre Karrierechancen wahren, weiter berufliche Anerkennung genießen und ihren Teil zum Familienbudget beisteuern. Damit sie sich dennoch um ihre Kinder kümmern kann, entschied sie sich für Teilzeit. Das sind die Motive der meisten Frauen.
    Doch leider sieht die Realität in Deutschland nicht so schön aus. Gerade gut ausgebildete Frauen, die auf der Karriereleiter schon ein paar Sprossen emporgeklettert sind, reiben sich zwischen Beruf und Familie auf. Gegenüber ihren Kindern plagt sie das schlechte Gewissen – »Mama hat wieder keine Zeit« – und im Job bekommen die interessanten Projekte meist die Vollzeitkollegen. Vom Teilzeiteinkommen bleibt unter dem Strich auch nicht viel übrig. Hier ein wenig, da ein wenig und am Ende kommen alle zu kurz. Ganz besonders die Frauen. So geht es auch Evelyn. Sie ist ein gutes Beispiel für die deutsche Teilzeit-Realität. »Ich hatte es mir einfacher vorgestellt«, gesteht sie.
    Evelyn kommt zu mir in die Beratung, weil sie Klarheit über ihre Altersvorsorge haben möchte. Sie hat das Gefühl, noch zu
wenig getan zu haben. Ihren Mann Jens, ebenfalls 1977 geboren, bringt sie gleich zu unserem Termin mit. Die beiden sind sich einig, dass Evelyn eine gute eigene Altersvorsorge haben muss. Auch wenn die Ehe intakt und liebevoll ist, kennen die beiden die Scheidungsraten in Deutschland: »Da sorgen wir besser vor, weiß man’s?!«
    Ich bitte sie, zu unserem Gespräch ihre aktuelle Gehaltsabrechnung und die letzte Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung mitzubringen. Der Blick auf beides bestätigt: Sie muss jetzt handeln. Denn bisher ruht ihre Altersvorsorge ausschließlich auf der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV).
    Ehegattensplitting begünstigt meist die Ehemänner
    Evelyns Gehalt für 19 Stunden Teilzeit beträgt 2.000 Euro brutto. Es ist in den letzten Jahren nicht weiter gestiegen – die großen Gehaltssprünge verzeichnen vor allem die 60-Stunden-Workaholiker: Auch das ist eine bittere Wahrheit. Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleiben ihr 1.080 Euro übrig. Ich erkenne auch gleich den Grund für dieses geringe Nettoeinkommen. Die bei den haben Steuerklasse 3 und 5 gewählt. Diese Strategie verfolgen nicht wenige Ehepaare. Nicht wenige Steuerberater empfehlen sie bei Ehepaaren mit unterschiedlich hohem Gehalt. Rechnerisch hat das auch seine Berechtigung. Je größer die Differenz zwischen den Einkünften von Ehemann und Ehefrau, desto größer der Vorteil in der monatlichen Gehaltsabrechnung. Denn Jens verdient mit einem Bruttoeinkommen von monatlich 6.000 Euro den wesentlichen Teil des Familieneinkommens.
    Evelyn hat mit der Steuerklasse 5 einen sehr viel höheren prozentualen Steuerabzug als ihr Mann. Würden beide die gleichberechtigte Steuerklasse 4 wählen, würde sich ihr Nettogehalt von 1.080 Euro auf 1.335 Euro erhöhen – fast 25 Prozent mehr. Zudem sind beide Kinder auf seiner Lohnsteuerkarte eingetragen. Jens bekommt bei seinem Bruttoeinkommen und der Steuerklasse 3 eine
Auszahlung von knapp 3.900 Euro – inklusive der beiden Kinderfreibeträge. In der Steuerklasse 4 käme er nur auf knapp 3.300 Euro. Also 600 Euro weniger. So gesehen ist es also nicht ganz falsch, das traditionelle Ehepaar-Steuermodell zu wählen, denn in der Kasse der jungen Familie landet zunächst mehr. Mit der Einkommensteuererklärung findet ohnehin die Gesamtbetrachtung statt.
    Zurück zu Evelyns Altersvorsorge. Ihr niedriges Gehalt rächt sich später auch bei der Rente. Denn Teilzeit ist nicht nur eine Karrierefalle, sondern leider auch eine schmerzliche Rentenfalle. Viele Frauen haben eine völlig falsche Vorstellung davon, mit welchen Ansprüchen sie in der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) rechnen können.
    Sie und ihr Arbeitgeber zahlen gemeinsam 400 Euro in der GRV an. Jens dagegen zahlt bei seinem Einkommen zusammen mit dem Arbeitgeberanteil mehr als das Doppelte: Knapp 1.100 Euro gehen an die Rentenkasse. Es ist offensichtlich, dass ihr Mann im Alter besser dasteht. Zudem hat er über seinen Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge in Form einer Unterstützungskasse abgeschlossen, der er rund 2.000 Euro pro Jahr zuführt. Aus seinen Studentenzeiten spart er

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