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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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eigentlich einen Durchsuchungsbefehl?«, schrie sie. Als Gretchen sich abermals vor ihr Herrchen stellen wollte, hielt Ophelia den Strahl auf die Flanke des Tiers. Der Hund jaulte auf und jagte davon.
    Es dauerte eindeutig zu lange, bis Gideon das Wort ergriff. »Wieso brauche ich denn einen Durchsuchungsbefehl?«
    Du dumme Kuh! Denk nach!
»Das frage ich
dich,
du Penner!«, fauchte Ophelia zurück und lenkte den harten Wasserstrahl wieder auf ihn. »Du hast kein Recht, mein Grundstück zu betreten. Sieh zu, dass du Land gewinnst!« Als Gideon ins Freie krabbelte und zur Rückseite des Trailers lief, heftete Ophelia sich samt Schlauch an seine Fersen.
    Abgesehen von der Wut und dem Misstrauen, die sich in seinem Gesicht widerspiegelten, und dem angewiderten Ausdruck in seinen Augen, sah dieser elende Mistkerl mit nassem Haar und den Wassertropfen, die ihm von der Nase fielen, noch immer verdammt heiß aus. Ein Gefühl der Beklemmung machte sich in Ophelia breit. Nachdem sie das Wasser abgestellt und den Schlauch auf den Boden geworfen hatte, lief sie hoch erhobenen Hauptes und mit bis zum Anschlag aufgedrehter Anziehungskraft an ihm vorbei. Die Netztasche unter dem Reifrock verdrehte sich, pendelte mit Schwung von einem Oberschenkel gegen den anderen. Sie würde so viele blaue Flecken und Schrammen davontragen, dass es in den nächsten Wochen unmöglich sein würde, Sex zu haben. Aber da es nach dieser Aktion sowieso keinen Kandidaten mehr geben würde, traf sich das ja geradezu perfekt.
    Ophelia kletterte in Constantines Wagen, ließ den Motor an und legte den ersten Gang ein. Mit quietschenden Reifen schoss sie aus der Einfahrt. Vor Wut schäumend und laut fluchend, öffnete Gideon sein Handy, nur um es gleich wieder zuzuklappen.
     
    Gideon spürte Donnie Donaldsons Blick, als er den Schlauch aufwickelte. Er wartete, bis Donnie die kleine Connie Wyler zu sich gerufen, sie in seinen Pick-up gesetzt und mit ihr davongefahren war, ehe er ein weiteres Mal unter den Trailer kroch. Wenige Sekunden später hatte er auch schon dank der sehr präzisen anonymen Nachricht die Überreste des Geheimfaches gefunden. Noch immer triefend nass, lief er auf die andere Straßenseite. In Gedanken war er jedoch bei dem
weinenden Garten,
wie Ophelia ihn bezeichnet hatte, seinem chronisch enttäuschten Vater und seiner einsamen und verzweifelten Mutter. Er dachte an Reden und Zuhören, an Geduld, Vertrauen und Liebe. Und kam zu dem Ergebnis, dass er alles wieder in Ordnung bringen würde, egal, wie viele Anläufe er dazu brauchte.
    Es sei denn, er war einfach nur ein Trottel, und das war wiederum im Moment nicht ganz von der Hand zu weisen. Doch wenn es um Ophelia ging, waren seine Instinkte dermaßen ausgeprägt, dass er nicht gegen sie ankämpfen konnte, selbst wenn er wollte. Und das wollte er natürlich nicht.
Verdammt,
dachte er,
ich bin verliebt. Oder vielleicht war es auch nur der unfassbar gute Sex.
Er seufzte.
Das ist echt das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann. Dafür habe ich wirklich keine Zeit.
    Woher hatte Ophelia von der Waffe gewusst?
    Später,
entschied er. Er klappte sein Handy wieder auf, um Leopard anzurufen, der genau in dem Moment abnahm, als der Wagen des Chiefs hinter ihm parkte. »Lep«, sagte Gideon. »Ich habe keine Zeit, dir alles zu erklären, aber wenn Ophelia auftaucht, halte sie bitte so lange fest, bis ich mich wieder bei dir melde. Außerhalb des Clubs ist sie nicht mehr sicher.«
    Zeit, sich um den anderen Teil des Problems zu kümmern.
    »Sieht aus, als stünden wir kurz davor, den Fall zu lösen«, legte der Chief gleich los, noch ehe er den Motor abgestellt hatte und ausstieg. Er trug ein weißes Button-Down-Hemd und eine khakifarbene Hose.
    Gideon schlüpfte aus seinem Shirt und wrang das Wasser aus. »Hoffentlich.«
    »Was ist denn mit Ihnen passiert?« Der Chief tätschelte Gretchen flüchtig. Nachdem die Hündin ihn kurz beschnuppert hatte, machte sie es sich im kühlen Gras neben Gideons Wagen gemütlich.
    »Ein kleiner Unfall mit einem Wasserschlauch«, antwortete Gideon und machte sich daran, auch Schuhe und Hose auszuziehen.
    »Mensch, Gideon, Sie können unmöglich jemanden in Boxershorts festnehmen.« Der Polizeichef von Bayou Gavotte nickte den Kollegen von der Spurensicherung zu, die vor Einbruch der Dunkelheit so viel Arbeit wie möglich erledigen wollten.
    »Ich werde niemanden verhaften«, erwiderte Gideon. »Dazu fehlt mir ein Verdächtiger.« Er legte die Kleidung auf das Dach

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