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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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die letzten Reste ihrer Anziehungskraft, schnappte sich ihr Notizbuch und lief mit klackernden Absätzen den Flur hinunter in die Küche.
    Gideon stand auf der anderen Straßenseite und blickte zu ihrem Haus herüber. Er telefonierte – und er wusste Bescheid. Als Ophelia auf die Veranda laufen wollte, um das Klebeband zu holen, fiel ihr siedend heiß ein, dass sie es aufgebraucht hatte, um die demolierten Blumentöpfe zu reparieren.
Verdammt.
Sie konnte also nicht einmal die Pistole an ihr Bein kleben. Was ging denn bitte noch alles schief?
    In Windeseile war sie wieder im Schlafzimmer, wo sie einen Beutel aus Netzstoff mit einer langen Kordel aus den Tiefen ihres Kleiderschrankes hervorkramte, den Gefrierbeutel mit der Pistole und das Sperrholz, nachdem sie es in kleine Streifen gebrochen hatte, hineinlegte, um sich die prallgefüllte Tasche um die Taille zu binden und unter ihrem Rock zu verstecken. Nein, das funktionierte nicht. Die Tasche zeichnete sich viel zu deutlich unter dem fließenden Material des Rocks ab. Doch dann hatte sie eine Idee. Sie lief zum Schrank und holte einen Reifrock hervor, den sie zu einem Mardi-Gras-Ball getragen hatte. Nachdem sie ihn unter den schwarzen Seidenrock gezwängt hatte, war der Beutel unter dem weit ausladenden Rock nicht mehr zu erkennen. Als sie die Eingangstür aufriss, fehlte nicht viel und Donnie wäre ihr entgegengefallen. Gretchen schoss an ihnen vorbei die Auffahrt hinunter.
    Selbst Donnie, der für gewöhnlich gegen ihren Charme immun war, weil sein Herz Vi gehörte, fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Ophelia, du siehst umwerfend aus.«
    »Danke.« Ophelia schob ihn unsanft beiseite und zog geräuschvoll die Tür hinter sich zu.
    »Du hast das Licht in der Küche brennen lassen«, sagte Donnie.
    »Habe ich dich nicht gebeten, nach Hause zu gehen?« Sie richtete sich den Rock, während sie langsam die Stufen nach unten ging. Die Pistole in der Netztasche klatschte ihr gegen den Oberschenkel.
    »Ziehst du mit Vi um die Häuser? Meinst du nicht, dass das ein bisschen herzlos ist? Schließlich wurde Plato gerade erst vor ein paar Stunden umgebracht.«
    »Jetzt verzieh dich endlich, Donnie«, fauchte Ophelia und riss die Tür von Constantines Pick-up auf.
    »Da kommt dein Lieblingsbulle«, sagte Donnie, auch wenn es vollkommen überflüssig war.
    »Erstens ist das nicht mein Lieblingsbulle, und zweitens kann er sich zum Teufel scheren.«
    »Heute scheint es schlechte Nachrichten zu hageln«, meinte Donnie beiläufig. »Hast du das von den Wylers gehört? Pleite. Den beiden bleibt nichts anderes übrig, als das Haus zu verkaufen. Nächste Woche ziehen sie aus.«
    Wie bitte? Obwohl Ophelia es eigentlich nicht wollte, wandte sie sich noch einmal zu Donnie um. »Wie kann das denn sein? Das Haus ist doch längst abbezahlt. Die beiden könnten ohne Probleme eine Hypothek aufnehmen. Willy tritt doch noch regelmäßig auf und gibt Unterricht.«
    »Das mit dem Unterricht bringt in letzter Zeit auch nicht mehr viel ein. Und dann ist da noch die Sache mit der Erpressung.«
    Gideon, der noch immer das Handy am Ohr hatte, überquerte die Straße. Ungehindert fuhr Donnie fort: »Lisa hat ihm fast den Hals umgedreht, weil er mich eingeweiht hat. Irgend so ein Schwein hat ihnen wegen der Fotos von Joanna den letzten Cent abgepresst. Sein Bandkumpel Burton Tate wurde so heftig zusammengeschlagen, dass er im Krankenhaus liegt. Außerdem haben sie seinen kleinen Bruder dabei erwischt, wie er Minderjährige ins
Chamber
eingeschleust hat. Und deshalb sind alle ihre Auftritte gestrichen worden. Die armen Wylers haben nicht mal genug Geld, um sich was zu essen zu kaufen.« Donnie warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Oder für Benzin. Lisa hat mich gebeten, Joanna nach der Musikstunde von der Schule abzuholen und Connie zum Turnunterricht zu fahren. Ich muss jetzt los.«
    »Arme Lisa«, sagte Ophelia. »Und dabei hängt sie doch so an dem Haus.«
    Gideon klappte das Handy zu, während er von Gretchen begleitet auf sie zusteuerte.
    »Ich dachte, das würde dich freuen«, gab Donnie zurück. »Weil sie sich doch das Maul über dich zerrissen hat.«
    »Wieso sollte ich mich über so etwas Schreckliches freuen?«, entgegnete Ophelia. »Wo ziehen die Wylers denn jetzt hin? Warum geht Lisa nicht einfach arbeiten? Vielleicht könnte Vi ihr einen Job im
Blood and Velvet
besorgen, bis sie wieder auf die Beine kommen.«
    Donnie riss die Augen auf. »Du willst ihnen helfen? Nachdem sie deinen

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