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Verräterische Gefühle

Verräterische Gefühle

Titel: Verräterische Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Willen.
    Da hob Katie den Kopf und sah ihn direkt an. Ihre Blicke trafen sich, und Nathaniel fluchte innerlich. Hätte er doch nur den Mund gehalten!
    „Geht es Ihnen wenigstens ein wenig besser?“, fragte sie sanft.
    „Besser?“, echote er rau.
    „Im Theater wirkten Sie unglaublich verstört und irgendwie … verzweifelt.“
    „Sie haben wohl doch eine ziemlich überschäumende Fantasie, Katie. Oder es liegt an dem Wein“, erwiderte er. „Wie viele Gläser brauchen Sie, um den Tanz der sieben Schleier aufzuführen?“
    Natürlich entging ihr nicht, dass er auf diese Weise nur vom eigentlichen Thema ablenken wollte, doch die Richtung machte Katie nervös. „Tut mir leid, aber Ihr Harem scheint mir ohnehin schon überfüllt zu sein.“
    „Keineswegs!“, behauptete Nathaniel mit herausforderndem Grinsen. „Die Requisiten sind bereits vorhanden …“ Mit einer ausholenden Geste wies er auf ihr orientalisch anmutendes Sofa mit den glänzenden Seidenkissen. „Sie brauchen mir nur noch einen Wink zu geben, wann ich den Scheich für meine hingebungsvolle Konkubine spielen soll.“
    Vor Verlegenheit wusste Katie nicht, wohin sie schauen sollte. „Das Sofa ist längst nicht so bequem, wie es aussieht“, klärte sie ihn auf.
    „Dann werde ich unbedingt dafür sorgen, dass ich oben liege“, gab er zurück und strich ihr nachlässig über die Wange. „Sie sind sehr schön, Katie. Das ist es auch, was die Duchess of Gloucester so erbittert. Sie hasst es, Frauen um sich zu haben, die sie daran erinnern, dass ihre Jugendblüte längst vorbei ist.“
    Sein Daumen verharrte an ihren bebenden Lippen. Es wäre so leicht und nur natürlich, sie in diesem Moment zu küssen.
    Katie trat einen Schritt zurück, sodass seine Hand herabfiel. „Alles schön und gut“, resümierte sie pragmatisch. „Aber jetzt zum Wesentlichen. Wie sind Ihre Pläne für heute Nacht?“
    Er lächelte schief. „Ich brauche wohl eine Bleibe.“
    „Hmm …“
    „Das war eigentlich Ihr Stichwort, um mich einzuladen.“
    „Sie wollen hier schlafen? Sind Sie verrückt?“, entfuhr es ihr spontan. „In Ihrer Luxussuite im Dorchester …“
    „Der einzige Luxus, den ich brauche, ist Privatsphäre, und die ist dort unter Garantie nicht gegeben“, unterbrach er sie rasch. „Kann ich nicht auf dem Sofa übernachten?“
    Völlig überrumpelt öffnete Katie den Mund und schloss ihn wieder. Dann schüttelte sie hilflos den Kopf. „Sie haben doch gar kein Gepäck dabei. Nicht einmal einen Pyjama.“
    „So etwas besitze ich gar nicht. Also, was ist? Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß, Katie.“
    „Tja, wenn es wirklich das ist, was Sie wollen …“
    Zufrieden mit seinem Erfolg konnte Nathaniel es sich nicht verkneifen, seine widerwillige Gastgeberin ein wenig zu necken. „Und was mache ich, wenn mir mitten in der Nacht kalt wird?“, fragte er betont harmlos.
    Sekundenlang versanken ihre Blicke ineinander, und Nathaniel spürte ein sonderbares Ziehen in der Herzgegend. Dann sah er, wie Katie kaum merklich den Kopf schüttelte. „Sie werden nicht frieren, aber ich hole Ihnen vorsichtshalber noch eine Decke“, sagte sie ruhig und wandte sich ab.

3. KAPITEL
    Er drohte zu ertrinken …
    Das kalte Wasser des Sees schlug über seinem Kopf zusammen. Eine unsichtbare Kraft zog ihn hinab ins nasse Grab. Als er den Mund öffnete, um zu schreien, drang Wasser in seine Lungen. Das Letzte, was er sah, war die dunkle Silhouette eines Mannes, der sich abwandte und davonging, um ihn seinem grausamen Schicksal zu überlassen.
    Schweißgebadet und am ganzen Körper zitternd schreckte Nathaniel aus dem Schlaf. Trotz der zusätzlichen Decke war ihm eiskalt, sein Kopf schmerzte vom zweifelhaften Genuss des billigen Rotweins und von zu wenig Schlaf.
    Trotzdem war er froh, wach zu sein. Denn das bedeutete wenigstens das Ende des grauenhaften Albtraums. Mit bebenden Fingern fuhr er sich durch das feuchte Haar. Der Horror lauerte also immer noch in seinem Unterbewusstsein. Es war sehr lange her, dass er den bedrückenden Ort verlassen hatte, und auch schon Jahre, seit er zuletzt von ihm geträumt hatte.
    An dem heutigen Rückfall in die Vergangenheit trug allein Jacob die Schuld. Warum hatte er zurückkommen müssen? Und warum gerade jetzt?
    Nathaniel setzte sich mit steifen Gliedern auf. Ein Spalt in den Vorhängen gab den Blick durch die regennassen Scheiben frei … auf einen grauen Februarmorgen. Voller Sehnsucht dachte er an sein helles, komfortables Heim in

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