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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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ihre Gläser klirrten.
    Sein Blick gestattete Cian einen kurzen, seltenen Einblick in seine Gefühlswelt. Er spiegelte die Erleichterung darüber, dass sein bester Freund doch nicht tot war, aber auch die Hölle, die er an diesem Tag durchgemacht hatte. Es waren die Kleinigkeiten, die ihn verrieten: die unrasierten Wangen, das zerzauste sandfarbene Haar und die geröteten honigbraunen Augen, in denen so viel Schmerz lag.
    Evan hatte unter Cians vermeintlichem Tod schwer gelitten. Vielleicht sogar noch mehr, als Cian selbst – und das konnte er auch mit all seinen Scherzen nicht überspielen.
    »Ich auch, Mann«, sagte Cian mit einem warmen Lächeln.
    Dann setzten sie die Gläser an die Lippen, um das flüssige Feuer die Kehlen hinunterzukippen.

    Kira spuckte das widerliche Gebräu quer über den Tisch. »Verdammt, Kingsley! Willst du mich umbringen?«, beschwerte sie sich und fuhr sich angeekelt über den Mund. »Das ist ja grauenhaft.«
    Hey, ich hätte diesen Drink wirklich gebrauchen können , murrte Kingsley genervt darüber, wieder in diese kleine Ecke in Kiras Hinterkopf zurückgedrängt worden zu sein.
    »Ist mir doch egal, was du zu brauchen glaubst! Solange das hier mein Körper ist, entscheide immer noch ich, was meine Kehle hinunterläuft.«
    Schnaubend stellte Kira das Glas vor sich auf den Tisch. Erst da fiel ihr der völlig entgeisterte Gesichtsausdruck ihres Gegenübers auf.
    Mit offener Kinnlade, die halb heruntergebrannte Zigarette im Mundwinkel vollkommen vergessen, starrte Evan sie an, als wäre ihr plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen. Na ja, ganz so weit hergeholt war das nicht einmal.
    Kira starrte bloß verlegen zurück, doch als die Stille zwischen ihnen unangenehm wurde, tat sie, wozu sie sich als gut erzogene Sidhe verpflichtet fühlte.
    »Hey, ich bin Kira«, stellte sie sich vor und streckte ihm höflich die Hand entgegen.
    Langsam erwachten Evans versteinerte Gesichtszüge wieder zum Leben, während er abwesend die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte.
    Ihre Hand ignorierte er.
    »Du bist …?«, fragte er mit heiserer Stimme.
    »Kira«, sagte sie, diesmal mit etwas mehr Nachdruck. »Das glückliche Sidhemädchen, das Kingsley sich als neues Zuhause auserkoren hat.«
    Evan räusperte sich. »Was ist mit Cian passiert?«
    »Der schimpft gerade, dass ich den guten Whisky verschwendet habe.«
    Als hätten ihn diese Worte erst wieder daran erinnert, richtete Evan den Blick zu dem ausgespuckten Whisky auf dem Tisch. Missmut schlich sich in seine honigfarbenen Augen. War wohl ein recht teurer Tropfen gewesen , dachte Kira belustigt. Dann wandte er sich wieder ihr zu und fragte mit gerunzelter Stirn: »Aber er ist weiterhin … da?«
    Sie seufzte. »Schön wär’s, wenn ich ihn so einfach loswerden könnte.«
    Evan betrachtete sie nachdenklich, als wüsste er nicht, was er von ihr und dieser Situation halten sollte. Dann schien er für sich die Entscheidung getroffen zu haben, dass von ihr keine unmittelbare Bedrohung ausging, denn er lehnte sich sichtlich entspannt wieder zurück. Ein lausbubenhaftes Grinsen stahl sich auf sein attraktives Gesicht und die Augen begannen zu funkeln. Ein schelmischer Ausdruck, den Kira nicht gleich zu deuten wusste.
    Oh nein! , stöhnte Cian in ihrem Kopf. Das wird er nicht.
    Kira wollte fragen, was er damit meinte, aber da rückte Evan auch schon ein Stück näher an sie heran und legte den Arm auf die Lehne hinter ihrem Rücken.
    »Ich bin froh, dass wir uns mal kennenlernen, Kira-Maus«, sagte Evan unangenehm nah an ihrem Ohr. »Weißt du, meine Instinkte sagen mir nämlich schon die ganze Zeit, dass du zum Anknabbern bist, aber mit Cian am Steuer wäre das dann doch ein wenig merkwürdig gewesen.«
    Kira hob skeptisch die Augenbraue. »Wirklich?«, fragte sie trocken. »Ich hätte nämlich schwören können, dass dein erster Instinkt war, mir ein Loch in die Brust zu reißen.«
    Evan runzelte unglücklich die Stirn, als hätte er sich eine andere Reaktion auf seine schlechte Anmache erhofft. »Alte Angewohnheit. Du wirst es mir doch nicht übel nehmen, oder?«
    Kiras Augenbraue wanderte noch ein Stück höher. »Es ist also eine alte Angewohnheit von dir, Sidhe beim ersten Anblick sofort zu attackieren?«
    Evans Mundwinkel zuckten amüsiert. »Wenn besagte Sidhe ohne die Restriktion eines Eisenarmbands in mein Apartment einbricht, einen Tag nachdem mein bester Freund in seinem Apartment von Sidhe ermordet wurde, dann ja.«
    »Okay, das erscheint mir

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