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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Bücherregalen und Stapeln hin und her. Ein verwegener schwarzer Umhang lag auf einem der Stühle.
    »Ich fürchte, ich muß doch ein paar Schwierigkeiten machen«, sagte Gabriel freundlich. Er hielt die Pistole nach unten gerichtet, sichtbar, aber nicht besonders bedrohlich.
    Die beiden Männer fuhren zu ihm herum. Auf dem Gesicht des jungen Mannes spiegelte sich blankes Entsetzen wider. Mr. Nash hingegen wirkte, nachdem er sich von der ersten Überraschung erholt hatte, trübe und schicksalsergeben.
    Der junge Mann erholte sich schnell. »Also bitte, was soll das, einfach so hier hereinzuschneien? Das is’ Hausfriedensbruch. Dafür werde ich Sie vor den Richter bringen.«
    Gabriel blickte ihn ohne großes Interesse an. »Sie müssen Egan sein. Der hilfsbereite Sohn, der sich um alles kümmert.«
    Egans Augen traten aus dem Kopf. »Woher wissen Sie das?«
    »Das ist unwichtig.« Gabriel sah Nash an. »Wie oft haben Sie dieses üble Spiel schon gespielt?«
    »Es war erst das zweite Mal.« Nash seufzte schwach. »Beim ersten Mal hat’s verdammt gut funktioniert.«
    »Also haben Sie beschlossen, es noch einmal zu probieren.«
    »Es ging nich’ anders.« Nash zuckte resigniert mit den Schultern. »Wissen Sie, ich brauchte das Geld. Es gibt da einen Buchhändler, den ich kenne, der eine herrliche Ausgabe von Guido delle Colonnes Historia Trojana verkauft. Was hätte ich machen soll’n? Ich war verzweifelt.«
    »Ich verstehe«, sagte Gabriel. »Und natürlich wollten Sie keins der Bücher Ihrer Sammlung hergeben, um den Neuerwerb zu finanzieren, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.«
    In Nashs Augen blitzte es auf. »Schon als ich Sie mit der Lady kommen sah, wußte ich, daß es Ärger geben würde.«
    »Ein bißchen«, gestand Gabriel. »Aber wenn es Ihnen ein Trost ist, ich habe viel mehr Ärger mit der Lady als Sie. In der Tat bin ich zu dem Schluß gekommen, daß sie einem nichts als Ärger macht.«
    »Ganz schön wildes kleines Ding«, murmelte Egan. »Sie hat mir wirklich angst gemacht, als sie immer wieder davon anfing, daß Sie sich wehren sollten.«
    »Sie hat mir auch angst gemacht.« Gabriel blickte auf den Kasten auf Nashs Schreibtisch. »Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Plan, Gentlemen. Nur haben Sie sich dieses Mal unglücklicherweise das falsche Opfer ausgesucht. Ich muß wirklich darauf bestehen, daß Sie mir das Manuskript der Lady zurückgeben. Sie ist untröstlich wegen des Verlustes. Das können Sie sicher verstehen.«
    »Ich nehme an, Sie werden uns dem Richter melden?« fragte Nash.
    »Ich sehe keinen Grund, zu einer derart drastischen Maßnahme zu greifen.« Gabriel ging zum Schreibtisch und nahm sich den Kasten. Die Pistole hielt er dabei deutlich sichtbar neben sich. »Es reicht mir, wenn ich das zurückbekomme, was ich haben möchte.«
    »Nun, das ham Sie«, murmelte Nash. »Un’ jetzt verschwinden Sie.«
    »Eine Sache wäre da noch«, murmelte Gabriel.
    Nash sah ihn finster an. »Wenn Sie das Geld der Lady zurückham woll’n, sin’ Sie zu spät gekommen. Sie hat im voraus bezahlt, un’ ich habe schon eine Bestellung an den Buchhändler geschickt, von dem ich Ihnen erzählt hab’.«
    »Sie dürfen das Geld gern behalten«, beruhigte Gabriel ihn. »Was ich will, ist der Name und die Adresse der Lady.«
    »He?« Egan starrte ihn an. »Sie kennen sie gar nich’? Aber Sie sin’ doch mit ihr zusammen gekommen.«
    »Ich fürchte, sie gibt mir ein paar Rätsel auf. Ich habe sie nur begleitet, um sie und das Manuskript zu schützen. Ihren Namen hat sie mir nicht genannt.«
    »Verdammt.« Egan sah ehrlich verblüfft aus.
    Nash runzelte die Stirn. »Da kann ich Ihnen auch nich’ helfen. Ich weiß nich’, wie sie heißt.«
    Gabriel sah ihn prüfend an. »Sie hat Ihnen doch wegen des Manuskripts geschrieben. Und sie hat Ihnen eine Zahlungsanweisung geschickt. Sie müssen also wissen, wer sie ist.«
    Nash schüttelte den Kopf. »Der gesamte Briefwechsel ging über einen Anwalt. Er war es auch, der mir das Geld überwiesen hat. Mit der Lady hatte ich nie direkten Kontakt, bevor sie heute nacht hier auftauchte.«
    »Ich verstehe.« Gabriel lächelte. »Dann muß ich mich also mit dem Namen ihres Anwalts begnügen.«
    Nash zuckte mit den Schultern. Dann zog er eine der Schreibtischschubladen auf und zog einen Brief heraus. »Das is’ die letzte Nachricht, die ich von ihm bekommen hab’. Darin steht, daß sie heute nacht kommt. Der Mann heißt Peak.«
    Gabriel warf einen Blick auf die Londoner

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