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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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ihr übel, und sie brachte nur ein schwaches Flüstern zustande.
    „Nun, meine Schöne? Zeigt Ihr Eure Zähne? Wollt Ihr mir nicht ein bisschen Freude schenken? Wie auch immer, Ihr werdet mir gehören. Bekämpft mich nur! Ich bin ein starker Mann und genieße es, wenn ich Gewalt anwenden muss. Aber ich bevorzuge willfährige Frauen.“
    Zu Christinas Entsetzen neigte er sich herab. Jetzt erkannte sie, wie leichtsinnig es gewesen war, hierherzukommen. Hilflos verfluchte sie ihre Unfähigkeit, der Falle zu entrinnen, die sie sich selbst gestellt hatte. Als sie ihr Gesicht zur Seite drehte, packte Buckley ihr Kinn und presste seine Lippen auf ihre. Dann umschlang sein muskulöser Arm ihre Taille. Mit der anderen Hand zerfetzte er das Oberteil ihres Kleides.
    Von Büschen verborgen, beobachtete Tom unbemerkt, wie Lord Rockley und sein Kammerdiener das Black Swan Inn musterten, in dem Miss Atherton verschwunden war.
    „Was habt Ihr vor, Sir?“, fragte Henry. „Glaubt Ihr, Buckley ist da drin?“
    „Darauf würde ich wetten“, erwiderte Simon. „Soeben schaute jemand aus einem Fenster im oberen Stockwerk, und ich könnte schwören, das war Buckley. Wir müssen vorsichtig sein …“
    In diesem Moment hörte er ein Pferd in der Nähe schnauben und ritt auf das Dickicht zu, aus dem das Wiehern gedrungen war.
    Bevor er es erreichte, kam der Reitknecht von Oakbridge heraus, der Christinas Stute am Zügel führte.
    „Wo ist deine Herrin?“, fragte Simon. „Ist sie allein in das Gasthaus gegangen?“
    „Aye, Sir. Ich wollte sie begleiten. Aber sie befahl mir, hier draußen zu warten.“
    „Wollte sie Mark Buckley besuchen?“
    Unbehaglich nickte Tom. „Das versuchte ich ihr auszureden. Vielleicht ist er gar nicht da …“
    „Oh, doch – und wir wissen nicht, wie viele seiner Spießgesellen er um sich versammelt hat.“
    „Sollen wir Verstärkung anfordern?“, schlug Henry vor.
    „Ja“, stimmte Simon zu. „Der Friedensrichter Cruckshank versicherte mir, er hätte einige Männer in Bereitschaft, falls ich Unterstützung brauche. Wo er wohnt, weißt du, Henry. Glücklicherweise hier in der Nähe. Reite möglichst schnell zu ihm und sag ihm, seine Leute müssten sofort mit dir zum Black Swan kommen.“
    Nachdem der Kammerdiener davongaloppiert war, stieg Simon von seinem Rappen und betrachtete das Gasthaus erneut. Dann sah er, wie beunruhigt Tom von einem Fuß auf den anderen trat, offenbar voller Angst um seine Herrin.
    Deshalb beschloss Simon, nicht auf Henrys Rückkehr und die Verstärkung zu warten. Dicht gefolgt von Tom, betrat er den Schankraum. Nur kurz ließ er seinen Blick über die Zecher an den Tischen schweifen, bevor er sich an den Wirt wandte und Mark Buckley zu sehen verlangte.
    Zunächst weigerte sich der Mann, darauf einzugehen. Aber Simon stellte sich in gebieterischem Ton vor, nannte den Grund seines Besuchs und erwähnte die Männer des Friedensrichters, die jeden Moment eintreffen würde. Da zeigte der Wirt widerstrebend zur Treppe. „Das Zimmer am Ende des Flurs.“
    Alle Gäste schienen mit den Schatten zu verschmelzen, während Simon zu den Stufen eilte. Plötzlich spürte er eine Eiseskälte in seinem Herzen, die er entschlossen verdrängte, ehe er nach oben stürmte.

6. KAPITEL
    So verzweifelt Christina auch gegen Buckley kämpfte – es war sinnlos. Er warf sie auf das Bett, fiel über sie her und hielt sie fest. Unter dem Gewicht seines massigen, verschwitzten, widerwärtigen Körpers fürchtete sie, ihre Rippen würden brechen. Noch viel schlimmer erschien ihr die Gefahr, sie könnte bald ein Opfer seiner abstoßenden Lust werden.
    Seine Lippen glitten über ihren Hals und den Busen. Gequält zuckte sie zusammen, als er seine scharfen Zähne in ihre empfindsame Haut grub. In wachsendem Grauen spürte sie seine Hand unter ihren Röcken, auf ihrem nackten Schenkel. Vergeblich versuchte sie sich aufzubäumen, ihre Befreiung zu erkämpfen. Doch sie konnte Buckleys brutaler Stärke nichts entgegensetzen.
    Und dann lag sie hilflos unter ihm, am Ende ihrer Kräfte, von namenlosem Abscheu gepeinigt. Hektisch irrte ihr Blick umher, streifte die offene Tür, und da musste sie auf die Lippe beißen, um keinen Schreckensschrei auszustoßen.
    Denn auf der Schwelle stand Simon Rockley; seine hochgewachsene breitschultrige Gestalt, füllte den ganzen Türrahmen aus.
    Mark Buckley fühlte die Veränderung, die in ihr vorging, hob den Kopf, und sah, wie sie entsetzt zur Tür starrte. Auch er wandte

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