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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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nicht von Euch erwartet.“ Geringschätzig verzog Simon die Lippen und schaute sich im Zimmer um. „Hier verbringt Ihr also Eure Tage und drückt Euch vor den Behörden.“
    „Und Ihr, Rockley, seid der Spürhund, der beauftragt wurde, mich zu suchen.“ In bitterem Hass starrte der Gauner den großen, kräftig gebauten, gut aussehenden Gentleman an. O ja, er erinnerte sich an die Nichte Seiner Lordschaft. Bei jenem Überfall war sie geflohen, ihr Vater war ihr gefolgt. Und Buckley hatte auf beide geschossen. Nun starrte er den Degen seines Gegners an. „Wenn man eine Waffe sieht, kann man niemals sicher sein, was die Fähigkeiten des Feindes betrifft. Wie ich gehört habe, seid Ihr gefährlich, Rockley. Aber seid Ihr auch tüchtig genug?“, spottete er. „Ich weiß, wie ich mich in Sicherheit bringen muss, außerhalb der Reichweite von Euresgleichen.“
    „Offenbar nicht.“ Simon trat noch näher zu ihm, während Tom beklommen zuschaute, voller Angst um seine Herrin. „So schwierig war es nicht, Euch aufzustöbern. Vielleicht werdet Ihr nun feststellen, dass es sich nicht lohnt, andere Leute zu bestehlen.“
    „Ich muss ein wichtiges Ziel finanzieren – aber da Ihr ein so gründlicher Fahnder seid, werdet Ihr alles darüber wissen.“
    „Ja, Ihr seid ein aktiver Jakobit. Und mit dem Geld, das Ihr für Eure Diebesbeute bekommt, unterstützt Ihr die Jakobiten in Frankreich – aber diese Revolte ist dem Untergang geweiht. Euer Vater ist trotz seines katholischen Glaubens ein angesehener Anwalt, mit makellosem Leumund und Charakter. Da er Eure jakobitischen Sympathien nicht gutheißen konnte, warf er Euch aus seinem Haus – das ist kein Geheimnis. Gezwungen, Euren Lebensunterhalt selber zu bestreiten, habt Ihr Euch für die verbrecherische Laufbahn eines Straßenräubers entschieden.“
    Mark lachte spöttisch. „Warum auch nicht? In diesem Beruf bin ich überaus fähig. Auch mein Großvater war ein Straßenräuber. Also liegt es mir im Blut.“
    „Soviel ich weiß, wurde er gehängt – auch das steckt in Eurem Blut, Buckley. Würdet Ihr nur stehlen, um Eure jakobitische Sache zu finanzieren, wäre mein Urteil vielleicht nicht so hart. Aber Ihr verletzt die Menschen, die Eurer Diebesbande Widerstand leisten, und manchmal tötet Ihr sie sogar. Darüber kann ich natürlich nicht hinwegsehen. Hiermit verhafte ich Euch und bringe Euch ins Gefängnis. Von dort werdet Ihr nach London gebracht. Bei der nächsten Sitzung im Old Bailey wird man über Euch zu Gericht sitzen, und Ihr müsst Euch für Eure Verbrechen verantworten – darunter auch Eure Verwicklung in eine Verschwörung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Königin Anna zu ermorden. Also Hochverrat.“
    „Den Teufel werde ich!“, entgegnete Mark und stieß Christina unsanft zur Seite.
    Spöttisch beobachtete Simon, wie sie einen der hölzernen Bettpfosten umklammerte, um ihr Gleichgewicht wiederzugewinnen. „Eigentlich müsste ich Euch danken, Miss Atherton, weil Ihr diesen Schurken so wirkungsvoll beschäftigt habt. Ohne Eure Hilfe hätte ich ihn vielleicht nicht geschnappt. Ich dachte mir, wenn ich lange genug in der Nähe von Oakbridge bleibe, würdet Ihr mich zu ihm führen. Wie nett von Euch, dass Ihr Euren Liebhaber schon heute lange genug im Bett festgehalten habt, bis ich hier eingetroffen bin.“
    „Liebhaber?“, zischte Christina empört.
    „Euch habe ich das zu verdanken, Miss Atherton?“ Wütend fletschte Buckley die Zähne und starrte die junge Frau, die er eben noch zu vergewaltigen versucht hatte, vorwurfsvoll an. „Verdammtes Biest! Ihr habt mich an Rockley verraten!“
    Genau das hatte Christina geplant, falls er sich geweigert hätte, Oakbridge zu verlassen. „Nein, Buckley, das tat ich nicht. Lord Rockley muss mir hierher gefolgt sein. Ich schwöre ich, ich habe ihm gar nichts erzählt.“ Der verzweifelte Klang ihrer Stimme war unüberhörbar.
    „Aber er war nicht überrascht, Euch hier zu finden.“
    „Das sagte ich doch! Nur weil er mir gefolgt ist!“
    „Wie schmerzlich müssen seine Gefühle verletzt worden sein, als er hier hereinstürmte und sah, was wir taten … Als Ihr hier ankamt, mit schmachtenden Blicken und lockenden Lippen, konnte ich nicht ahnen, wie rüde Seine Lordschaft unser Schäferstündchen stören würde.“ Höhnisch musterte Buckley seinen attraktiven Gegner. „Natürlich verstehe ich jetzt, dass ich Eure Sinne nicht so zu reizen vermag wie Seine Lordschaft – und warum Ihr mich bei ihm

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