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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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aus, die mir selber imponierte.
    »Hast du grad scheiß gesagt?«, fragte er verblüfft.
    »Ja und? Du sagst das auch ...«
    »Von dir hab ich‘s aber noch nie gehört ...«
    »Tja.«
    »Lexi, ich stecke in `ner üblen Klemme, weil ... also, Luka hat ... er hat schon eingewilligt. Ja, ist so. Ich kann nicht mehr zurück.«
    »Was?« Jetzt war ich wirklich wie vor den Kopf gestoßen. Die ganze Zeit machte er mir vor, er hätte eine Wahlmöglichkeit und es käme ihm auf mein Einverständnis an. »Dann hast du mich die ganze Zeit angelogen?«, fragte ich entrüstet.
    »Nein, hab ich nicht. Als ich sagte, ich hab nicht zugesagt, war das die Wahrheit ...«
    »Mir reicht`s, Sergio. Mach, was du willst, aber tu nicht so, als interessiere dich meine Meinung. Deine Entscheidung ist längst gefallen, genauso wie es beim letzten Mal war. Und schieb es bloß nicht auf Luka. Du hättest einfach nein sagen können. Schließlich kann er dich nicht zwingen«
    Er seufzte laut. »Ich ... muss jetzt zu den Jungs rüber«, sagte er bedrückt. »Bo wartet schon mit den Shots.«
    »Shots? Was soll das sein?« Meine Unerfahrenheit ließ sich nicht immer verbergen.
    »Tequila-Shots, Lexi ... und rate mal, wer sich die jetzt geben wird?«
    Ärgerlich schrie ich ins Handy. »Na, dann noch viel Spaß in eurer komischen Nachtbar!«
    »Was soll das denn hei...« Mehr hörte ich nicht, da ich aus Frust aufgelegt hatte. Verbissen schaltete ich mein Handy aus und stopfte es unters Kissen.
    Okay, wir hatten einen handfesten Streit, und ich hatte mich möglicherweise zum Ende hin ein wenig kindisch benommen. Aber ich fühlte mich am Boden zerstört ...
    Es war schrecklich.
    Meine Augen fingen wieder an zu brennen. Energisch versuchte ich, die Tränen zurückzudrängen und nicht daran zu denken, dass er sein Wort gebrochen hatte. Das viel größere Problem war jedoch, dass er sich einem Gegner stellen wollte, den er selber als Albtraum bezeichnet hatte.
    Das machte mir eine Höllenangst.
    Sicher würde auch Jelena völlig außer sich sein, wenn sie von seinem Entschluss erfuhr. Adriana hatte es ja irgendwie schon geahnt.
    Ob Bojan ihn umstimmen könnte? Vermutlich nicht.
    Egal wie viel Mühe ich mir gab, mich in Sergio hineinzuversetzen, um seine Motive zu verstehen, es gelang mir einfach nicht. Etwas in mir drin widersetzte sich.
    Ich zog mich aus und kroch in mein Bett. Eigentlich war es zu warm dafür, aber ich zog die Decke bis über den Kopf und rollte mich zu einer Kugel zusammen.
    Trotz meines Ärgers vermisste ich Sergio mehr denn je, es war absurd. Die Tatsache, dass wir nun in einer kleinen Krise steckten, war schwer zu ertragen.
    Nach langer trübsinniger Grübelei, die alles nur noch schlimmer machte, schlief ich völlig erschöpft ein.
     
    Den ganzen Sonntag ließ ich mein Handy ausgeschaltet und blieb in meinem Zimmer. Als meine Mutter am Nachmittag von der Arbeit heimkam und mit mir reden wollte, bat ich sie, mich in Ruhe zu lassen. Sie zeigte zum Glück Verständnis, wenn auch ein wenig beleidigt.
    Ich fragte mich, wie es in der Schule werden würde, wenn ich Sergio wieder sah. Ich musste mich mit ihm früher oder später aussprechen, denn egal, was los war, ich wollte ihn schließlich nicht verlieren. Die kleine Zwangspause, die ich uns spontan auferlegt hatte, war die reinste Folter.
    Wie es ihm wohl ging?
    Sicher auch nicht gut.
    Ich hatte einfach aufgelegt, ohne ihn ausreden zu lassen. Und ich konnte mir gut vorstellen, dass Adriana darauf brannte, mit mir zu sprechen.
    Spät nachts, kurz vorm Schlafengehen, hielt ich es nicht mehr aus und schaltete mein Handy wieder ein. Ich hatte jede Menge SMS erhalten und mehrere Mailboxnachrichten. Sie waren fast alle von Adriana.
    Sergio hatte mir letzte Nacht nur eine einzige SMS geschickt:
     
    Es tut mit sehr leid, dass ich dich enttäuscht habe. Ich wusste, dass das irgendwie passieren würde.
    Du verdienst jemanden, der sein Wort halten kann.
     
    Ich las die Zeilen immer wieder.
    Und je öfter ich die Sätze in meinem Kopf wiederholte, desto schlimmer fühlten sie sich an.
    Vor allem der letzte Satz:
     
    Du verdienst jemanden, der sein Wort halten kann.
     
    Als wolle er damit sagen, dass er sich nicht gut genug für mich hielt. Oder überinterpretierte ich das Ganze und lag komplett daneben? War denn unsere Verlobung, die einzig seine Idee gewesen war und mich völlig schockiert und gleichzeitig verzaubert hatte, auf einmal nichts wert? Er hatte mir damit das Gefühl gegeben, es

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