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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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der Wächter und führte sie in ein Büro. »Ich bin übrigens Arthur. Wie heißt du, Feenmädchen?«
    »Kira«, antwortete sie.
    »Kira und weiter?«
    Kira warf ihm einen kühlen Blick zu. Sie konnte Menschen, die sich in ihre Angelegenheiten einmischten, aber nichts über die Traditionen und Sitten ihres Volkes wussten, nicht ausstehen.
    Als sie auf seine Frage nicht antwortete, sondern ihn stattdessen mit stummer Verachtung strafte, verzogen sich seine Lippen wieder zu einem Lächeln. Diesmal war es ihr nicht halb so sympathisch.
    »Ah, genau. Ihr Sidhe glaubt ja, es bringe Unglück, anderen seinen vollen Namen zu verraten.«
    Kira seufzte entnervt. »Das hat nichts mit Glück oder Unglück zu tun. Namen haben Macht über einen. Wer seinen Namen laut ausspricht, gibt damit einen Teil seiner Persönlichkeit preis.« Kira kratzte an der ohnehin schon geröteten Haut rund um ihr Eisenarmband. »Nur ein Mensch kann auf die Idee kommen, mit einem Namensschild auf der Brust durch die Welt zu laufen, Mr Arthur Adam Stanwood.« Absichtlich zog sie jede einzelne Silbe seines Namens in die Länge.
    Die böse kleine Sidhe in ihr genoss das Unbehagen in seiner Miene, das leichte Stolpern seiner Füße. Die schlaue Sidhe in ihr ermahnte sie jedoch, ihrem Helfer nicht weiter Angst einzujagen.
    Um wieder zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, fragte sie: »Kann ich das Telefon dort benutzen?« Sie zeigte auf seinen Schreibtisch.
    »Nein.« Der Wachmann schloss die Bürotür hinter sich.
    Großartig gemacht , beschwerte sich Kingsley. Jetzt hast du ihn verschreckt.
    »Weißt du, was ich mich frage?« Arthur trat einen Schritt auf Kira zu. Sein Lächeln war verschwunden. »Ich frage mich, weshalb es eine Sidhe kümmert, wenn ein Magier abkratzt. Verdammt, die Chancen stehen gut, dass es eine von euch war. Und da willst du mir ernsthaft erzählen, dass du aus tiefster Erschütterung über diesen Vorfall hierhergekommen bist und der Polizei bei den Ermittlungen helfen willst?«
    »Vielleicht erhoffe ich mir ja eine Gegenleistung?«, konterte sie und lehnte sich gegen den Schreibtisch. Er war aus Eichenholz geschreinert und die Berührung machte das viele Eisen um sie herum gleich erträglicher.
    Arthur grinste bedrohlich. »Vielleicht würde ich dir das abkaufen, wenn du ein Mensch wärst, aber ihr Sidhe seid viel zu stolz für so etwas und würdet uns niemals eure Hilfe anbieten.«
    Kira neigte nachdenklich den Kopf, strich mit den Fingern über das glatte Holz des Tisches. Der Typ wusste anscheinend doch etwas über ihre Sitten. Wer hätte das gedacht? Sie musste glatt ein Schmunzeln unterdrücken.
    »Also, wieso erzählst du mir nicht, was du wirklich willst?«
    Einmal mehr stieg in Kira eine ungeheure Wut auf Kingsley auf, dass er sie in so eine verzwickte Lage bringen konnte.
    Was jetzt? , fragte sie ihn.
    »Aber weißt du was?« Arthur machte eine wegwerfende Handbewegung. »Eigentlich interessiert mich das gar nicht. Von mir aus kannst du anrufen, wen du willst, aber zuerst wirst du mir einen Gefallen tun.« Er stellte sich dicht vor sie, sodass Kira seinen heißen Atem auf der Wange spüren konnte, und strich ihr begehrlich über den Oberarm. Ekel stieg in ihr auf.
    Okay, Wechsel zu Plan B! , befahl Kingsley.
    Wir haben keinen Plan B, dachte sie mit einem Anflug von Panik.
    Kira war so auf die unmittelbare Bedrohung vor ihr fixiert, dass sie die Bedrohung von innen für einen kurzen, verhängnisvollen Moment vergaß. Es traf sie völlig unvorbereitet, als Kingsley dies nutzte und die Kon­trolle über ihren Körper an sich riss.
    Unfähig, etwas dagegen zu unternehmen, musste sie mit ansehen, wie ihre eigene Faust nach vorne schnellte und Arthur mit einem Kinnhaken in die Knie zwang. Dann griff Kingsley in ihre Hosentasche und schleuderte den pinken Gummiball auf den Wachmann.
    Noch im Flug verwandelte sich Pooka in eine riesige, bunt gemusterte Boa, die sich wie ein Seil um Arthurs Körper schlang.
    Gib mir meinen Körper zurück! , befahl sie außer sich, doch er hörte nicht auf sie.

    Kiras Getobe ignorierend, schritt Cian auf den Wachmann zu. Er baute sich vor ihm auf und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper, nur um sie gleich darauf wieder sinken zu lassen, weil er aus Versehen Kiras Brüste berührt hatte. Gott, diese Situation war auf so vielen Ebenen so unglaublich beschissen.
    Wem sagst du das , sagte Kira.
    »Pooka, gib ihm ein bisschen Luft zum Atmen«, bat er Kiras kleinen Hausgeist, als das Gesicht des

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