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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Endstadium, und er möchte nicht, dass sie denkt, er würde sich bereits neu orientieren. Nur jemand, der seit Urzeiten hier wohnt, kann von seiner Ex-Freundin wissen.« Dasselbe galt für seine Schwester. Nur jemand, der lange hier lebte, wusste, wo ihr wunder Punkt lag. Hinzu kam, dass er die Privatnummer des Chiefs kannte.
    Er fuhr fort: »Lavoie wurde jahrelang von jemandem erpresst, der eine Adresse in New Orleans benutzt hat und erst seit ein paar Monaten die des Fotoladens. So wie ich das sehe, haben Lavoies Erpresser und der Typ vom Fotoladen gemeinsame Sache gemacht. Wie sie voneinander erfahren haben, weiß ich leider nicht. Dann haben sie sich gestritten – den Rest der Geschichte kennen wir ja.«
    »Auch ’ne nette Theorie, O’Toole, aber das bedeutet noch lange nicht, dass die Beliveau nicht doch mit drinhängt. Wie dem auch sei, es kann jedenfalls nicht schaden, sie für ein, zwei Tage einzubuchten.«
    Verdammt,
dachte Gideon und wehrte einen eisigen Schauder ab, der ihm den Rücken herunterkroch. »Lavoie war hier oben und hat gerade telefoniert, als der Killer sich angeschlichen, ihm die Pistole an die Brust gedrückt und ihn erschossen hat.« Gideon leuchtete mit der Taschenlampe in das Unterholz. »Man kann genau sehen, wo er hingefallen ist, entlanggeschleift wurde und wo er gestorben ist.« Er deutete durch die zurechtgestutzten Äste auf die andere Seite der Straße. »Willy Wyler Haus, Donnie Donaldsons Haus, der Trailer von Ms. Beliveau und ein Stückchen Wald. Vor zwei Tagen beschränkte sich der Ausblick lediglich auf das Grundstück von Ms. Beliveau. Plato hat den Baum so getrimmt, dass er einen breiteren Blickwinkel bekommen hat.«
    Schade nur, dass es nicht viel zu sehen gab. Lisa Wyler saß mit einem Getränk auf der Terrasse. Donnies Haus war verlassen, schließlich war er gerade erst mit Connie weggefahren.
    »Donnie Donaldson«, sagte der Chief. »Finanziell sieht für ihn in den letzten Monaten alles ziemlich gut aus. Früher hat er als Hilfsarbeiter auf Baustellen gejobbt, jetzt baut er mehrere Häuser pro Jahr.«
    Klick.
»Im Gegensatz zu Willy Wyler, der ja angeblich pleite ist.«
Klick, klick.
Gideon nahm sein Handy und rief Jeanie zu Hause an. »Kleines, ich möchte, dass du dich ein bisschen umhörst und herausfindest, wer Willy Wylers Haus gekauft hat. Sei so lieb und sieh im Stadtarchiv nach, wem das Gelände im Umkreis von einer Meile um Ophelias Trailer gehört. Vielleicht kannst du auch in Erfahrung bringen, ob die Grundstückspreise wegen des Golfplatzes gestiegen sind.« Als Jeanie stöhnte, tat sie es so laut, dass selbst der Chief es nicht überhören konnte. »Wenn du irgendwann mal Detective werden möchtest, Jeanie, dann solltest du …« Pause. »Ja, Darby hat mich gefunden. Danke dafür noch mal.« Gideon legte auf.
    »Was haben denn Willy Wyler oder Grundstückspreise mit dem Fall zu tun?«, fragte der Chief genervt. »Drei Menschen sind tot. Und ich werde meinen Posten verlieren, wenn wir diesen Fall nicht schnellstmöglich aufklären.«
    Die Ranken, die Körbe … »Plato Lavoie war hier oben und flocht Körbe, während er Ms. Beliveaus Trailer im Auge behielt. Das Körbeflechten hat ihm geholfen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er muss etwas Beunruhigendes gesehen haben, etwas, das ihn dazu gebracht hat, mich anzurufen. Er ging zurück ins Haus, zog sich für die Arbeit um und kam ein letztes Mal hierher. Was hat er bloß beobachtet?«
    »Verflucht noch mal, Gideon«, hob der Chief an.
    »Es sieht ihm gar nicht ähnlich, seinen Aussichtsposten so unordentlich zu hinterlassen. Als ich den Hochsitz vor ein paar Tagen entdeckt habe, stand hier kaum etwas rum.« Er ließ den Lichtkegel seiner Taschenlampe über den Boden wandern. »Sehen Sie sich die beiden Korbböden an der Wand an. Meistens hat er runde Körbe geflochten. Vermutlich war er Weltmeister darin, runde Körbe herzustellen. Bei denen ist die eine Seite so abgeflacht. Er muss vollkommen durcheinander gewesen sein.
Klick – nein, eher »Ach du Scheiße«.
    »Die Beliveau wusste, dass er ihr auf die Schliche gekommen war«, hielt der Chief wütend dagegen. »Sie hat ihn überrascht. Er hat noch versucht, Sie anzurufen, aber da war es bereits zu spät.« Er hob den Blick zu den lautlosen, zuckenden Schatten am abendlichen Himmel. »Habe ich mir doch gedacht, dass wir Fledermäuse sehen würden. Wenn ich meinen Job verliere, muss ich mir eine richtige Arbeit suchen. Dann habe ich keine Zeit mehr,

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