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Verräterische Gefühle

Verräterische Gefühle

Titel: Verräterische Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Kalifornien. Dort hatte er sich ein neues Leben aufgebaut, das sich in so ziemlich jedem Punkt von seinem alten unterschied.
    Und trotzdem suchte er immer noch nach der ultimativen Erlösung. Nach seinem Seelenfrieden.
    Ein Bühnenengagement in England war ihm als rettende, kreative Abwechslung zur hohlen Seifenblase namens Hollywood erschienen. Hier in London wähnte er sich sicher vor der Vergangenheit … bis er seinen ältesten Bruder in der ersten Reihe des berühmten Theaters gesehen hatte.
    Mit einem unterdrückten Fluch griff er nach seinem Handy und stellte fest, dass Annabelle ihm inzwischen geantwortet hatte. Nur zwei Worte.
    Ich weiß.
    Angespannt starrte Nathaniel aufs Display und fragte sich, in welchem Zustand sie diese Nachricht verfasst haben mochte. In trüben Gedanken gefangen erhob er sich von seiner unbequemen Lagerstatt und rang einen Moment nach Atem in dem winzigen, fremden Wohnzimmer. Noch nie war er in einem Raum gewesen, bei dem die Wände so dicht zusammenstanden. Er fühlte sich wie ein Gefangener.
    Instinktiv trat er ans Fenster und blickte hinunter auf die Straße. Wie eine hungrige Wolfsmeute hatten sich zahllose Journalisten und Fotografen vor dem schäbigen Haus zusammengerottet. Sobald sie ihn erspähten, riefen sie seinen Namen. Nathaniel zuckte zurück und lehnte sich fluchend gegen die Wand.
    Warum überraschte ihn die Szenerie? Nichts anderes war von den aufdringlichen Paparazzi zu erwarten gewesen. Es war Teil seines Lebens. Seit er in Hollywood Karriere gemacht hatte, konnte er sich nirgendwo auf der Welt mehr frei bewegen. Und immer gab es jemanden, der bereit war, ihn an die Medien zu verkaufen.
    Grimmig sah er zur geschlossenen Schlafzimmertür hinüber. Katie lag unter Garantie noch in tiefem Schönheitsschlaf. Als er daran dachte, wie mitteilungsfreudig sie gestern schon ihm gegenüber gewesen war, verfinsterte sich seine Miene noch.
    „Nathaniel! Katie!“, tönte es von der Straße.
    Seinen Namen zusammen mit ihrem zu hören, verstimmte ihn nur noch mehr. Wütend riss er die Tür auf und betrat ihr winziges Schlafzimmer. „Aufwachen, Dornröschen! Wir haben ein Problem vor der Haustür!“
    Mit einem leisen Schreckenslaut fuhr Katie hoch. Als sie Nathaniel vor ihrem Bett stehen sah, war sie schlagartig hellwach. Abrupt setzte sie sich auf und rieb sich den Schlaf aus den grünen Nixenaugen. „Was? Wo?“
    Sekundenlang dachte er, sie wäre splitterfasernackt, doch dann sah er die schmalen Spaghettiträger inmitten der wirren dunklen Locken, die ihr über die Schultern herabfielen.
    „Dank Ihrer Unfähigkeit, ein Geheimnis für sich zu behalten, müssen wir uns jetzt mit diesen Schmeißfliegen herumplagen!“, warf er ihr vor und musterte dann verblüfft ihr schmales Singlebett. „Kann man auf einer derart engen Pritsche überhaupt richtigen Sex haben?“
    Errötend ignorierte Katie die dreiste Frage. „Fliegen? Was für Fliegen?“, fragte sie stattdessen irritiert.
    „Paparazzi! Sie lauern nur darauf, endlich ein Foto zu schießen, das zu Ihrer erfundenen Geschichte passt.“
    Neben dem Bett stapelten sich dicke Skizzenbücher. Um sich von Katies verführerischem Anblick abzulenken, nahm er das oberste in die Hand und blätterte es durch. Jede Seite war mit Skizzen mondäner, glamouröser Kleider gefüllt, und doch lief ihre Schöpferin stets in Jeans und T-Shirt herum. „Tolle Entwürfe. Aber Sie sehen heute Morgen auch ganz besonders reizend aus, Freitag “, konnte er sich nicht verkneifen. „Wenn Sie so ans Fenster treten, kommen Sie garantiert aufs Titelbild.“
    „Journalisten?“ Benommen schüttelte Katie den Kopf. „Wie konnten die uns hier finden?“
    „Tja, wie wohl?“ Seine Stimme troff vor Sarkasmus. „Haben Sie mich nicht selbst gewarnt, dass Sie zu viel reden, wenn Sie nervös sind?“
    Katie konnte es nicht fassen. „Sie glauben, dass ich …“
    „Na, immerhin kennen sie Ihren Namen und rufen ihn abwechselnd mit meinem.“
    „ Meinen Namen?“ Mit einem Ruck warf sie die Decke zurück und gewährte Nathaniel damit einen Blick auf ihre langen, schlanken Beine, der ihn fast die Beherrschung kostete. Unter den farblosen Klamotten, in denen sie sich ihm seit Wochen präsentierte, trug Fräulein Schnatterliese offenbar heiße Dessous, die durch das nahezu transparente Spitzennachthemd schimmerten.
    „Hören Sie auf, mich so anzustarren!“
    Nathaniel verschränkte die Arme vor der Brust, als könnte ihm das helfen, seine Libido im Zaum zu

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