Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
die Frauen, denn sie haben mehrheitlich lange vor Ausbruch der Finanzkrise ökologische und ethische Geldanlagen für sich entdeckt.
Unter dem Begriff Nachhaltigkeit versteht man, dass eine Gemeinschaft nicht über ihre Verhältnisse lebt. Es geht um den Einklang aus Ãkologie, Wirtschaftlichkeit und sozialem und ethischem Handeln. Dieser Nutzen ist vielen Anlegern wichtiger als die Rendite. Mehr als 60 Prozent sind sogar bereit, auf Rendite zu verzichten, wenn die Gelder nachhaltig angelegt werden (Quelle: Umfrage der Union Investment, 2009). AuÃerdem setzen sie damit Impulse: Immer mehr Firmen orientieren sich bei ihren Produkten deshalb an diesen Kriterien und integrieren solche Ãberlegungen auch in die langfristige Unternehmensstrategie. Ãberzeugung spielt dabei eine Rolle, aber auch das schlichte Interesse daran, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Trotzdem ist Vorsicht geboten â nicht überall, wo »Ãko« draufsteht, ist »Ãko« drin. Das, was wir auch schon bei manchem Lebensmittel erfahren mussten, gilt für Geldanlagen nicht weniger.
Ein Beispiel ist BP. Sicher kein Vorzeigeunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit. Schon gar nicht seit der Katastrophe im Golf von Mexiko. Vielen von uns sind die dramatischen Bilder der ölverschmutzten Küsten und der Seevögel noch in Erinnerung. Dennoch fand sich BP in vielen als ökologisch bezeichneten Fonds. Warum das so ist? Verantwortlich ist die sogenannte Best-in-Class-Strategie (s. S. 219). Weil BP einen eigenen Unternehmensbereich für regenerative Energien hat, hat es die entsprechenden Auswahlkriterien erfüllt. Aus Anlegersicht doppelt ärgerlich: Zur Enttäuschung, diese Aktie überhaupt im Fonds zu finden, kam der Ãrger über die hohen Kursverluste.
Leider gibt es keine einheitlichen Standards für nachhaltige Investments, die die Auswahl erleichtern. Anhaltspunkte sind Produktbeschreibungen und Rechenschaftsberichte. Jede Anlegerin
muss sich ein eigenes Urteil bilden. Und wie so oft greift der gesunde Menschenverstand. Frauen haben da ein sehr gutes Gespür, ob ein Produkt glaubwürdig ist â oder ob es nur um Marketing geht.
Nachhaltigkeit ist auch: Risikokontrolle und das Vermögen der Anleger zu erhalten
Viele Anleger klammern bei dem Wunsch nach einer nachhaltigen Anlagepolitik die eigene Risikotragfähigkeit ganz aus. Auch wenn die deutsche Umwelttechnologie führend ist und dem Markt für regenerative Energiegewinnung ein groÃes Potenzial zugesprochen wird, heiÃt das noch lange nicht, dass Geldanlagen, die in diese Unternehmen investieren, nur steigen. Im Gegenteil: Viele Aktienfonds, die in die groÃen Umwelttechniker wie Centrotherm Photovoltaics, Vestas Wind oder den Profiküchenhersteller Rational investierten, brachen 2008 um mehr als 45 Prozent ein.
Für die Aktie der Solarworld, deutsches Vorzeigeunternehmen bei der Gewinnung von Sonnenenergie, zahlten Anleger auf dem All-time-High (November 2007) 47 Euro. Sonnenenergie war in aller Munde. Im Herbst 2010 notiert die Aktie bei neun Euro â ein Verlust von 80 Prozent! Das schmerzt jeden Anleger, auch die, denen ökologische Themen am Herzen liegen. Umwelt-Aktienfonds sind nicht besser â aber auch nicht schlechter â als jene mit Standard-Aktien . Ich gehe jetzt sicher nicht so weit zu sagen, jedes Festgeldkonto sei nachhaltig, aber was nützt es, wenn das Geld in Windparkanlagen angelegt wird, die so viel Geld verschlingen, dass die Anlegerin keine Rendite erzielt oder gar Sorge hat, ihr Geld nicht zurückzubekommen.
Anlagespektrum nachhaltiger Geldanlagen
Tagesgeld, Sparkonto, Sparbrief
Ãkologische Banken sammeln Geld von Anlegern ein und legen es in Sparbriefen und Termineinlagen an. Diese Banken verleihen das Geld an Kreditnehmer, um damit Umwelttechnologien, nachhaltige Bauprojekte oder auch die Herstellung von Bio-Produkten zu finanzieren. In den letzten Jahren überstieg der Mittelzufluss bei diesen Banken das Kreditgeschäft, weil es nicht ausreichend solide Finanzierungsvorhaben gab.
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Risiko: Geringes Anlagerisiko, bei langen Sparbrieflaufzeiten besteht die Gefahr, dass die allgemeinen Zinsen steigen und das Geld fest und damit nicht verfügbar angelegt ist (Opportunitätsrisiko). Auch bei Umwelt-, Ãko- und der Kirche nahestehenden Banken sollten Sie stets prüfen, wie die Sicherung der Einlagen geregelt ist.
Ertrag: Entsprechend den allgemeinen
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