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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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sicher nicht, dass William im Bilde war.“
    „Inzwischen sind diese Männer – die wenigen, die immer noch frei herumlaufen – in alle Winde zerstreut und nur bestrebt, ihre eigene Haut zu retten. Sorgt Euch nicht, Christina, Ihr dürft befreit aufatmen. Den Gerüchten, die Euch und Euren Bruder mit Buckleys Verbrechen in Verbindung brachten, schob ich einen Riegel vor. Zum Glück ist Lord Athertons heftige Abneigung gegen die Jakobiten allgemein bekannt. Also wird niemand vermuten, er hätte ihnen Oakbridge für ihre ungesetzlichen Interessen zur Verfügung gestellt. Was wirklich geschah, wissen nur vier Personen – William, Ihr und ich sowie Eurer treuer Reitknecht Tom. Das soll unser Geheimnis bleiben.“ Fragend hob er eine Braue. „Einverstanden?“
    Christina nickte. „Für alles, was Ihr für uns getan habt, sind William und ich Euch unendlich dankbar …“ Zögernd fügte sie hinzu: „Und … Buckley? Habt Ihr etwas von ihm gehört?“
    Abrupt verflog der magische Moment, der sie zu Beginn des Tanzes mit Simon verbunden und später noch eine Weile nachgeklungen hatte. Das entnahm sie seinem kühlen Lächeln, dem ärgerlichen Ausdruck seiner Augen. Nun bereute sie ihre Frage, denn so, wie die Dinge zwischen ihnen standen, wäre es klüger gewesen, sie hätte jenen Namen nicht erwähnt. Doch sie hatte niemals gelernt, impulsive Gefühle zu bezähmen – schon gar nicht, wenn es um Belange ging, die William und sie selbst gefährden mochten.
    „Ist Buckleys Schicksal so wichtig für Euch, Christina?“
    „Nur aus Sorge habe ich mich nach ihm erkundigt. Ja, ich möchte wissen, was aus ihm geworden ist.“
    „Dann begnügt Euch mit der Information, dass ich ihm auf der Spur bin. Ich trat hier in London an einige seiner Komplizen heran, die ausnahmslos der Unterwelt angehören. Mit diesen Leuten hat er noch einige Geschäfte zu erledigen. Offenbar schulden sie ihm Geld. Deshalb wird er wahrscheinlich bald aus der Versenkung auftauchen. Wenn ihn in England nichts mehr hält, wird er versuchen, nach Frankreich zu fliehen – zu seinen Freunden, den Jakobiten.“
    „Also habt Ihr die Überzeugung gewonnen, er müsste sich in London aufhalten?“
    „Ja“, bestätigte Simon. Die Stirn gerunzelt, schaute er in Christinas Augen. „Es sei denn, Ihr könntet beweisen, dass er woanders ist.“
    Hastig wich sie seinem Blick aus und biss sich auf ihre Unterlippe.
    Da vertieften sich die Furchen, die seine Stirn durchzogen. „Christina!“ Seine Stimme nahm einen harten Klang an. „Sagt mir sofort, was Ihr wisst! Ich verlange die Wahrheit.“
    „Nun … ich habe ihn gesehen“, gestand sie. „Nur ein einziges Mal.“
    „Wo, verdammt?“, fragte Simon erbost, aber mit leiser Stimme, um nicht die Aufmerksamkeit der anderen Tanzpaare zu erregen.
    „In … Oakbridge, kurz vor meiner Abreise. „Er … brauchte einen Unterschlupf. Dort wollte er sich verstecken, bis er ungefährdet abreisen konnte.“
    „Und?“
    „William weigerte sich, ihn in unser Haus zu lassen.“
    Simon sah sie verblüfft an. „Und Ihr kamt nicht auf den Gedanken, die Behörden über den Zwischenfall zu verständigen?“
    „Das wollte William tun.“
    „Ah, ich verstehe.“ Simon war außer sich vor Zorn. Also hatte sie, seit er an jenem Tag aus der Höhle geeilt war, mit dem Schurken gesprochen … Aber er durfte seine Manieren nicht vergessen. Seine Miene blieb ausdruckslos, obwohl er vor Zorn kochte. Als wäre nichts geschehen, bewegten sich seine Füße weiterhin im Rhythmus der Musik.
    Eine Zeit lang schwieg er und überdachte, was er von Christina erfahren hatte. Dann schenkte er ihr ein neues höhnisches Lächeln.
    „Macht Euch keine Sorgen, Christina. Wenn Buckley nicht in London ist und Ihr ihn in Oakbridge gesehen habt, sollte ich meine Fahndung wieder dorthin verlagern. Ganz gewiss werde ich ihn aufstöbern. Ich bin fest entschlossen, ihn hängen zu sehen. Und da Ihr so sehr um sein Wohl bangt, werde ich Euch rechtzeitig Bescheid geben. Damit Ihr Euch von ihm verabschieden könnt, bevor der Henker die Schlinge um seinen Hals legt.“
    Brennend stieg ihr das Blut ins Gesicht. Wie grausam er sie schon wieder verspottete … Das ließ ihr Stolz, den er viel zu oft verletzt hatte, nicht zu. Warum behandelte er sie so unverschämt? Als wäre nichts zwischen ihnen geschehen, als hätten sie niemals heiße Leidenschaft und die Ekstase höchster Erfüllung geteilt … Unglaublich – dieselben Lippen, die sich jetzt zu einem

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