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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Gott! Was war mit mir passiert? Ich lugte vorsichtig zwischen meinen Fingern durch.
    Er schwieg.
    Dann strich er nachdenklich mit dem Zeigefinger über seinen Adamsapfel. »Kleines verdorbenes Ding!«, raunte er kopfschüttelnd und wischte daraufhin die Pizzaschachteln vom Bett. Mit nur einem Arm, dem ich absolut nichts entgegensetzen konnte, drückte er mich in der nächsten Sekunde auf die Matratze, und legte sich halb seitlich auf mich.
    »Bist du noch nicht müde, Lexi?«, flüsterte er. »Willst du mehr?«
    Mein Herz stand still. Oder die Welt. Oder beides.
    Ich nickte wortlos.
    »Dein Wunsch sei mir Befehl,«, grinste er, während seine Hand bereits meine Schenkel hochwanderte.

„ Anðele moj!“
     
    Es war schon hell, als mich meine volle Blase weckte. Ich lag von Sergios schweren Armen und Beinen umschlungen auf dem Rücken und hatte keine Ahnung, wie ich mich aus seiner Umklammerung befreien sollte, ohne ihn zu wecken.
    Er schlief tief und fest.
    Ich hörte ihn leise durch den halb geöffneten Mund atmen. Seine Lippen sahen so verführerisch aus, dass ich sie eine Weile sehnsuchtsvoll betrachten musste.
    Ich seufzte leise.
    Mühsam befreite ich meine Arme und versuchte ganz vorsichtig, meine Beine unter ihm hervorzuziehen. Mir kam es so vor, als würde ich eine halbe Ewigkeit dafür brauchen. Er war so unglaublich schwer zu bewegen, schien aber zum Glück nichts von meinen Anstrengungen mitzubekommen.
    Gerade als ich aufstehen wollte, nuschelte er: »Ljubavi moja, wo willst du hin?« Seine Augen waren noch fest verschlossen, die dichten Wimpern zwei dicke schwarze Halbkreise.
    »Ich muss auf die Toilette, Sergio«, flüsterte ich. »Schlaf ruhig weiter.«
    »Mmh«, grummelte er aus den Tiefen seiner Brust.
     
    Nachdem ich auf der Toilette gewesen war, mein Gesicht gewaschen und meinen Mund ausgespült hatte, wollte ich für Sergio und mich eine Flasche Mineralwasser aus der Küche holen.
    Als ich die Küche betrat, blieb ich überrascht stehen, denn Yvo saß am Tisch vor einem leeren Teller und einer vermutlich ebenso leeren Tasse. Er sah mich nicht an, registrierte mich aber sofort und nickte. Seine dunklen Haare glänzten seiden im Sonnenlicht, das durch die Fensterscheibe in den Raum flutete. Er war angezogen und gekämmt. Ein wunderschöner kleiner Junge, so zerbrechlich und zart, fast wie eine kleine Elfe.
    »Hey«, sagte ich mit weicher Stimme. »Yvo, du bist ja schon auf?«
    Sein starrer Blick driftete aus dem Fenster. Er fing an zu murmeln. Ich bekam plötzlich furchtbare Angst, er könnte gleich loskreischen oder sonst etwas Unerwartetes tun.
    »Lex ist gut«, sagte er auf einmal, völlig monoton zwar, aber ich war perplex!
    »Lex ist gut ... gut, gut. Lex macht vier Viertel. Vier Viertel, vier Viertel ...«
    Lex? Er nannte mich beim Namen! Noch nie hatte er mich in irgendeiner Form angesprochen ... Mein Herz krampfte sich vor Rührung zusammen.
    Ich verstand allerdings nicht, was er meinte. Vier Viertel? Doch dann fiel mir ein, wie Sergio ihm eine Scheibe Brot mit Schokoladencreme bestrichen und sie in vier gleiche Stücke geteilt hatte. Ob er etwa das von mir wollte? Das konnte doch unmöglich sein? Es wäre so außerhalb seiner gewohnten Routine, wenn ich ihm sein Frühstück zubereitete.
    »Lex ist gut ... Sie macht vier Viertel«, sagte er jetzt wieder, während er mit dem Oberkörper hin- und herzuschaukeln begann. »Lex macht vier Viertel, vier Viertel sind gut, besser als acht Achtel.«
    »Ähm, okay, dann mach ich dir die vier Viertel, Yvo, ja?«
    Unsicher behielt ich ihn im Auge, während ich zum Brotkorb ging. Ich nahm eine Scheibe Weißbrot heraus, suchte das Glas mit der Schokoladencreme und setzte mich zu ihm an den Tisch. Er murmelte nun leise und unverständlich vor sich hin, während er mich aus dem Augenwinkel zu beobachten schien.
    Ich legte die Brotscheibe auf seinen Teller und bestrich sie mit der Creme, teilte das Ganze in vier etwa gleich große Stücke und schob den Teller vor ihn hin.
    »So, deine vier Viertel, Yvo, du kannst sie essen«, sagte ich lächelnd.
    Er schüttelte den Kopf. »Oh, oh, oh, nein, nein ...«, sagte er.
    Besorgt sah ich ihn an und versuchte zu verstehen, was er wollte.
    »Nein, nein, nein ...«, wiederholte er.
    »Stimmt was mit den Stücken nicht?«, fragte ich nervös, wusste aber, dass er nicht darauf eingehen würde.
    »Oh, oh, oh ... nein, nein, ... Kakao fehlt ... fehlt! ... Kakao fehlt!«
    Ich konnte es kaum glauben. Hatte er mir

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