Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
mit einem höheren Gehalt wird man sozialversicherungspflichtig. Viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber wollen das nicht. Die Vereinbarung einer betrieblichen Altersvorsorge in Form der Direktversicherung schafft Abhilfe. Damit kann der Arbeitnehmer mehr arbeiten und er stärkt seine Altersvorsorge, aber gefährdet nicht seinen Status als Minijobber.
Wiebke und Rolf sind sich einig. Sie erhöht ihre Arbeitszeit und spart den Hinzuverdienst von 370 Euro. Das ist der Höchstbetrag, der derzeit monatlich in eine Direktversicherung eingezahlt werden kann. Bis zum Rentenbeginn sind es bei ihr noch 14 Jahre. Ich rate ihr zu einem klassischen Versicherungsmodell ohne Aktien, auch da sie selbst keine groÃen Risiken eingehen möchte.
Mein Vorschlag gefällt den beiden. Wiebke bekommt mit 66 Jahren eine lebenslange Rente von anfänglich 330 Euro im Monat. Die gesamte Rente steigt in der Rentenphase um jährlich 2,30 Prozent (Berechnung inklusive der Ãberschüsse; die Garantierente beträgt gut 270 Euro; Quelle: Volkswohlbund).
So stärkt sie ihre Altersvorsorge und bekommt weiterhin 400 Euro netto aufs Konto.
Wie funktioniert eine Direktversicherung für Minijobber?
Mit einer Direktversicherung spart der Arbeitnehmer über den Arbeitgeber für seine Altersvorsorge an. Es handelt sich dabei um eine Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht. Vertragspartner sind die Lebensversicherungsgesellschaften. Bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze für die Beiträge zur staatlichen Rentenversicherung können pro Jahr
in eine Direktversicherung eingezahlt werden. Im Jahr 2010 sind das 2.640 Euro. Dieser Betrag ist in voller Höhe steuer-und sozialversicherungsfrei. Für Zusagen seit dem 01.01.2005 erhöht sich dieser Betrag um weitere 1.800 Euro pauschal, sodass insgesamt 4.440 Euro im Jahr in eine Direktversicherung eingezahlt werden können. Der Arbeitgeber ist der Versicherungsnehmer, der Arbeitnehmer ist die versicherte Person. Eine einmal abgeschlossene Direktversicherung kann auch zu einem anderen Arbeitgeber problemlos mitgenommen werden. Wenn das Arbeitsverhältnis beendet ist, lässt sich die Versicherung auch mit eigenen Beiträgen fortführen. Das ist meist auch ratsam. Da der Arbeitnehmer bei einer arbeitnehmerfinanzierten Direktversicherung das unwiderrufliche Bezugsrecht hat, gehört ihm die Police auch im Fall einer Kündigung oder bei einer Insolvenz des Betriebs. Erst im Rentenalter sind die Rentenzahlungen steuerpflichtig. Bis dahin kann das Geld steuerfrei für den Arbeitnehmer arbeiten. Einen Komplettüberblick zur betrieblichen Altersvorsorge finden Sie im Kapitel »Mitte 30 â Kind oder Karriere?«
Nicht von Dauer
Viele Frauen nutzen Minijobs auch als ersten Schritt nach der Familienpause, um wieder in ihrem ursprünglichen Beruf Fuà zu fassen. Das gefällt mir als Wiedereinstieg. Dem sollten aber weitere berufliche Schritte folgen. Denn Minijob oder Midijob, ob mit oder ohne Direktversicherung, stellen aus meiner Sicht für die Frauen keine echte langfristige Lösung dar. Sie schaffen zwar kurzfristig ein gutes Gefühl und ein eigenes Einkommen, aber halten fern von qualifizierter beruflicher Karriere und echter Vermögensbildung. Ich weià natürlich, dass viele Frauen oftmals keine Alternative haben. Diese Frauen haben nicht das Glück wie Wiebke, die einfach nur etwas dazuverdienen möchte.
Riestern trotz Minijob? Auch das ist möglich!
Geringfügig Beschäftigte sind normalerweise von der Versicherungspflicht befreit. Sie können aber von der Möglichkeit Gebrauch machen, auf diese Befreiung zu verzichten, indem Sie den pauschalen Arbeitgeberbeitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung aufstocken. Das kostet Sie bei einem Verdienst von 400 Euro monatlich nur 19,60 Euro (Stand 2010). Dann sind Sie in der glücklichen Lage, »riestern« zu können. Das bedeutet: Selbst wenn Sie nur den Sockelbetrag von jährlich 60 Euro in den Vertrag einzahlen, bekommen Sie die volle Grundzulage von 154 Euro und gegebenenfalls die Kinderzulagen von 185 Euro bzw. 300 Euro! Das ist ein gutes Geschäft für Sie.
Nebenbei erhöhen Sie Ihre Ansprüche in der gesetzlichen Rente, wenn auch nur minimal. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Beschäftigungszeit in vollem Umfang auf verschiedene Wartezeiten (Mindestversicherungszeiten) der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet wird. Das kann bei
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