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Verrat im Höllental

Verrat im Höllental

Titel: Verrat im Höllental Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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vorläufig nicht wissen.
    Mit Händeschütteln und freundlichen
Worten verabschiedete er sich von der TKKG-Bande.
    Sein Sohn begleitete ihn hinunter.

4. Die Folgen des Einbruchs
     
    Gaby räumte ab. Karl half freiwillig.
Klößchen bedurfte einer Aufforderung.
    Tarzan sagte: „Gott sei Dank! Das ging
wie geleckt. Vater und Sohn scheiden in Eintracht. Später findet hier ein
Zimmerbrand statt, und die Kunstwerke sind vernichtet. Asche! Zu Asche geworden.
Das wäre eine Erklärung für ihren Verbleib.“
    „Oder ein Wasserrohrbruch“, rief
Klößchen. „Bei der Überschwemmung wurden die Bilder hinweggeschwemmt und sind
im Gully (Abfluß) verschwunden.“
    „Kriminelle Gedanken“, sagte Gaby. „Ich
halt mich da raus, ihr Ganoven.“
    Tarzan hängte die Bilder ab, lehnte sie
unter der Luke an die Wand und zog sich einen Stuhl heran.
    Porsche-Hubi kam keuchend durch die
Eingangstür. „Pst! Pst!“
    Er ließ die Tür offen, reckte den Hals
wie eine Giraffe und lauschte ins Treppenhaus hinunter.
    Im Nu standen die vier bei ihm.
    Unten fiel die Haustür zu. Das Geräusch
war entfernt, aber deutlich zu hören.
    Schritte erklangen, flink-leichte von
Damenschuhen und das schwere Tappen mehrerer Männerfüße.
    Zu dritt kamen sie herauf.
    Eine klägliche Frauenstimme sagte: „Wirklich!
Ich sage es noch einmal. Es ist Verleumdung. Ich... habe mal altdeutsche
Malerei restauriert (ausgebessert). Ansonsten male ich modern — so
modern: Sie würden denken, eine Salatschnecke sei über die Leinwand gelatscht.“
    Es war der schwache Versuch, das Unheil
mit einem Scherz abzuwenden. Aber keiner der Männer lachte.
    „Wir tun nur unsere Pflicht, Fräulein
Tepler“, sagte einer. „Für den Durchsuchungsbefehl können wir nichts.“
    Klößchen öffnete den Mund.
    Tarzan legte sofort seine Hand auf den
Eingang dieser Schokoladenhöhle, bevor sein dicker Freund eine Unüberlegtheit
rauslassen konnte.
    Porsche-Hubi wich zurück, schob die Tür
zu — bis auf einen Durchguck-Spalt — und war im Gesicht so weiß wie sein
Gipsarm.
    „Zu spät!“ wisperte Tarzan. „Jetzt
schaffen wir’s nicht mehr. Ich könnte die Bilder nur durch die Dachluke
reinschmeißen. Aber was nützte das der Pinseltussi? Es wäre wie der letzte
Nagel zu ihrem Sarg.“
    „Pst!“ zischte Porsche-Hubi, dem der
reine Angstschweiß ausbrach.
    Gaby blitzte Tarzan mit ihren Blauaugen
an. Wie konnte er sich so dickfellig äußern — wo doch eine Nachwuchs-Künstlerin
am Rande des Abgrunds balancierte.
    Mehrere Augen spähten — übereinander — durch
den Türspalt ins Treppenhaus.
    Sie kamen. Der ältere Kripo-Beamte war
von den vielen Stufen völlig geschafft. Im Gesicht des jüngeren blühten die
Pickel vor Verlegenheit. Die Dienstzeit hatte ihn noch nicht abgestumpft gegen
weiblichen Liebreiz.
    Nicole Tepler hatte die Blässe einer
Gefängnisinsassin.
    Das also ist sie, dachte Tarzan. Hm.
Naja! Hübsch, wer den Typ mag. Aber kein Vergleich mit Gaby. Wenn Hubi sich
verknallt hat... ist das seine Sache.
    Das also ist sie, dachte Gaby, die
ihren Kopf unter Tarzans Kinn geschoben hatte. Ganz hübsch. Aber mehr wie eine
Bardame, nicht wie eine Malerin. Kann man überhaupt danach gehen? Picasso (spanischer
Maler) sah auch mehr wie ein Hoteldirektor aus und Goethe wie sein
Küchenchef. Aber ich glaube, ich kann die Farbklatscherin doch nicht so gut
leiden — wie ich aufgrund ihrer Gemälde vermutet hätte. Die hat sowas Geziertes
im Getue — und viel zu hohe Absätze.
    Nicole Tepler schloß ihre Wohnung auf.
    Die drei traten ein. Dann war Stille im
Treppenhaus.
    Sachte drückte Hubi die Tür zu.
    Klößchen klatschte die Hände zusammen,
daß es wie ein Pistolenschuß klang.
    „Ihr... ihr kann ja überhaupt nichts
passieren“, erklärte er aufgeregt. „Habt ihr daran schon gedacht? Die Beweise
ihrer Fälscherei“, er dehnte die nächsten Worte wie einen Gartenschlauch, mit
dem zwei Elefanten Tauziehen machen, „ sind ja hier .“
    „Tatsächlich“, grinste Karl. „Also
wirklich! Ich wäre nicht drauf gekommen. Gut, Willi, daß du’s uns sagst. Die
Bilder sind hier, die gefälschten. Wir entlasten Nicole Tepler. Ohne das zu
wollen. Man könnte auch sagen, wir sind Mitwisser. Also Komplicen. Es sei denn,
wir gehen rüber und erklären den Zivil-Gendarmen, was Sache ist.“
    „Und wie sind wir an die Tafelbilder
gekommen?“ fragte Tarzan. „Durch Einbruch? So lobenswert, wie wir vorhin schon
erörterten, ist das auch wieder nicht. Lieber bin

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