Verruchte Lady
sie.
Gabriel musterte sie lüstern. »Einen besseren Grund kann ich mir nicht vorstellen.«
»Bist du wahnsinnig?« Am liebsten hätte Phoebe ihm etwas an den Kopf geworfen. »Das ist so ziemlich das Dümmste, Idiotischste, Hirnverbrannteste, was ich je gehört habe. Ich kann es einfach nicht glauben. Hast du denn vollkommen den Verstand verloren?«
»Das ist ein etwas eigenartiger Vorwurf aus deinem Mund.«
»Das ist nicht lustig. Du könntest tot sein.«
Er zuckte mit den Schultern. »Es war nicht schlimmer, als einen Schiffsmast zu erklimmen.«
»Großer Gott. Diese ganze Szene könnte glatt aus Die Lady im Turm stammen.« Phoebe stürzte quer durch den Raum und blieb direkt vor ihm stehen. »So etwas darfst du nie, nie wieder tun, hörst du?«
In Gabriels Augen loderte es auf. Er umfing ihr Gesicht mit beiden Händen. »Ich werde es wieder tun, wenn du noch einmal vor mir davonläufst.«
»Gabriel, du hast mich zu Tode erschreckt. Jedesmal, wenn ich die Augen zumache, sehe ich deinen Körper vor mir, wie er da unten auf den Steinen liegt. So ein Risiko darfst du nicht noch einmal eingehen.«
Er erstickte ihren Protest mit einem schnellen, harten Kuß. »Versprich mir, daß du nie wieder vor mir weglaufen wirst.«
Sie spreizte ihre Finger auf seiner Brust und sah in sein hartes Gesicht. »Ich verspreche es. Versprichst du mir dann, daß du nie wieder so leichtsinnig sein wirst?«
Seine Daumen strichen sanft über ihre Wangen. »Machst du dir denn solche Sorgen um mich?«
Ihre Unterlippe zitterte. »Du mußt wissen, daß ich das tue.«
»Dann lauf nicht noch einmal fort oder schließ dich irgendwo ein. Denn wenn du das tust, werde ich dir nachkommen, selbst wenn ich mich dazu an einem Seil die Mauer einer Burg herunterlassen muß.«
»Aber Gabriel -«
»Selbst wenn ich dazu in die Hölle hinuntersteigen muß«, schwor Gabriel leise.
Phoebe schmolz dahin. »Oh, Gabriel...«
»Komm her, meine Lady im Turm.« Gabriel zog sie enger an seinen harten Körper. Seine Hand glitt ihren Rücken hinab und drückte sie gegen seine muskulösen Schenkel.
Als Phoebe etwas sagen wollte, küßte Gabriel sie erneut, bis sie von Kopf bis Fuß in Flammen stand. In ihrem Inneren wallte eine schmerzliche Hitze auf, in die sich ein Verlangen mischte, dessen Heftigkeit ihr die Tränen in die Augen trieb. Sie senkte die Lider, schlang ihre Arme um seinen Hals und gab sich der Hitze hin.
»So soll es zwischen uns sein, meine Süße«, keuchte Gabriel »Das wußte ich bereits, als ich dich das erste Mal sah.«
»Wirklich?« Phoebe konnte kaum noch stehen. Sie klammerte sich an ihm fest und preßte ihre Lippen gegen seinen starke Kiefer. Dann wandte sie den Kopf und küßte die Innenfläche seiner Handgelenke. »Ich hatte kaum den Mut zu hoffen, daß du etwas von den Dingen, die ich für dich empfinde, auch für mich empfindest.«
Er lächelte. »Und was genau empfindest du für mich?«
Sie erschauderte. »Ich liebe dich.«
»Ah, meine süße Phoebe.« Er packte sie fester und zog sie auf die Decke, die sie vor dem Kamin ausgebreitet hatte.
Der ganze Raum drehte sich um Phoebe. Dann lag sie auf de Rücken. Ihre Röcke waren bis zu ihren Knien heraufgerutscht Sie merkte, wie Gabriel sich neben ihr ausstreckte. Sein Bei umschlang ihres, schob sich zwischen ihre Schenkel und preßt sie sanft auf den Boden. Als sie die Augen öffnete, stellte sie fest daß er sie ansah.
»Gabriel, ich habe über diese Dinge viel nachgedacht.«
»Ach ja?« Sein Mund strich sehnsüchtig über ihre Lippen.
»Ja. Deine Küsse gefallen mir sehr gut. Und die Art, wie du mich berührst, auch.«
»Das freut mich.« Gabriel ließ einen warmen Kuß auf ihre Schulter fallen. »Weil es mir nämlich sehr gut gefällt, dich zu berühren.«
»Trotzdem«, beeilte Phoebe sich zu sagen, »irgendwie glaub ich, daß es vielleicht besser ist, wir warten noch ein wenig, ehe wir die Ehe vollziehen.«
»Ich hatte den Eindruck, daß du mir nicht mehr böse bist.« Er zupfte an ihrem Ohrläppchen.
»Bin ich auch nicht«, gestand sie. Wie konnte sie ihm böse sein, wenn er sie derart in Flammen versetzte? »Aber wir müssen noch vieles zwischen uns klären. Wie zum Beispiel die Dinge, über die wir beim Abendessen gesprochen haben. Gabriel, wir wissen einfach noch zu wenig voneinander.«
»Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, daß du nicht wieder vor mir davonläufst.«
»Ich würde auch nicht noch mal davonlaufen«, versicherte sie ihm eilig. »Wir
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