Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verrat in Freistatt

Titel: Verrat in Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Frau. Das erschütterte seinen Glauben an seinen eigenen Bluff. »Allen Falkenmasken geht es wie uns, die wir selbst nach einer neuen Anstellung suchen.«
    »Dann werdet ihr sie auch finden. Ich mache mit, Partner. Ihr, ich und der Rest.«
    »Sicher doch«, brummte der Mann mit finsterer Miene. »Du stinkst ohnehin schon nach Anstellung. Wessen Handgeld? Des Prinzen?«
    Mradhon zwang sich zu einem lauten Lachen und lehnte sich wieder zurück. »Unwahrscheinlich. Unwahrscheinlich bei den Höllenhunden oder ihresgleichen. Mein letzter Dienst war nicht, wie ich erhofft hatte. Und eine Stellung bei der Wache - nein. Nicht bei eurer Hautfarbe oder meiner. Euer Mann ... Nun, er hat sich eine Weile zurückgezogen, und vielleicht habe ich Grund, das gleiche zu tun. Es gibt Leute, denen ich nicht gern begegnen möchte, ich kann mir keinen besseren Dienst vorstellen als bei einem, der sich nach einigen Schwierigkeiten wieder hocharbeitet. Also mach mir nichts weis! Jubal ist eine Zeitlang untergetaucht. Spricht sich herum. Eine dieser Falkenmasken wäre genau das Richtige für mich - würde mein Gesicht vor so einigen verbergen.«
    »Ich fürchte, du hast Pech.«
    »Nein«, widersprach die Frau. »Ich denke, wir sollten darüber reden.«
    Mradhon runzelte die Stirn, traute ihr noch weniger. Und es gefiel ihm gar nicht, daß es die Frau war, die diese Wendung brachte, die ihn von der Liege ansah und mit ihrer ruhigen, eindringlichen Stimme versuchte, seine Aufmerksamkeit von ihrem Bruder (oder war es ihr Vetter?) abzulenken.
    Da bewegte sich der Vorhang und ein dunkelhäutiger Mann in einer Falkenmaske stand dort, mit zum Boden gerichtetem Schwert in der Hand. »Wir unterhalten uns«, sagte dieser Mann.
    Mradhons Herz, das mehrere Schläge ausgesetzt hatte, während seine Finger, der vorherigen Entscheidung gehorchend, still verharrten, begann wieder zu hämmern.
    »Na also«, sagte Mradhon verwegen. »Ich fragte mich schon, wann der Rest dazukommen würde. Hört, ich bin knapp bei Kasse - ein geringes Handgeld, damit ich sicher sein kann, daß ich angeheuert bin. Ich bin etwas eigen in dieser Sache.«
    »Söldner«, meinte der junge Mann.
    »Früher«, antwortete Mradhon. »Die Wache und ich gingen verschiedene Wege. Es liegt an meiner Haut.«
    »Du bist kein Ilsiger«, stellte der Vermummte fest.«
    »Zur Hälfte.« Das war eine Lüge. Wo sie angebracht war, nutzte sie.
    »Willst du damit behaupten, daß deine Mutter das wirklich wußte?«
    Wut verzog Mradhons Gesicht. Er griff nach dem Messer, ließ es jedoch wieder los. »Wenn du mich besser kennst«, sagte Mradhon fast sanft, »werde ich es dir erklären - woher Frauen das wissen.«
    »Reißt euch zusammen«, sagte die Frau. Sie zog die Füße hoch und legte die Arme um die Knie.
    »Was gehört dazu, daß du dich als angeworben betrachtest?« erkundigte sich der Vermummte.
    Mradhon blickte den Mann an, und wieder hämmerte sein Herz. Er setzte sich auf den Rand der Feuerstelle und machte es sich bequem, obwohl seine Instinkte sich dagegen wehrten. Er dachte an eine hohe Summe, erinnerte sich jedoch, daß es den Falkenmasken selbst nicht gut ging. »Vielleicht ein Silberstück - vielleicht ein paar Namen obendrein.«
    »Vielleicht brauchst du sie nicht«, sagte die Falkenmaske.
    »Ich möchte gern wissen, mit wem ich verhandle. Wie die Dinge stehen.«
    »Nein. Moram; Moria; sie werden sich um dich kümmern, und du wirst die Befehle von ihnen entgegennehmen. Stört dich das?«
    »Nicht sonderlich«, erwiderte Mradhon, auch das war eine Lüge. »Solange das Geld regelmäßig kommt.«
    »Du kanntest also Morams Gesicht?«
    »Von jenseits des Flusses. Aus den Tagen vor den Unruhen. Ich hatte mit einem Mann namens Stecho zu tun.«
    »Stecho ist tot.«
    Ein Schauer rann ihm bei diesem Ton über den Rücken. Er zuckte die Schultern. »Nun ja, ich nehme an, daß viele ihr Leben verloren.«
    »Erstochen, auf der Straße. Tempus’ Spiele, oder sonst jemandes. Es sind schwere Zeiten, Vis. Ja, wir verloren so einige. Vermutlich hat jemand geplaudert. Oder jemand kannte ein Gesicht. Wir tragen die Masken draußen nicht. Jedenfalls nicht jetzt. Du sprichst doch nicht im Schlaf, Vis, oder?«
    »Nein.«
    »Deine Unterkunft?«
    »Bei Becho.«
    »Wenn«, die Stimme wurde noch weicher, was bei ihrer Klangfarbe schwierig war, »wenn es einen wunden Punkt gibt, würden wir es schnell erfahren. Du mußt wissen, dein erster Auftrag ist, für Morams und Morias Sicherheit zu sorgen. Wenn den

Weitere Kostenlose Bücher