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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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er hierher und wollte sich bei uns verstecken. Natürlich lehnten Christina und ich das ab. Da bedrohte er uns mit seiner Pistole. Ehe er uns etwas antun konnte, schoss ich auf ihn.“
    Ungläubig hob Simon die Brauen. „Habt ihr ihn getötet?“
    „Nein … leider nicht“, seufzte William und grinste schwach. „Meine Schießkünste lassen zu wünschen übrig, und ich traf nur seine Schulter. Keine Ahnung, wie schwer er verletzt wurde, denn er ritt sofort davon. Seither sah ich ihn nicht mehr. Natürlich verständigte ich den Friedensrichter über den Zwischenfall.“
    „Und Christina? Wie fühlte sie sich nach Buckleys Verwundung?“
    „Sie war erleichtert – und heilfroh, als er verschwand. Was … im Black Swan Inn geschah, als Ihr in sein Zimmer kamt, Sir, weiß ich. Es war Euer Fehler, meine Schwester zu verdammen. So, wie es ausgesehen hat, ist es nicht gewesen. Wärt Ihr nicht in jenem Moment aufgetaucht, hätte er sie vergewaltigt.“
    „Ja, das habe ich inzwischen erkannt.“ Immer heftiger wurde Simon von seinen Schuldgefühlen gequält. Viel zu übereilt hatte er Christina verurteilt. Welch ein verhängnisvoller Irrtum … Doch er musste alle Fakten erfahren. „Und danach sah sie ihn nur mehr, weil er hierherkam?“
    „Ja. Sie befahl ihm, Oakbridge sofort wieder zu verlassen, und ließ ihm nicht einmal die Zeit, von seinem Pferd abzusteigen.“ Seufzend schüttelte William den Kopf. „Wie bitter bereue ich den Tag, an dem ich mich mit dem Kerl einließ! Damals war ich jung und leichtgläubig. Als ich ihm ins Netz ging, glaubte ich, mit seiner Hilfe könnte ich steinreich werden, ohne mich anzustrengen. Was damit zusammenhängen oder wie es Christina schaden könnte, überlegte ich mir nicht. In der Rolle eines älteren Bruders habe ich kläglich versagt. Durch meine Dummheit geriet ich in eine Situation, aus der ich mich nicht befreien konnte. Unglücklicherweise wurde auch meine Schwester in Buckleys ruchlose Machenschaften hineingezogen. Gehorsam und pflichtbewusst tat sie, was er ihr befahl, weil sie um unser Leben bangte. Doch sie verabscheute das alles. Nur zu gut wussten wir, was uns blühen würde, wenn wir uns dem Kerl widersetzten.“
    „Nun muss ich Euch eine etwas unangenehme Frage stellen …“, begann Simon. „Wurdet Ihr von Buckley für die Dienste, die Ihr ihm geleistet habt, bezahlt?“
    Mit seinen kühlen grauen Augen fixierte er den jungen Mann, um abzuschätzen, ob er eine Lüge hören würde.
    Entschieden schüttelte William den Kopf. „Anfangs lieh er mir Geld, damit ich meine Spielschulden begleichen konnte. Diese Summe konnte ich nicht zurückzahlen. Das nutzte er aus und machte sich in Oakbridge breit – was ich damals in London nicht geahnt hatte. Ich schwöre Euch – von der Diebesbeute bekam ich nichts. Und ich hätte auch nichts angenommen. Glaubt Ihr mir?“
    „Ja.“
    Immer noch von Lord Rockleys gebieterischer Aura eingeschüchtert und zugleich dankbar für das Vertrauen, das er nun genoss, sprach William weiter. „Auch Christina wollte nicht von Buckleys Verbrechen profitieren. Dass er den Erlös seiner Beute nach Frankreich schickte, finde ich immer noch unfassbar. Damit hatte ich nichts zu tun. Aber ich wusste, wie dreist er die unterirdischen Räume von Oakbridge benutzte. Dafür könnte ich verurteilt werden. Dass Ihr meinen Namen heraushaltet, Sir – dafür kann ich Euch gar nicht genug danken. Damit täuscht Ihr Eure Vorgesetzten. Und das überrascht mich, denn es wäre Eure Pflicht, ihnen alles zu berichten, was Ihr bei Euren Nachforschungen festgestellt habt.“
    „Mein Verhalten hängt nicht mit meiner Pflichterfüllung zusammen“, erklärte Simon in grimmigen Ton. „Als ich ersucht wurde, Buckley aufzuspüren, stimmte ich nur aus einem einzigen Grund zu – weil er eine Tragödie verursacht hat, die meine Familie betrifft. Eines Nachts hielt er die Kutsche meines Bruders auf, äußerte seine üblichen Drohungen und schwenkte seine Pistole herum. Meine kleine Nichte wurde erschossen, mein Bruder schwer verwundet. Heutzutage ist er nur mehr ein Schatten seiner selbst. Was sich bei meiner Untersuchung ergab, teilte ich dem Friedensrichter mit – abgesehen von der Rolle, die Ihr zusammen mit Eurer Schwester dabei gespielt habt. Warum ich das tue, werdet Ihr nun erfahren.“ Er machte eine kleine Pause und atmete tief durch.
    „So schmählich ließ ich Christina im Stich. Doch das werde ich wiedergutmachen“, erklärte William.
    „Dabei helfe

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