Verräterische Gefühle
unbedeutende Kostümbildnerin.“
„Sie sind unglaublich sexy, Freitag .“
Obwohl er sie schon wieder mit dem verhassten Spitznamen angesprochen hatte, weiteten sich ihre Augen. „Sie … Sie finden mich sexy? “
Nathaniel lächelte. „Na, gestern Abend haben wir es doch beide nur knapp geschafft, die Hände voneinander zu lassen“, erinnerte er sie zu ihrer Verlegenheit.
„Unsinn! Ich meine … Sie doch nicht …“ Ihre Wangen färbten sich scharlachrot. „Sie sind Nathaniel Wolfe!“
„Was hat das mit sexueller Anziehung zu tun?“
„Nun, ich meine, weil …“ Katie nahm all ihren Mut zusammen. „Ich habe genügend Bilder der Frauen gesehen, mit denen Sie sich verabreden, und finde den Anblick ziemlich deprimierend.“
„Bestimmt nicht mehr, als ich das Zusammensein mit ihnen. Vielleicht liegt es daran, dass sie nie frühstücken.“ Er schien einen Moment ernsthaft darüber nachzudenken. „Auf jeden Fall unterschätzen Sie Ihre Anziehungskraft, Katie. Sie sehen ja selbst, die Presse konnte nur einen flüchtigen Blick auf Sie erhaschen und hält uns gleich für ein Liebespaar.“ Unwillkürlich wanderte sein Blick zu ihren anbetungswürdigen Lippen. „Jetzt wollen Sie natürlich die ganze Geschichte.“
Damit wurde es noch unerlässlicher, Annabelle und Carrie vor den Aasgeiern zu schützen. Und Katie war neben ihren eindeutigen Vorzügen eine unglaubliche Schnatterliese! Sie wusste nicht viel, aber genug, um seinen Albtraum zum Leben zu erwecken. Die Tatsache, dass sie auch noch prompt die falschen Schlüsse aus den Informationsfetzen gezogen hatte, machte die Sache nur schlimmer. Jahrelang war es ihm gelungen, das schreckliche Geheimnis zu wahren – und jetzt?
Auf keinen Fall durfte er Katie in der nächsten Zeit aus den Augen lassen.
„Dann ist es ja gut, dass es gar keine Geschichte gibt.“ Katie schlich zum Fenster und linste vorsichtig durch den Vorhangspalt. „Grundgütiger! Da gibt es unzählige Katastrophen auf der ganzen Welt, und die gesamte Presse muss ausgerechnet hier herumlungern! Hätte ich Ihnen doch nur nicht geholfen! Wenn sie es schaffen, ein Foto von mir zu schießen, werden sie sofort wieder Vergleiche anstellen!“
„Vergleiche? Mit wem?“
Katie sah ihn an und senkte den Blick. „Nichts … das ist ein fürchterlicher Schlamassel, in dem wir stecken.“
„Endlich sind wir einer Meinung!“ Nathaniel öffnete ihren Kleiderschrank und holte einen Mantel heraus. Mausbraun! Warum trägt sie nur Schlammfarben? „Ziehen Sie das über, wir müssen los.“
„Wohin?“ Schockiert fing Katie ihren Mantel auf und schlüpfte hinein. „Mit Ihnen gesehen zu werden, hat mir schon genug Ärger eingebracht. Wir sollten uns so schnell wie möglich trennen.“
„Dafür ist es unglücklicherweise zu spät.“
„Unsinn! Alles was Sie tun müssen, ist, die Tür zu öffnen und rauszugehen.“
„Katie, man wird Sie an die Wand nageln.“
„Keine Angst, meine Lippen bleiben versiegelt.“
Skeptisch hob er die Brauen. „Nur aus Interesse … wie lange halten Sie durch, ohne ein Wort zu reden. Die Zeit, in der Sie schlafen, zählt nicht!“
„Ehrlich gesagt rede ich sogar im Schlaf, und natürlich besonders, wenn mich irgendetwas stresst.“ Ihr Lächeln sollte ihm Vertrauen einflößen. „Keine Angst, ich werde mit keinem der Journalisten ins Bett gehen.“
„Und jetzt soll ich mich besser fühlen?“
„Unbedingt. Die Presse hat kein Interesse an mir. Außerdem kenne ich gar keine Details über Annabelle oder Carrie. Sie sind ja nicht so mitteilungsfreudig wie ich.“
„Ist auch nicht einfach, bei Ihrem ständigen Redefluss zu Wort zu kommen.“ Inzwischen hatte Nathaniel sich via Handy ins Internet eingeklinkt. „Hier! Von wegen, die Presse interessiert sich nicht für Sie!“ Er hielt ihr das Display entgegen. „Alles da: Name, Adresse, Internet-Profil.“
Katie beugte sich vor und erstarrte. „Das ist mein Bild“, flüsterte sie. „Wo haben sie mein Bild her?“
„Hier ist noch eins.“
„Einen Moment!“, rief sie und nahm ihm das Handy weg. „Wo und wann ist das aufgenommen worden? Und was steht da geschrieben? ‚Ist sie der Grund, warum Nathaniel Wolfe gestern Abend von der Theaterbühne verschwand?‘ Natürlich nicht … ich habe Sie gerettet! Gehen Sie raus und sagen Sie ihnen die Wahrheit!“, forderte Katie.
Das würde er ganz bestimmt nicht tun! „Die Presse ist nicht an der Wahrheit interessiert. Wir müssen uns für eine Weile aus
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