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Verrat in Freistatt

Titel: Verrat in Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Marmorterrassen und klatschendem Beifall.
    Schatten bewegten sich, und Füße, die sich nicht länger bemühten, lautlos zu sein, rannten durch das Zimmer ... Grobe Händen faßten Lalos Schultern, und er schrie auf. Dann traf etwas hart seine Schläfe, und er sackte gegen die kräftigen Hände, die ihn festhielten.
    »Mörder! Attentäter!«
    Trotz seiner halben Betäubung erkannte Lalo Gilla an der Stimme und der dunklen massigen Form, die sich vom Bett hob, um noch einen Angreifer gegen die Wand zu schmettern. Wasser spritzte ihm ins Gesicht, und er roch Rosen, als die Vase, die am Nachttisch gestanden hatte, an ihm vorbeiflog und an jemandes Kopf zerbrach. Männer stießen fluchend gegeneinander, während Gilla sich vorwärtstastete. Von den Nachbarn rührte sich niemand - er hatte es auch nicht erwartet -, sie würden ihre Neugier befriedigen, wenn es hell war.
    »In Vashankas Namen, bringt die fette Sau endlich zum Schweigen!« In der Düsternis schimmerte ein blankes Schwert.
    »Nein!« krächzte er, schnappte nach Luft und rief: »Gilla, hör auf! Es sind zu viele! Gilla - bitte!«
    Flüchtig war noch ein Ächzen zu hören, dann setzte Stille ein. Feuerstein scharrte auf Stahl, und ein kleines Licht flammte auf. Gilla lag wie ein gestürztes Monument auf dem Boden. Einen Augenblick war Lalo, als zerdrücke eine eisige Hand sein Herz. Doch dann rührte sich etwas in dem Durcheinander von Gliedmaßen. Gilla rollte herum und stemmte sich auf die Füße, ohne dem Mann, der ihren Sturz gemildert hatte, auch nur einen Blick zu widmen.
    »Savankala, hilf mir! Sie hat mich plattgedrückt ... Herr, laßt mich nicht hier ...«
    Herr? Der Mann auf dem Boden war ein Höllenhund! Lalo erkannte ihn jetzt.
    »Das verstehe ich nicht ...«, murmelte er. Als er sich umdrehte, wurde das Licht gelöscht, und er blinzelte in die Dunkelheit.
    »Tragt ihn!« befahl eine tiefe Stimme. »Und du, Weib, sei still, wenn du ihn heil zurückhaben willst!«
    Lalo, dem von dem Schlag auf die Schläfe ganz übel war und den von der groben Behandlung alles schmerzte, leistete keinen Widerstand, als sie ihm die Füße in die Sandalen steckten, ihm einen alten Kittel über den Kopf zogen und ihn durch die leeren Straßen zurück zum Palast brachten. Doch statt um die Außenmauer herum zu den Verliesen zu gehen, wie Lalo befürchtet hatte, führten sie ihn durch das Palasttor, an der Seite des Gebäudes entlang und eine schmale Treppe in den Keller hinunter.
    Ohne ein Wort der Erklärung stießen sie ihn in ein klammes, modrig riechendes Loch, in dem er schaudernd über alles Mögliche stolperte. Er fragte sich, weshalb sie ihn hierhergebracht hatten, und kaute an den Nägeln seiner farbbefleckten Finger, während er auf den Morgen wartete.
    »Wach auf, Winderabschaum! Der Lord will dich sprechen, du .«
    Lalo kam stöhnend aus einem Traum zu sich, in dem er gefangengenommen und durch die Nacht gezerrt worden war, bis ...
    Etwas stieß ihn heftig in die Rippen, und er öffnete die Augen.
    Es war Morgen, und es war kein Traum gewesen. Er sah abblätternde, weißgetünchte Wände, geborstene Kisten und aufeinandergestapelte alte Möbelstücke auf dem kahlen Lehmboden. Das hier war also kein Kerker. Bleiches Licht drang durch ein vergittertes Fenster hoch oben in der Wand.
    Er zwang sich, sich aufzusetzen und seinen Peinigern zuzuwenden.
    »Quag!«
    Bei Lalos Ausruf nahm das ledernarbige Gesicht des Höllenhunds, wenn möglich, einen noch tieferen Braunton an, und seine Augen wichen dem Blick des Malers aus. Lalo wandte sich der Tür zu. Nun wusste er zumindest, welche Macht ihn hatte hierherbringen lassen, doch noch lange nicht, weshalb.
    Coricidius stand geduckt wie ein kranker Adler an der Tür, wobei er den Umhang in der morgendlichen Kühle vorn zusammenhielt, und mit einem Gesicht wie saure Milch. Er beäugte Lalo finster, räusperte sich und spuckte aus, dann trat er steif in die Kammer.
    »Mein Lord, bin ich verhaftet? Ich habe nichts getan - weshalb habt Ihr mich hierher schaffen lassen?« brabbelte Lalo.
    »Ich möchte ein paar Porträts in Auftrag geben.«
    Das faltige Gesicht verzog sich zu einem kaum merklichen, boshaften Lächeln.
    »Was?«
    Coricidius schnaubte verärgert und bedeutete einem der Wächter, einen Klappstuhl in die Mitte der Kammer zu stellen.
    Vorsichtig und mit einem Seufzen ließ der alte Mann sich darauf nieder.
    »Ich habe keine Zeit, mich mit Euch herumzustreiten, Kleckser. Ihr sagt, Ihr malt keine Porträts, aber

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