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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Ritter betrügt nicht die, die ihm vertrauen«, sagte Phoebe ruhig.
    »Du und dein endloses, dummes Geschwätz von Ritterlichkeit. Bist du eigentlich vollkommen übergeschnappt, du dumme Kuh?«
    Gabriel verstärkte den Druck seines Stiefels auf Neils Handgelenk, bis dieser vor Schmerz aufschrie.
    »Ich glaube, wir haben uns jetzt genug unterhalten«, sagte Gabriel und blickte zu Alice hinüber. »Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß Sie gehen können. Also los.«
    Alice preßte das Buch an ihre Brust und wandte sich zur Tür, doch Phoebe versperrte ihr den Weg.
    »Einen Moment noch, Alice. Ich möchte, daß Sie das hier nehmen.« Phoebe öffnete die Hand, in der die mit Perlen und Diamanten besetzte Brosche lag.
    Alice starrte auf das Schmuckstück. »Was sind das für seltsame silberne Steine?«
    »Dunkles Mondlicht«, sagte Phoebe mit sanfter Stimme. »Perlen, wie Sie sie sicher noch niemals gesehen haben. Sehr, sehr selten.«
    Alice blickte Phoebe an. »Ist das der Schmuck, der in dem Buch versteckt war?«
    »Eins von mehreren Teilen, die Neil gestohlen und dann im Buchdeckel versteckt hat. Wylde hat sie mir geschenkt. Ich behalte die anderen Teile, aber ich möchte, daß Sie diese Brosche nehmen.«
    »Warum?« fragte Alice.
    »Weil ich in Ihrer Gewalt war und Sie allen Grund hatten, mich zu hassen, und Sie mir trotzdem eine Nacht in der Hölle erspart haben.«
    Alice zögerte. Dann streckte sie die Hand aus und nahm die Brosche. »Danke. Ich werde sie benutzen, um mich selbst aus der Hölle freizukaufen«, flüsterte sie und gab Phoebe das Buch. »Hier. Ich brauche es nicht mehr.«
    Sie ging an Phoebe vorbei und verschwand in der Dunkelheit.
    Heftiger Stolz wallte in Gabriel auf. Er sah Phoebe an. »Mylady, erlauben Sie mir, zu sagen, daß Sie in Mr. Chaucers Worten ein >durch und durch perfekter edler Ritter< sind.«
    Phoebe schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, und Gabriel wußte plötzlich, daß er eine schmerzliche Liebe für sie empfand, die niemals enden würde. Er sehnte sich danach, es ihr zu sagen.
    Aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt.
    »Phoebe«, flehte Neil, »du mußt mir zuhören. Ich bitte dich um unserer großen, unsterblichen Liebe willen, hilf mir.«
    Phoebe sah ihn nicht einmal an.
    »Wir sehen am besten nach, ob wir Stinton wach kriegen, damit er Baxter ins Gefängnis bringen kann«, sagte Gabriel zu Anthony. »Ich habe allmählich genug davon, mich mit einem Piraten abzumühen.«
    Zwei Stunden später lehnte Phoebe in den Kissen von Gabriels massivem Bett und beobachtete, wie er seine letzten Kleidungsstücke abstreifte. Das Licht der Kerze fiel auf die schimmernden, kraftvollen Umrisse seines Rückens und seiner Schenkel.
    »Du bist wirklich großartig«, sagte sie.
    Er lachte leise, als er neben ihr ins Bett stieg. Dann streckte er die Hand nach ihr aus und zog sie auf seine Brust. »Du bist diejenige, die großartig ist, meine Geliebte.«
    Sie blinzelte. »Was sagst du da?«
    »Ich sage, daß du diejenige bist, die großartig ist.«
    »Nein, danach«, wollte sie ungeduldig wissen. »Wie hast du mich genannt?«
    Er lächelte. »Ich glaube, ich habe dich meine Geliebte genannt.«
    »Ah, ja, das gefällt mir.«
    »Weißt du, es stimmt«, sagte Gabriel. »Ich liebe dich. Ich glaube, ich habe dich seit dem Tag geliebt, an dem ich deinen ersten Brief geöffnet habe.«
    »Das freut mich«, flüsterte sie.
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. »Dieses unglaubliche Geständnis meiner unsterblichen Liebe scheint dich nicht besonders zu überraschen.«
    Sie schob ihren Kopf tiefer und küßte seinen Hals. Als sie wieder aufsah, blitzten ihre Augen vergnügt. »Ich gebe zu, daß ich zu vermuten begann, daß du mich vielleicht liebst, als du anfingst, über all meine kleinen, unbedeutenden Abenteuer hinwegzusehen.«
    »Ich hätte selbst irgendeinen Verdacht schöpfen sollen«, sagte er trocken. »Schließlich waren deine Abenteuer alles andere als klein, unbedeutend oder zufällig. Dein Leichtsinn läßt einen Mann garantiert frühzeitig altern.«
    »Jedes einzelne dieser Abenteuer tut mir leid«, erklärte Phoebe leidenschaftlich. »Und ich verspreche dir, daß ich mich in Zukunft bessern werde.«
    Gabriel lachte leise. »Das freut mich natürlich zu hören.« Er zog ihren Kopf näher zu sich heran, bis ihr Mund seine Lippen berührte. »Bis dahin reicht es mir, wenn du mir weiterhin sagst, daß du mich liebst. Dann werde ich deinen gelegentlichen Leichtsinn ertragen. Das heißt, solange

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