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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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das diese ganze Sache mit sich brachte.

    Kingsley, du verdammtes Ferkel! , schimpfte Kira wutentbrannt.
    »Jetzt reg dich wieder ab, Tinker Bell.« Kingsley trat aus der dampfenden Duschkabine. »Ich habe meine Augen, trotz aller Verführungen, fest verschlossen gehabt, und nach der Kletterei hatten wir die Dusche wirklich bitter nötig.«
    Von wegen nötig! Gib doch zu, dass du bloß grapschen wolltest, du elender Mistkerl.
    Kira war noch lange nicht fertig mit ihrer Schimpftirade, aber Cian hatte gelernt, das meiste davon einfach auszublenden. Er würde früher oder später den Verstand verlieren, wenn er jeden einzelnen ihrer Gedankensprünge mit anhören müsste.
    »Aber dein Körper ist wirklich in Topform, Tinker Bell. Das muss man dir lassen. Und dass ihr Sidhe kein einziges Haar am Körper habt, außer am Kopf, hat auch seine Vorteile.« Ja, es war fies, aber Kira zu necken, machte einfach unglaublich Spaß.
    Über die ausgesprochen fantasievollen Beschimpfungen der Sidhe leise lächelnd, schlüpfte Cian in den weichen Frotteebademantel, der an der Wand hing. Dann öffnete er die Tür zum Flur.
    Und lief in seinen besten Freund hinein.

Der Wechsel von Emotionen, der sich bei Kiras Anblick in Evans Gesicht abzeichnete, war komisch zu beobachten. Zuerst war da natürlich Überraschung, aber noch keine Spur von Feindseligkeit.
    Wer konnte denn auch wirklich verärgert sein, wenn er nach Hause kam und eine schöne Frau zur Begrüßung halb nackt aus seinem Badezimmer trat? Erst auf den zweiten Blick schien Evan die kleinen Unterschiede zu erkennen: die leicht gespitzten Ohren, die zu großen Augen, die übernatürlich langen Gliedmaßen und die für einen Menschen zu feine Haut.
    Sofort wurde Evan misstrauisch. Jedoch erst, als er das Fehlen des Eisenarmbandes bemerkte, stufte er sie als Bedrohung ein.
    Cian hatte Glück, dass dieser Prozess einige Sekunden dauerte. So konnte er sich innerlich gegen die Attacke seines Freundes wappnen. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war die Heftigkeit, mit der er angegriffen wurde. Aber bei jemandem, dessen bester Freund vor Kurzem im eigenen Apartment ermordet worden war, durfte ein wenig Paranoia wohl nicht verwundern.
    Cian schaffte es nicht, den rohen Energieschub, den Evan ihm entgegenschleuderte, komplett abzublocken. Die Schultern schützend eingezogen, krachte er gegen die nächste Wand.
    Der Aufprall drückte die Luft aus seiner Lunge und sein Kopf hämmerte furchtbar. Ein schwarzer Nebel bildete sich um sein Gesichtsfeld. Benommen kämpfte er gegen die nahende Ohnmacht an und blinzelte, um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Gerade noch rechtzeitig, denn schon schoss der nächste Energieball auf ihn zu. Evan wollte ihm anscheinend keine Zeit geben, wieder Kräfte zu sammeln.
    Blitzschnell warf er sich zur Seite. Beton splitterte, wo kurz zuvor noch sein Kopf gewesen war.
    Was er als Nächstes tat, fiel Cian sehr schwer, aber er hatte keine Lust, sich ein zweites Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden umbringen zu lassen.
    Die Handflächen über dem Holzfußboden ausgebreitet, sendete er einen Stromstoß durch den Boden, der seinen Freund traf und von den Füßen riss.
    In der nächsten Sekunde war Cian auch schon auf ihm und drückte ihn zu Boden, was sich angesichts der Tatsache, dass er im Moment keine sechzig Kilo wog, als deutlich schwieriger erwies, als er es gewohnt war. Sein Freund versuchte mit aller Macht, ihn abzuwerfen.
    »Verdammt, Evan, jetzt beruhig dich doch!«, schnaufte Cian. »Ich bin nicht hier, um dir zu schaden.«
    Die Feindseligkeit in Evans Miene blieb, doch er hörte zumindest auf, sich gegen ihn zu stemmen.
    »Was willst du?«, presste Evan ebenso erschöpft hervor. Verzweiflung und entsetzliche Traurigkeit sprachen aus seinen Augen, was Cian verblüffte.
    Er lockerte den Griff um Evans Handgelenke ein wenig, dann senkte er den Kopf, damit Evan seine saphirblauen Augen sehen konnte. »Ich bin es. Cian.«
    Evan starrte ihn mit gerunzelter Stirn an. Der Zweifel stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. »Du bist diese Irre, die mich vorhin angerufen hat.«
    Cian seufzte. »Ich meine es ernst, Evan. Oder wie, denkst du, bin ich sonst durch die Schutzwälle gekommen?«
    Da sich das Misstrauen auf Evans Gesicht immer noch nicht lichtete, ließ Cian ihn mit der linken Hand los und vollführte damit eine ausschweifende Bewegung. Wo seine Finger durch die Luft glitten, hinterließen sie rot funkelnden Staub, der kurz darauf in kleinen

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