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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Hunderten auf magischem Boden zusammenpferchen mussten.
    Wie schaffst du es nur, uns selbst dann noch negativ darzustellen, wenn dir einer von uns gerade das Leben gerettet hat? Apropos Leben: Du solltest hier keine Wurzeln schlagen, sondern so schnell wie möglich abhauen. Die Hexe will uns umbringen, verdammt noch mal!
    Kira löste sich aus ihrer Starre. »Scheint wirklich nicht deine Woche zu sein, was?«, erwiderte sie trocken.
    Pooka hatte sich in einen unnatürlich großen Golden Retriever verwandelt, der die gestürzte BanaBhuidseach nun drohend anknurrte.
    Kira pfiff den Deamhan zu sich und wollte schon den Raum verlassen, als sie noch einmal stehen blieb und sich zu Aidan umdrehte.
    »Wieso?«, fragte sie. Aidans Angriff hatte sie zutiefst verletzt.
    Die Schatten am Boden schienen dichter geworden zu sein und hüllten die Konturen der BanaBhuidseach in Dunkelheit, sodass nur noch ihre gelben Augen herausblitzten.
    »Er ist eine Gefahr für uns«, wisperte Aidan Unheil verkündend. »Er darf nicht leben.«
    Kira sah, wie die Alte sich mühsam aufrichtete, und rannte los. Erst als sie durch die Eingangstür ins Freie trat, konnte sie kurz aufatmen. Dann lief sie weiter mit der Angst im Nacken, dass die BanaBhuidseach sie verfolgen könnte.
    »Was war das eben?«, zischte sie Kingsley zu, als sie sich wieder etwas sicherer fühlte.
    Ich weiß ja nicht, wie du das Ganze wahrgenommen hast, aber für mich war das eindeutig ein Mordversuch.
    »Ich meinte den Energieschub! Ich sollte so etwas nicht können!«
    Kira spürte, wie Kingsley sich in ihrem Kopf zurückzog und nachdachte. Ein sehr merkwürdiges Gefühl. Nach einer Weile antwortete er: Ich hätte es vorher auch nicht für möglich gehalten, aber anscheinend behält ein Magier seine Fähigkeiten auch dann noch, wenn sein Körper tot ist.
    »Indem du meinen Körper benutzt hast!«, rief sie empört. Außer Atem vom Laufen, aber auch vor Wut, blieb sie stehen und stützte die Hände auf die Knie.
    Pooka winselte beunruhigt.
    »Und ich habe Magie benutzt, die nicht meine eigene war. Wie ein mieser Parasit!«, fügte sie kopfschüttelnd hinzu. »Ich fühle mich so schmutzig. Und das alles nur deinetwegen!«
    Kira, geh endlich weiter! Wir müssen raus aus dieser Irrenanstalt und zusehen, dass wir so schnell wie möglich ins Magic Central kommen.
    »Wieso hattest du nicht den Anstand, einfach den Löffel abzugeben? So wie jeder andere auch«, keifte sie, richtete sich aber trotzdem auf und ging weiter in Richtung der Tore. »Außerdem darf ich nicht einmal meinen kleinen Zeh hinter die Grenze setzen. Jemand von draußen muss einen spezifisch anfordern, sonst bleibt man hier drinnen.«
    Dann werden wir eben dafür sorgen, dass uns jemand anfordert. Wo kann man hier telefonieren?

Die Reservate waren aufgebaut wie kleine Städte. Es gab Geschäfte, Waschsalons, Kaffeehäuser und sogar eine Bücherei. Grüne Bäume säumten die sauberen Straßen. Die einzigen Fahrzeuge waren Lieferwagen. Ohne die riesigen Eisenmauern und das feinmaschige Eisennetz hoch über ihren Köpfen hätte das Ganze recht nett und friedlich ausgesehen. So aber wirkte es eher wie die Filmkulisse eines schlechten Horrorfilms.
    Auf dem Weg zur Grenze begegnete Kira unzähligen vom Eisen geschwächten Bewohnern. Kein Wunder, dass sie allesamt tierisch schlecht gelaunt wirkten. Kira rechnete jeden Moment damit, dass einer sie anspringen und ihr die Nase wegfressen könnte, und hielt den Kopf gesenkt.
    Unter ihnen befanden sich relativ harmlose Wesen wie Nymphen, Nixen, Satyrn, Kobolde und Elfen*. Und selbst die konnten einen ziemlichen Schaden anrichten.
    Früher, als die Magier noch nicht alles durcheinandergebracht hatten, waren die Sidhe in zwei Gruppen unterteilt gewesen: die vergleichsweise harmlosen Seelie und die Unseelie. Zu den Unseelie gehörten Rotkappen, kleine boshafte Männchen mit nadelspitzen Zähnen, die sich ihre Hauben mit dem Blut ihrer Opfer färbten. Succubi und Incubi, Wesen von außerirdischer Schönheit, deren Küsse tödlich waren. Aber auch Trolle, Banshees, Goblins und viele weitere fiese Kreaturen, die früher den Hof des Unseeliekönigs ihr Heim genannt hatten und nun mitten unter ihnen lebten, Seite an Seite mit Werwölfen und Vampiren, die zu keiner der beiden Gruppen zählten.
    Nicht nur das Eisen hatte Kira diesen Ort fürchten und hassen gelehrt. Dafür reichte schon die Begegnung mit einer Bande ausgehungerter Rotkappen oder das herzzerreißende Heulen der

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