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Verraten für 1000 Dollar

Verraten für 1000 Dollar

Titel: Verraten für 1000 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas West
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Greife sich in einem Netz verstrickt hatten und der zu entkommen versuchte.
    "Hier, bei uns, können Sie sich auch sicher fühlen, Jane." Er beugte sich über ihre Hand und drückte seine Lippen auf ihre warme Haut.
     
    *
     
    Zwei Tage später. Abenddämmerung lag über der hügeligen Wald- und Buschlandschaft. Ein Strauch kroch durch das Gras. Hin und wieder verharrte er, um sich kurz darauf erneut in Bewegung zu setzen.
    Billy Hayes verbarg sich unter dem dicht belaubten Gestrüpp. Er hatte sich die Zweige auf Rücken, Beine und Hut gebunden. Weniger als sechshundert Schritte trennten ihn noch von den Palisaden des Forts.
    Noch weitere hundertfünfzig Schritte arbeitete er sich voran. Unter den weitausladenden Ästen einer Sumpfeiche kramte er ein Teleskop-Fernrohr aus seiner Jacke. Sorgfältig suchte er die Palisade ab.
    Wachen lehnten auf der Zaunkrone, ungefähr alle zwanzig Meter ein Mann. Das Tor zum Fort war geöffnet. Auf dem Feld davor wurde geübt. Kavalleristen mit gezückten Degen griffen eine Art Vogelscheuche an. Ein Offizier brüllte Befehle.
    Etwas weiter abseits galoppierten Soldaten an Holzpfählen vorbei, auf denen Flaschen standen. Schüsse krachten, und manchmal konnte Billy Hayes sogar Glas splittern hören.
    Dahinter erkannte er die Pferdekoppel. Dutzende von grobschlächtigen Wallachen weideten dort.
    Er versuchte den verabredeten Palisadenabschnitt zu bestimmen. Zwanzig Meter rechts vom Eckturm im Südabschnitt des Walls. Bis dorthin musste er es schaffen.
    Das fahle Blau des Himmels verfärbte sich grau. Die Nacht brach an. Die Außenwachen marschierten aus der Deckung des Waldes. Von allen Seiten liefen sie auf das Tor zu. Die Kavalleristen brachen ihre Übungen ab, die Pferde wurden ins Fort hinein getrieben. Alles ging sehr rasch. Nach nicht einmal einer Viertelstunde schloss sich das Tor von Fort Clark Springs.
    Billy wartete noch einmal eine Stunde und länger. Bis es ganz dunkel war. Im Nachthimmel über dem Fort spiegelte sich der Schein von Lagerfeuern. Manchmal wehte der Wind Fetzen von Gelächter und Rufen zu ihm herüber. Behutsam pirschte er sich an die Palisade heran.
    Als kaum noch fünfzig Schritte zwischen ihm und der Südseite des Forts lagen, verharrte er abermals. Undeutlich konnte er die Umrisse der Wachen auf dem Wall ausmachen. Neben den Konturen der Wache rechts des Eckturms tauchte irgendwann eine zweite, kleinere Gestalt auf. Billy hörte das Lachen einer Frau - Luisa! Das vereinbarte Zeichen!
    Meter um Meter schob er sich an die Palisade heran. Bis er die einzelnen Stämme unterscheiden konnte, aus denen sie zusammengebaut war. Dann wartete er.
    Irgendwann wieder ein Frauenlachen. Gleichzeitig Männerstimmen auf der Palisadenkrone - Wachwechsel. Etwas fiel wenige Schritte links von Billy ins Gras. Er kroch auf die Stelle zu. Seine Hände tasteten durch das vom Nachttau feuchte Gras. Bis er einen Stein zu fassen bekam. Einen in Stoff gewickelten Stein.
    Er schob ihn umständlich in die Jackentasche unter seiner Tarnung. Dann trat er den Rückzug an.
    Obwohl die kühle Nachtluft die Wärme des Frühsommertages längst verscheucht hatte, war Billy nassgeschwitzt, als er zwei Stunden später auch an den letzten amerikanischen Außenposten vorbeigeschlichen und endlich soweit vom Fort entfernt war, dass er sich aufrichten konnte. Er riss sich das Gestrüpp vom Leib, rannte durch den Wald zu dem kleinen Steinbruch, wo er sein Pferd in einer Höhle versteckt hatte, und stieg auf.
    Der Ritt durch die Nacht dauerte lange. Erst im Morgengrauen erreichte er den Rio Grande. Und das kleine Lager, wo Jeremy und Amoz Looper warteten. Beide waren schon wach. Billy rutschte aus dem Sattel und band sein Pferd in einem Busch fest.
    "Und?" Jeremy Looper stand auf und ging ihm entgegen. Wortlos griff Billy in die Tasche, zog den Stein heraus und warf ihn Jeremy zu. Der fing ihn und schälte ihn aus dem Stoff. Darunter war er in eine zweite Schicht aus Papier gehüllt. Vorsichtig löste Looper das Papier ab. Er ließ den Stein fallen und glättete es.
    "Und was schreibt sie?" Die fette Gestalt seines Bruders schob sich neben ihn.
    "Sie haben die Kavallerie mit einem neuen Revolvermodell ausgerüstet, ein .44er Colt. Und zwei weitere Schwadronen sind vor drei oder vier Wochen von Fort Worth aufgebrochen..."
     
    *
     
    General Leon de Carillõ stieg in den Sattel seines Rappens. Schweigend musterte er die lange Doppelreihe der Dragoner, die außerhalb der Hazienda angetreten war. Mann

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