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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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sorgenfreie Lachen eines Kindes und den stillen Zauber eines Wintermorgens. Es war ein magischer Geruch – der Geruch der Túatha Dé Danann.
    Ohne auch nur einen Muskel zu rühren, stand Kira da und blickte erwartungsvoll in die plötzlich unsicheren Augen der Sidhekönigin.
    »Du hast vorhin behauptet, du hättest dir kein Verbrechen zuschulden kommen lassen«, sagte Sina und änderte somit ihre Taktik. »Ich sehe das anders. Du hast eben erst einen meiner treuen Untertanen durch die Luft geschleudert und die Magie der Verräter in unheilvoller Absicht angewandt. Ist das etwa kein Verbrechen?«
    Kingsley seufzte lautstark. Eines muss man ihr lassen: Sie versteht es, theatralische Reden zu schwingen.
    Eines der eher lästigeren Talente der Sidhe , antwortete Kira ihm.
    »Eure Hoheit«, begann Kira und vollführte dazu einen höhnischen Knicks. »In unseren Gesetzen steht nirgends geschrieben, dass es ein Verbrechen ist, sich gegen einen Vampir zu verteidigen, der einen zu Unrecht angreift.«
    Sina sah aus, als würde sie vor Wut gleich platzen. Kira hatte sie mit ihren Worten schachmatt gesetzt. Es gab tatsächlich kein Gesetz, das die Anwendung von Magiermagie unter den Sidhe verbot. Dergleichen war normalerweise einfach nicht möglich und nach Kiras Wissen auch noch nie zuvor geschehen.
    Sosehr die Feenkönigin vor versammelter Mannschaft über Ares’ Prinzipien geflucht haben mochte, sosehr war sie selbst an die strengen Sitten und Regeln ihres Volkes gekettet. Bei dem Gedanken, dass sie nichts gegen Kira, beziehungsweise den Magier in ihr, tun konnte, schien ihr die Galle hochzukommen.
    Mit einem Mal stand die Königin dicht vor ihr. Kira hatte sie nicht einmal auf sich zukommen sehen. Für einen schrecklichen Moment dachte sie, Sina würde sich über Danus Gesetze hinwegsetzen und sie hier und jetzt umbringen.
    Doch dann umfasste die Schöne Kiras Schultern auf sanfte Weise. Sie beugte den Kopf vor, legte die Lippen an Kiras Ohr. Der Duft von Rosen hüllte sie beide ein.
    »Glaub bloß nicht, dass du mir so entkommen kannst«, hauchte Sina leise wie der Wind, dann drückte sie ihr einen Kuss auf die Schläfe.
    Kiras Haut brannte, wo die Lippen der Sidhe sie berührt hatten. Anschließend hielt die Königin sie auf Armeslänge von sich und setzte ein breites, gekünsteltes Lächeln auf.
    »Wie schön, eine Verwandte in unserer Mitte begrüßen zu dürfen«, sagte Sina so laut, dass es auch jeder mitbekam. »Sag, wie geht es meiner ehrenwerten Tante?«
    Kira schluckte hart und spürte Tränen in sich aufwallen. »Sie ist tot«, antwortete sie mit erstickter Stimme.
    »Oh nein, wie furchtbar!«, meinte Sina. Das Lächeln auf ihren Lippen blieb falsch und strafte ihre Worte Lügen.
    Doch die Mehrheit der Sidhe schienen Kiras Worte zutiefst zu erschüttern. Kira hörte ihre Klagerufe, hemmungsloses Schluchzen.
    Vor Rührung hätte sie ihnen fast verziehen, dass sie gerade noch versucht hatten, sie umzubringen. Aber eben nur fast.

Großer Gott! , schnaubte Kingsley. Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir diesen Haufen Irrer überlebt haben.
    »Ich auch nicht«, flüsterte Kira und ließ sich mit einem Seufzer der Erleichterung auf einen Berg von Kissen fallen. »Aber ich würde mich nicht zu früh freuen.«
    Nachdem Sina eingesehen hatte, dass sie Kiras Hinrichtung nicht mehr öffentlich vollziehen konnte, hatte man sie weggeschickt und in dieses Zimmer verfrachtet. Die Sidhe, die sie begleitet hatten, waren draußen vor der Tür stehen geblieben. Offiziell natürlich, um für ihr Wohlergehen zu sorgen, aber Kira wusste, dass sie nichts anderes waren als Gefängniswächter.
    Im Moment kümmerte sie dies jedoch wenig. Genüsslich rekelte sie sich auf der Schlafstätte und blickte sich in dem kleinen Raum um. Es war nicht viel, eigentlich nur ein Erdloch, das mit Decken und Kissen ausgelegt worden war. Hinter einer weiteren Tür verbargen sich eine kleine Toilette und eine Waschnische. Die Einrichtung als spärlich zu beschreiben, wäre noch untertrieben gewesen, aber es war warm und eine Schale mit frischem Obst stand bereit. Eine wahre Delikatesse für jemanden, der kurz vorm Verhungern war. Essen, Ruhe und dann vielleicht noch eine Portion Schlaf. Mehr brauchte sie im Moment nicht. Darüber, wie sie Sinas Klauen entkommen konnte, würde sie sich dann morgen Gedanken machen.
    Hast du die dummen Gesichter gesehen, als du plötzlich meine Magie verwendet hast? Kingsley lachte ausgelassen.
    »Ehrlich gesagt war

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