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Verraten für 1000 Dollar

Verraten für 1000 Dollar

Titel: Verraten für 1000 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas West
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entgegnete Looper knapp.
    De Carillõ drehte an der Spitze seines Schnurrbartes herum. Nachdenklich betrachtete er den Bandenchef. "Einverstanden. Nehmen Sie Melendez und Palacino mit. Und denken Sie daran: Die Sache ist dringend. Wir haben schon viel zu viele Soldaten und Material beim Sturm auf das Fort eingebüßt. Das nächste Mal muss es fallen."
    Den Vormittag über blieb der General an der Frühstückstafel sitzen. Er ließ zwei seiner Kundschafter rufen. Die Männer mussten eine Skizze des Forts und seiner Umgebung anfertigen. Looper und de Carillõ steckten die Köpfe zusammen und brüteten über der Zeichnung und über Landkarten. Looper setzte dem Mexikaner seinen Plan auseinander. General Leon de Carillõ war einverstanden.
    Um die Mittagszeit sattelten Loopers Männer ihre Pferde. Zusammen mit Luisa ritten sie Richtung Rio Grande. Am nächsten Morgen überquerten sie den Strom.
    Eine Woche lang beobachteten sie das Fort. Vor allem die Wege der Spähtrupps der Kavallerie kundschafteten sie aus. Dann schlugen sie zu...
     
    *
     
    Captain Kennedys Auftrag lautete: Das Heerlager der Mexikaner am Rio Grande bei Del Rio ausspionieren. Er und sein kleiner Spähtrupp aus fünf Kavalleristen ritten in Zivilkleidung. An jenem verhängnisvollen Tag hatten sie den Devils Lake umritten, um sich von Norden her an das feindliche Militärlager heran zu pirschen.
    Sie durchquerten eine trostlose Berglandschaft - Tafelberge und Steilhänge aus Buntsandstein - als sie die Schüsse hörten. Ihr Echo hallte von den Felswänden wider.
    Die Männer des Spähtrupps hielten ihre Pferde an und lauschten. "Mexikaner?", fragte einer.
    "Sehen wir nach." Kennedy trieb sein Pferd an. Seine Männer folgten ihm. Sie galoppierten durch eine der vielen Schluchten dieser unwirtlichen Gegend. Wieder fielen Schüsse, diesmal klangen sie näher.
    Die Schlucht öffnete sich zu einem kleinen Talkessel. Terrassenartig stiegen die Felssockel gegen Süden hin an. Wie Säulen ragten einige Felsquader in den Himmel.
    Der Captain ließ absitzen. Die Männer zogen ihre Gewehre aus den Sattelhalftern. Eng an die Steilwände auf beiden Seiten der Schlucht gepresst schlichen sie dem Kessel entgegen.
    Hufschlag und Rufe wurden laut. Ein reiterloses Pferd galoppierte in die Schlucht hinein und kam ihnen entgegen. Einer der Männer sprang auf, packte die Zügel und hielt es an.
    Eine Frauenstimme schrie um Hilfe. Captain Burt Kennedy robbte bäuchlings an einen Felsblock heran. An ihm vorbei spähte er in den Talkessel hinein: Eine blonde Frau hockte im Geröll. Barfüßig und mit zerrissenen Hosen. Ein zerfetztes Hemd hing ihr vom nackten Oberkörper herab. Sie klammerte sich an einem Gewehr fest.
    Zwei schnauzbärtige Reiter jagten in gestrecktem Galopp um sie herum. Mexikaner, ohne Zweifel: Einer trug Poncho und Strohhut, der andere eine Pelzmütze und eine Felljacke.
    "Auf die Pferde", zischte Kennedy. "Wir greifen an!" Er sprang auf und kletterte in den Sattel.
    Seite an Seite preschten sie in den Talkessel hinein. Die Schüsse ihrer Colt-Walker-Revolver brachen sich donnernd an den Steilwänden. Ungezielt schossen sie auf die beiden Mexikaner.
    Deren Pferde stiegen auf die Hinterläufe. Kennedy erkannte schnell, dass die Schlucht aus der sie kamen, der einzige Zugang zum Kessel war. Auch die Mexikaner schienen das zu begreifen. Vernünftigerweise erfassten sie sogar, dass ihre Chance gegen die Übermacht der Angreifer gleich null war. Sie ließen ihre Gewehre fallen und streckten die Arme in die Luft.
    "Nehmt sie fest!", brüllte Kennedy. Er sprang aus dem Sattel und ging vor der weinenden Frau in die Hocke. "Sind Sie verletzt, Ma'am?!"
    "Es geht schon", schluchzte sie. Blutige Schrammen bedeckten ihre Wangen und ihre Schultern. Hastig zog sie sich das zerrissene Hemd über die Brüste. "Sie wollten mich..." Ein Weinkrampf schüttelte sie. "Diese Scheißkerle wollten mich..." Tränen erstickten ihre Stimme.
    Kennedy merkte, dass er eine Amerikanerin vor sich hatte. "Ist schon gut, Ma'am." Er zog sich seine Jacke aus und legte sie der blonden Frau um die Schulter. "Keine Angst, wir sind Soldaten des dritten US-Kavallerie-Regiments." Er half ihr auf. "Kommen Sie - wir bringen Sie an einen Ort, wo Sie sicher sind."
    Er führte sie zu ihrem Pferd. "Es sind mexikanische Späher", schluchzte sie. Kennedy ließ die beiden Mexikaner auf ihre Pferde fesseln. Er wies drei seiner Männer an die Gefangenen und die gerettete Frau nach Fort Clark Springs zu

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