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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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nicht stimmt. Jene Szene im Black Swan Inn hast du völlig missverstanden. Vor deiner Ankunft kämpfte ich um mein Leben – bis mich die Kräfte verließen. Niemals war ich seine Geliebte.“
    „Das weiß ich.“
    Skeptisch schaute sie ihn an. „Wieso?“
    „So etwas merkt ein Mann. Als ich mit dir schlief, warst du noch Jungfrau, Christina.“ Nun entstanden bittere Züge um seine Mundwinkel. Er wandte sich von Christina ab und versank in düsterem Schweigen.
    Vor dem Liebesakt in der Höhle hatte sie ihn wie eine Tigerin bekämpft – und sich dann unterworfen wie ein sanfter Engel und seine Küsse mit süßer Glut erwidert, sodass er ihr restlos verfallen war. Wenn sie tatsächlich ein Kind von ihm erwartete, musste er das akzeptieren, auf ehrbare Weise handeln und mit ihr vor den Altar treten.
    An die Möglichkeit, sie könnte sich weigern, dachte er keine Sekunde lang. In seiner Fantasie erschien die Vision einer zauberhaften jungen Frau, die in seinen Armen lag und ihn küsste. Sie empfand viel mehr für ihn, als ihr das selbst bewusst war. Das hatte er längst erkannt. Wäre es anders, hätte sie sich nicht so rückhaltlos hingegeben. Um solche Gefühle vorzutäuschen, war sie zu unschuldig. Trotzdem – ihre rätselhafte Beziehung zu Buckley erfüllte ihn immer noch mit Unbehagen.
    Er drehte sich um und betrachtete ihr schönes, angstvolles Gesicht. Von Anfang an hatte er ihr Widerstreben, über den mörderischen Schurken zu sprechen, für den absichtlichen Versuch gehalten, ihn bei seinen Nachforschungen zu behindern. Warum sie an jenem Tag in Buckleys Schlafzimmer im Black Swan Inn gewesen war, wusste er noch immer nicht. Umso besser erinnerte er sich an seine Gefühle beim Anblick Christinas in den Armen des Verbrechers.
    Und dann hatte sie ihn auch noch angefleht, Buckley nicht zu erschießen. Vor lauter Verzweiflung wäre fast sein Herz stehen geblieben. Wenn er solche Emotionen hegte, konnte er sie heiraten? Wäre es leichtfertig, ihr zu vertrauen, wenn sie ihn womöglich hinterging? Und doch – er hatte sie geschwängert. Deshalb musste er seine Pflicht erfüllen.
    „Selbstverständlich übernehme ich die volle Verantwortung für alles, was zwischen uns geschehen ist, Christina“, erklärte er brüsk. „Um deine Zukunft musst du dich nicht sorgen.“
    Aufmerksam schaute sie ihn an. Für einen kurzen Moment hatte er seine Maske fallen lassen, und sie entdeckte den Schatten eines Zweifels in seinen Augen. „Was meinst du?“, fragte sie unbehaglich.
    „Wir werden unverzüglich heiraten.“
    Durfte sie ihren Ohren trauen? Wie gleichgültig seine Stimme klang … Hatte sie soeben einen Heiratsantrag erhalten? Oder schnitt er ein belangloses, alltägliches Thema an? „Oh, ich verstehe.“ Nach einem tiefen Atemzug fragte sie: „Bist du wirklich sicher, dass du mich heiraten willst , Simon?“
    „Gewiss sind die Umstände, die mich zu meinem Antrag veranlassen, nicht besonders romantisch. Und ich kränke dich vermutlich, indem ich so gefühllos darüber rede. Aber wir haben keine Wahl.“
    Mühsam schluckte sie, ihre Kehle war wie zugeschnürt. Warum behandelte er sie so, als wäre nichts Wichtiges zwischen ihnen geschehen – als hätten sie niemals jene überwältigende Leidenschaft geteilt? „Darum habe ich dich nicht gebeten“, würgte sie hervor.
    „In dieser Angelegenheit spielen meine Emotionen keine Rolle.“ Wieso fiel es ihm so schwer, ihr zu gestehen, sie sei das süßeste, begehrenswerteste Geschöpf, das er jemals gekannt hatte? Schon bei der ersten Begegnung war er von ihr verzaubert worden. Und er hatte sie zutiefst gekränkt … „Du erwartest ein Kind – zufällig mein Kind . Als müssen wir heiraten. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.“
    „Oh, doch! Ich muss dich nicht heiraten, und es zeugt von deiner maßlosen Arroganz, dass du es für selbstverständlich hältst, ich würde deinen Antrag annehmen. Glaubst du etwa, ich hätte kein Recht, über meine Zukunft selbst zu entscheiden? Da irrst du dich. Ich werde mich nicht für den Rest meines Lebens an einen Mann ketten, der mich nicht liebt. Obwohl ich weiß, dass die Gesellschaft in solchen Situationen eine Ehe unumgänglich findet – für mich gilt das nicht. Meines Erachtens ist es nicht nötig, dass wir heiraten.“
    „Mach dich nicht lächerlich! Ein uneheliches Kind ist für sein Leben gezeichnet, unbarmherzig wird es geächtet und verspottet. Sogar dir müsste das klar sein. Denk darüber nach. Auch du

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