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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Miniaturfeuerwerken explodierte. Es war hübsch anzusehen, aber was noch viel wichtiger war: Mit diesem Trick hatten Evan und Cian die Mädchen früher immer beeindruckt.
    Evans Augen weiteten sich ungläubig, dann blickte er einige Sekunden lang wortlos zu ihm auf, bis seine Lippen sich schließlich zögerlich öffneten.
    »Du hast Brüste«, schien der erste Satz zu sein, der ihm einfiel.
    »Wie heißt es doch so schön? Shit happens .«

    »Okay«, sagte Evan, nachdem sie sich beide auf dem großen Ledersofa im Wohnzimmer niedergelassen und Cian ihm die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden erzählt hatte. Es war seinem besten Freund deutlich anzusehen, wie schwer es ihm fiel, ernst zu bleiben. »Nur um sicherzugehen, dass ich das alles auch richtig verstanden habe: Du wurdest in deinem Apartment von einem Unbekannten erschossen, hast einen Seelenwanderungszauber gesprochen … und steckst nun im Körper eines Sidhemädchens fest?«
    Cian nickte.
    »Scheiße, Mann! Mit dir will ich echt nicht tauschen.«
    Sehr witzig! , kommentierte Kira genervt. Sag mir bitte, dass wir nicht den ganzen Weg auf uns genommen haben, um uns jetzt solche Lebensweisheiten anhören zu müssen.
    »Hilfreich, Evan, wirklich sehr hilfreich«, knurrte Cian, ausnahmsweise einmal ganz Kiras Meinung. »Und ich schwöre dir, Freundschaft hin oder her, wenn dieses dämliche Grinsen nicht bald aus deinem Gesicht verschwindet, kannst du was erleben.«
    Evans Grinsen wurde trotz der Warnung noch etwas breiter. »Nimm es mir nicht übel, Kumpel, aber derlei Drohungen ziehen nicht mehr, seit du Körbchengröße B hast.«
    Cian rollte genervt mit den Augen. »Den Witz werd ich jetzt wohl nie wieder los, was?«
    »Nein, nie wieder.«
    Etwas an der Art, wie Evans Blick immer wieder wie beiläufig zu Kiras halb nackten Beinen glitt, war äußerst verstörend. Cian zupfte an dem Bademantel, blieb aber erfolglos in seinen Bemühungen, zu viel Bein unter zu wenig Stoff zu verstecken.
    »Ich meine es ernst, Evan. Du musst mir helfen, hier wieder rauszukommen.«
    »Ich weiß nicht, was du hast«, sagte Evan augenzwinkernd und zog eine Schachtel Marlboro aus der Hemdtasche. »Du gefällst mir so eigentlich ganz gut.«
    Cian strafte ihn mit einem vernichtenden Blick, während sein Freund sich genüsslich eine Zigarette anzündete. »Schön, dass du dich hier so prächtig amüsierst, aber ich kann in diesem Körper nicht zurück in mein Amt. Außerdem: Wenn ich noch ein weiteres Mal im Sitzen pinkeln muss, werde ich zum Mörder.«
    Evan erstickte vor Lachen fast an seiner Zigarette.
    »Das ist nicht komisch!«, beschwerte Cian sich und verpasste seinem besten Freund einen Tritt gegen das Schienbein.
    Evan schien das jedoch anders zu sehen und so dauerte es einige sehr nervtötende Minuten, bis er sich wieder von seinem Lach-hust-Erstickungsanfall erholt hatte. Dann atmete er ein paarmal tief durch, erhob sich vom Sofa und schlenderte langsam in Richtung Bar.
    »Aber wie stellst du dir das vor, Cian?«, wollte er wissen. »Nicht mehr benötigte Magierkörper sind leider gerade aus. Wie auch immer, für so ein Problem kenne ich vorerst nur eine Lösung.« Evan hantierte an der Bar herum und drehte sich dann mit zwei Kristallgläsern, in denen eine goldene Flüssigkeit schwappte, wieder zu ihm um. »Whisky!«
    Der Anblick seines Freundes mit der Kippe im Mundwinkel und den Gläsern in den Händen brachte Cian unwillkürlich zum Schmunzeln. Egal ob sie nun zwanzig oder neunundneunzig waren, Evan würde wahrscheinlich sein Leben lang ein Draufgänger bleiben. Mit der festen Überzeugung, dass Whisky und ein guter Witz auf den Lippen alle Probleme lösen konnten. Einerseits hatte Cian seinen Freund immer für diese lockere Haltung bewundert, andererseits wünschte er sich, Evan würde die Situation etwas ernster nehmen.
    Nichtsdestotrotz hieß er die Ablenkung für den Moment dankbar willkommen und sagte nicht Nein, als Evan ihm ein Glas hinüberreichte.
    Kira schnaubte verärgert. Typisch Männer. Wenn ihr mal nicht weiterwisst, ertränkt ihr eure Sorgen in Alkohol. Aber nicht mit mir, Freundchen. Das Teufelszeug kommt mir nicht in den Hals.
    Ach, stell dich doch nicht so an, Tinker Bell.
    Ich sagte Nein! Und hör endlich auf, mich so zu nennen!
    Cian konnte fühlen, wie die Sidhe in seinem Inneren wütend gegen seine Kontrolle anzukämpfen begann. Ihre Revolte ignorierend, stieß er mit Evan an.
    »Ich bin froh, dass du noch am Leben bist«, sagte Evan, als

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