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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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schwarzen Umhang verhüllt. Auf einer Kiste an seiner Seite brannte eine Kerze und verbreitete flackerndes Licht, daneben lag eine Pistole.
    Simon ging zu dem Mann, von dem er allmählich geglaubt hatte, er wäre ihm für immer entkommen. Wortlos beugte er sich hinab. Buckley litt offensichtlich unter starken Schmerzen. Die Augen halb geschlossen, atmete er röchelnd, schweißnasses Haar klebte an seinen aschfahlen Wangen. Rings um seinen Mund hatten sich tiefe Furchen eingegraben. Die verwundete Schulter war verbunden, die Bandage jedoch mit getrocknetem Blut beschmutzt.
    Die eine Hand konnte er nicht bewegen. Aber sobald er Lord Rockley erkannte, hob er die andere, richtete sich auf und tastete nach der Pistole, die bereits mit Schießpulver und einer Kugel geladen war. Zitternd schloss er seine Finger um den Griff.
    „Lasst das“, mahnte Simon, „in Eurem Zustand könnt Ihr unmöglich kämpfen.“
    Auf einen Ellbogen gestützt, wartete Buckley, bis die Welt rings um ihn sich nicht mehr drehte. Dann zielte er auf seinen Feind. „Um Euch zu töten, bin ich immer noch stark genug“, würgte er mühsam hervor. „Verdammt, Rockley, wer hat Euch verraten, wo ich zu finden bin?“
    „Ich“, erklärte Tom und trat vor. „Als ich Euch gestern im Wald von Oakbridge entdeckte, wart Ihr zu schwach, um selber für Euch zu sorgen. So konnte ich Euch nicht zurücklassen. Deshalb schaffte ich Euch hierher.“
    Da färbte sich Buckleys Gesicht feuerrot vor Zorn. „Jetzt werdet Ihr sterben, Lord Rockley!“
    „Legt die Waffe nieder, Buckley“, befahl Simon, „es ist vorbei. Viel zu lange seid Ihr Eurem Schicksal entronnen.“
    Entsetzt beobachtete Christina, wie sich Buckleys Finger um den Abzug krümmte, und presste eine Hand auf den Mund. Von eisiger Angst erfüllt, hielt sie den Atem an. Würde Buckley tatsächlich ihren Mann erschießen?
    Ein greller Mündungsblitz erhellte die Höhle, in dem beengten Raum krachte der Schuss ohrenbetäubend und übertönte Christinas Schreckensschrei. Glücklicherweise hatte Simon vorausgesehen, was geschehen würde, und war rechtzeitig beiseitegesprungen, um der Kugel auszuweichen. Wirkungslos prallte sie von einer Felswand ab.
    Blitzschnell riss Simon die Waffe aus Buckleys Hand und warf sie zu Boden. „Elender Narr, das war Euer letzter Angriff auf einen Menschen!“
    Von der Anstrengung erschöpft, die ihn die Attacke gekostet hatte, sank Buckley auf die Matte zurück. Die Augen zusammengekniffen, rang er nach Luft. Nach einer Weile blickte er auf und erkannte die anderen Personen, die in den Lichtkreis der Kerze traten. „Verdammt, William!“, keuchte er. „Habt Ihr endlich erreicht, was Ihr wolltet? So war es nicht geplant. Und Ihr, Christina Atherton … Unfassbar, wie tückisch Ihr mich getäuscht habt …“
    „Nun heißt sie nicht mehr Christina Atherton“, teilte Simon ihm mit und legte einen Arm um die Taille seiner Frau. „Sondern Lady Rockley – meine Gemahlin.“
    „Eure Gemahlin?“, zischte Buckley. „Zur Hölle mit Euch, Rockley!“
    „O ja, verdammt mich nur. Aber es ist Eure jakobitische Revolte, die der Verdammnis geweiht ist. Vor Eurem letzten Atemzug sollt Ihr es erfahren – die französische Flotte unter dem Kommando des jungen Jakob Eduard Stuart, des papistischen Thronprätendenten, wurde von der englischen Marine im Firth of Forth zurückgeschlagen. Während ich jetzt mit Euch spreche, ziehen sich die Franzosen entlang der schottischen Nordküste zurück, verlieren Schiffe und die meisten ihrer Männer.“
    „Und Jakob?“
    „Auf dem Rückweg nach Dünkirchen, wo er seine Anhänger über den Fehlschlag informieren wird.“
    Buckley schloss die Augen, um seinen tiefen Schmerz über die Niederlage des Thronanwärters zu verbergen. „Seid bloß nicht so selbstgefällig, Rockley“, ächzte er. „Jakob Stuart ist so standhaft und unerschütterlich wie seine Religion. Niemals wird er das Bestreben aufgeben, dem sein Vater zum Opfer fiel, und bald mit seinen Anhängern nach England zurückkehren. Seid versichert, Rockley, er wird den Thron besteigen. Doch das werde ich leider nicht miterleben.“ Und dann brach er in ein gellendes Gelächter aus, das Christina erschauern ließ. „Wenigstens habe ich den Henker um sein Vergnügen gebracht … Das hatte ich mir stets vorgenommen …“ Schwach und stockend kamen die Worte über seine Lippen. Dann bäumte sich sein ganzer Körper krampfhaft auf – ein letztes Mal, bevor er erstarrte.
    Tiefe

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