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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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»Vielleicht ist ja sein Akku leer, ich weiß nicht ...«
    »Er war nicht in der Schule.
    «Mmh, ja ...«
    »Weißt du warum?«
    »Frag ihn besser selber, Lexi. Ich halt mich da raus.«
    »Hat es was mit dem Kampf zu tun?«
    »Äh ... möglich.«
    »Luka, du druckst herum und weißt eigentlich viel mehr als du zugibst.« Ich spürte Ärger in mir hochsteigen. » Du hast Sergio eingeredet, dass er den Rückkampf machen soll, stimmt‘s? Wie konntest du nur?«
    »Lexi, hör mal, ich mag dich sehr, aber du hast keine Ahnung von diesen Dingen. Wir müssen das durchziehen, aus Gründen ...«
    »Wir?«, unterbrach ich ihn zornig. »Du meinst Sergio . Er riskiert alles, und du machst nur die Hand auf!«
    Luka schwieg.
    Ich spürte deutlich, dass er beleidigt war.
    »Okay, Lexi, du hasst mich jetzt, und ich kann‘s sogar verstehen. Aber ich kann nichts daran ändern.«
    »Ich hasse dich nicht«, entgegnete ich gereizt. «Ich find dich unverantwortlich. Sergio ist dein Cousin, oder nicht? Du warst bei seinem letzten Kampf dabei und weißt, was für ein ekliges Gemetzel das war.« Bevor ich weitersprechen konnte, musste ich tief Luft holen und meine Lautstärke wieder auf normal regulieren. »Er sollte eigentlich in der Schule sein und nachholen, was er bisher versäumt hat, stattdessen fehlt er schon wieder. Und ich ... ich muss dringend mit ihm reden.«
    Luka stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ja, also, er ist ... vielleicht lässt du ihm ein bisschen Zeit, Lexi. Er wird sich schon melden.«
    Was redete er da? Zeit wofür?
    »Hat er bei dir geschlafen?«, fragte ich schließlich, da Adriana so etwas vermutet hatte.
    »Ja. Ist nicht verboten, oder?«
    »Und ... wann ... wann soll dieser Rückkampf sein?«
    »In ein paar Wochen. Ist diesmal `ne besondere Veranstaltung für ... ähm, verflucht ... ich red zu viel. Du musst Sergio fragen, Lexi.«
    »Ach ja, wirklich? Das werd ich, sobald ich ihn erwische. Und vielen Dank für die blöde Heimlichtuerei!«
    »Hey, komm schon!«
    »Tschau!« Ich hängte auf und kniff vor Wut die Lippen zusammen.
     
    Während ich vom Bus nach Hause lief, wählte ich Bojans Nummer.
    Ich war ultranervös.
    Wenn es stimmte, dass Sergio bei ihm war, dann würde ich ihn eventuell gleich zu sprechen kriegen.
    »Bogdanovic. Wer will was?«
    »Äh, Bojan?«
    »Lexi?« Bojans Stimme klang am Telefon viel tiefer und männlicher als in meiner Erinnerung.
    »Ja, ich bin‘s ...«, sagte ich und versuchte, möglichst normal zu klingen.
    »Oh, äh, Hallo, na!«
    »Bo, sag mal, ist Sergio zufällig in deiner Nähe? Weil ... ich erreich ihn nicht auf dem Handy ...«
    Nach kurzem Schweigen sagte er: »Ja, wart mal `n Moment ...«
    Mein Herz drehte vor Aufregung durch, und ich musste stehen bleiben, weil ich nicht reden und gleichzeitig auf den Straßenverkehr achten konnte.
    Ich drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand eines Schuhgeschäfts und ließ die Leute an mir vorbeigehen, während ich wartete. Eine Frau mit schwarzer Sonnenbrille und Schlabberhosenanzug fuhr den Buggy ihres Kindes über meinen großen Zeh, ohne es zu merken. Ich war so erschrocken, dass ich den Schmerz stumm hinunterschluckte.
    »Hey, Lexi? ...«, hörte ich endlich Sergios Stimme und hielt die Luft an. Er klang außer Atem.
    Ich sagte mir, wenn er mit mir nicht hätte reden wollen, hätte sich Bojan sicher eine Ausrede für ihn ausgedacht. Also versuchte ich, optimistisch zu sein.
    »Du hast nicht zurückgerufen. Ich versuche dich schon den ganzen Tag zu erreichen«, sagte ich und achtete darauf, dass ich nicht anklagend klang. Ich legte meine Hand auf die Brust, als könnte ich dadurch mein Herz beruhigen.
    Er schwieg.
    Sein Atem ging immer noch schnell.
    Ein Schauer lief mir den Rücken hinab, weil ich nicht wusste, was in ihm vorging.
    »Tut mir leid, ich wollte es tun ...«, sagte er schließlich.
    Erleichtert holte ich tief Luft. »Sergio, ich hab doof reagiert Samstagnacht, ich weiß das, aber du hast mir ja auch einen guten Grund dafür gegeben ...«
    »Ich kann keinen Rückzieher mehr machen, Lexi«, erklärte er hastig. »Und außerdem hast du recht. Luka hätte mich nie überreden können, wenn ich‘s selber nicht gewollt hätte.«
    Er atmete laut aus und fuhr fort: »Weißt du was ...?«
    Wieder spannten sich alle meine Muskeln an. »Was?«
    »Ich bin kein Abi-Typ, Lexi. Das ist mir jetzt klar geworden. Ich werd nie jemand mit `ner glatten Laufbahn sein. Einer, der alles richtig macht. Schule, Uni, regelmäßiges Gehalt,

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