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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gemacht hattest?«
    Phoebe spielte mit ihrem Essen. Dann sah sie ihm direkt ins Gesicht. »Ich habe gemerkt, daß ich eigentlich nichts dagegen hatte, Sie zu heiraten.«
    »Warum nicht?«
    »Ich glaube, Sie kennen die Antwort, Mylord.«
    Er lächelte traurig. »Laß mich raten. Du hast mich geheiratet, um Zugang zu meiner Bibliothek zu bekommen.«
    Phoebes Augen blitzten belustigt auf. »Nicht ganz, Mylord, obgleich ich jetzt, da Sie es erwähnen, zugeben muß, daß Ihre Bibliothek mich wirklich reizt.«
    Gabriel schob seinen Teller beiseite und faltete die Hände auf dem Tisch. »Hast du mich geheiratet, weil du das, was du an dem Abend in Rantleys Labyrinth gefühlt hast, noch einmal fühlen willst?«
    Phoebe wurde rot. »Wie ich an dem Abend schon sagte, war das sehr nett, Mylord, aber ich hätte nicht deswegen geheiratet.«
    »Warum hast du mich dann geheiratet?«
    Phoebe nahm einen großen Schluck Wein und stellte das Glas trotzig ab. »Weil ich Sie sehr gern mag, Mylord. Wie Sie genau wissen.«
    »Du magst mich?«    
    »Ja.« Sie spielte mit ihrer Gabel.
    »Magst du mich lieber als Neil Baxter?«
    Phoebe runzelte die Stirn. »Natürlich. Neil war sehr nett zu mir, und er hat sich für mittelalterliche Literatur interessiert. Aber ich habe ihn nicht geliebt. Er war nie mehr als ein guter Freund für mich. Wissen Sie, das ist einer der Gründe, weshalb ich solche Schuldgefühle wegen seines Todes hege. Schließlich hat er England verlassen, weil er entschlossen war, ein Vermögen zu machen, um mich dann heiraten zu können.«
    »Phoebe, dein Vater hat Baxter eine ziemlich hohe Summe dafür bezahlt, daß er England verläßt«, sagte Gabriel geradeheraus. »Das ist der Grund, weshalb Baxter in die Südsee gegangen ist. Er hat dir lediglich den Hof gemacht, um sich von deiner Familie ausbezahlen zu lassen.«
    Phoebe rührte sich nicht. Sie riß entsetzt die Augen auf. »Das glaube ich nicht.«
    »Dann frag deinen Vater.« Gabriel nahm einen Schluck Wein »Clarington hat es mir erzählt. Er hat versucht, mich auszubezahlen, und ganz nebenbei hat er erzählt, daß diese Methode bei Baxter bereits funktioniert hatte.«
    »Mein Vater hat mir nie etwas davon gesagt, daß er Neil dafür bezahlt hat, England zu verlassen.«
    »Dein Vater hat zweifellos versucht, deine Gefühle zu schonen«, knurrte Gabriel. »Wahrscheinlich wußte er, daß es dich verletzen würde, wenn du wüßtest, daß Baxter niemals irgendwelche ehrenwerten Absichten dir gegenüber hatte. Natürlich weiß der arme Clarington nicht, daß du auf der Suche nach dem Mann bist, der Baxter getötet hat. Wenn dein Vater das wüßte, hätte er dir bestimmt die Wahrheit gesagt.«
    Phoebe starrte Gabriel verblüfft und schockiert an. »Sind Sie sich da sicher?«
    »Ganz sicher. Baxter hat dich benutzt, um Geld von deiner Familie zu bekommen. Das war alles, was er von dir wollte. Er hat verdient, was ihm in der Südsee passiert ist.«
    »Aber ich habe mich ein ganzes Jahr lang entsetzlich elend gefühlt, weil ich dachte, er sei dorthin gegangen, um sein Glück zu machen und mich anschließend zu heiraten. Er nannte sich mein Lancelot. Er hat behauptet, daß er mir sein Leben lang treu zu Diensten sein wolle. Ich wäre immer seine Lady im Turm.«
    »Du brauchst dich wegen Baxter nicht länger schuldig zu fühlen«, sagte Gabriel. »Vergiß ihn.«
    »Seit Monaten habe ich versucht, seinen Mörder zu finden.«
    »Vergiß die verdammten Nachforschungen.«
    »Ich habe das Gefühl, all die Zeit irgendwelchen Illusionen hinterhergejagt zu sein«, flüsterte Phoebe. »Wenn es stimmt, was Sie sagen, habe ich unendlich viel Zeit vergeudet. Unendlich viel Energie. Unendlich viele Gefühle.«
    »Vergiß ihn, Phoebe.«
    Mit zitternden Fingern faltete Phoebe ihre Serviette und legte sie sorgfältig neben ihren Teller. »So ein Fehler läßt einen an der eigenen Urteilsfähigkeit zweifeln.«
    Gabriel zuckte mit den Schultern. »Wir machen alle Fehler, wenn es um solche Dinge geht. Himmel, selbst ich habe einen ähnlichen Fehler gemacht, als ich versucht habe, mit deiner Schwester durchzubrennen.«
    »Ja, nicht wahr? Und jetzt bin ich das Risiko eingegangen, Sie zu heiraten.«
    Der seltsame Ausdruck in ihren Augen gefiel ihm nicht. »Phoebe, ich habe dir nur die Wahrheit gesagt, damit du diese lächerlichen Nachforschungen aufgibst. Ich habe keine Lust, mit einer Frau verheiratet zu sein, die auf der Suche nach einem Mörder ist. Das ist äußerst lästig.«
    »Ich

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