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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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brach nun mit aller Macht hervor und stürzte sich in freudiger Erwartung auf den Gegner.
    Fassungslos blickte der Vampir sie an, als sie seine Magie wie ein Schwamm aufsog. Sie ließ die gestohlene Kraft in ihren Fingerspitzen kribbeln, genoss das herr­liche Gefühl, das sie dabei verspürte. Der Griff um ihre Kehle wurde immer enger, aber wer brauchte schon Luft zum Atmen, wenn Magie jede Pore seines Seins ausfüllte?
    Da befahl Kingsley: Jetzt!
    Mit Bedauern über den Verlust gab sie dem Vampir seine Magie zurück. Nicht auf die sanfte Tour, sondern in Form eines gewaltigen Schocks, der ihn durch den halben Saal segeln ließ.
    Die Menge schrie erschrocken auf. Selbst diejenigen, die das Schauspiel bisher nur mäßig interessiert verfolgt hatten, waren nun höchst alarmiert. Geschlossen setzten sie sich in Bewegung, zogen einen undurchlässigen Kreis um sie. Mit einem gemeinsamen Ziel: sie zu töten. Dagegen hatten Pooka und sie keine Chance – selbst wenn sie noch so viel Magie aus den anderen heraussog.
    Verdammt, Kingsley, lass dir was einfallen! , flehte sie den Magier an.
    Du bist doch die mit den vielen Tricks im Ärmel. Ich soll dir ja nur vertrauen, schon vergessen? Wenn wir von Anfang an getan hätten, was ich …
    Kingsley, jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für Diskussionen!
    Kira suchte verzweifelt nach einem Zauberspruch, mit dem sie die geifernde Meute aufhalten konnte, doch ihr fiel partout nichts ein. Sie holte tief Luft, füllte ihren Körper noch einmal randvoll mit Magie und wappnete sich innerlich für das Schlimmste.
    »Allesamt aufhören!«, donnerte plötzlich eine Stimme durch den Saal. So bestimmend und laut, dass alle von einer Sekunde auf die andere zur Bewegungslosigkeit erstarrten. Wie Mäuse, die den Schrei des Adlers vernommen hatten.
    Kira blickte auf und sah, wie Sina die Wurzeln ihres Throns hinabstieg. Zorn verwandelte das überirdisch schöne Gesicht in eine hässliche Grimasse. Kira war erstaunt, dass die porzellanhafte Haut sich überhaupt verziehen konnte, ohne zu zersplittern.
    »Du kommst in mein Reich, widersetzt dich meinem Urteil, klagst mich des Hochverrats an und nun wagst du es auch noch, hier diese Art von Magie einzusetzen?« Wie Donnerschläge hallten Sinas Worte durch den Raum. Die Luft um sie herum knisterte gefährlich, als sie gleich einer leibhaftigen Göttin auf Kira zutrat. »Also frage ich dich: Auf welches Recht berufst du dich?«
    Kira atmete erleichtert auf. Nun war doch noch nicht alles verloren. Sie reckte das Kinn und machte einen Schritt auf Sina zu.
    So stolz wie möglich antwortete sie: »Auf das Recht meiner Geburt.« Ihre Stimme hallte zwar längst nicht so beeindruckend durch den Saal wie Sinas, aber sie gab ihr Bestes. »Mein Name ist Kira Sìleas Dé Danann«, sagte sie und obwohl es nur ein Teil ihres wahren Namens wahr, spürte sie die Magie in ihr hell aufflammen. »Ich bin ein Kind der Göttin Danu, geboren im Schoß der Sidhekönigin Titania. Eine Túatha Dé Danann zu töten, die sich nichts hat zuschulden kommen lassen, ist Hochverrat an der Göttin selbst.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde erbleichte Sina. Kira meinte sogar, ein leichtes Straucheln ihrer Füße bemerkt zu haben, doch die Feenkönigin fasste sich sofort.
    Was ist eine Túatha Dé Danann? , fragte Kingsley interessiert, der jeden ihrer Gedanken gebannt in sich aufsog. Ein andermal hätte sie ihn vielleicht zurückgewiesen, aber im Moment hatte sie Wichtigeres zu tun.
    Die Túatha Dé Danann sind so etwas wie unser Königshaus , antwortete Kira kurz angebunden.
    Was denn, Tinker Bell, du bist eine Prinzessin?
    Kira weigerte sich, ihn dafür mit einer Antwort zu beglücken.
    »Unsinn!«, erwiderte Sina mit leichten Zornesfalten auf der schönen Stirn. »Titania hatte keine Kinder!«
    Kira schüttelte den Kopf. »Doch, nur Sie wissen nichts davon.«
    Die Zornesfalten glätteten sich wieder und ein überhebliches Lächeln umspielte die Lippen der Feenkönigin. »Beweise es.«
    Kira zögerte nicht lange. In einer schnellen Bewegung riss sie dem Sidhe, der ihr am nächsten stand, den Dolch vom Gürtel. Bevor dieser auch nur protestieren konnte, schnitt sie sich mit der Klinge quer über die Handfläche. Sogleich bildete sich ein dünnes Rinnsal Blut und tropfte vor ihr auf den Boden.
    Es verströmte einen süßlichen und zugleich herben Geruch. Er erinnerte an sonnige Tage auf Feldern voller Wildblumen, an das bunte Treiben der Blätter im Herbstwind, an das

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