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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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überzeugt davon, ihre verbleibenden Adrenalinreserven auf dem Weg in den Club aufgebraucht zu haben. Anscheinend hatte sie sich geirrt.
    »Er meinte, du würdest herkommen. Was ist los?«
    Gideon musste geahnt haben, wohin sie gegangen war. Wahrscheinlich dachte er, er könnte nach Lust und Laune vorbeikommen, um sie einzukassieren. »Er würde mich nicht bis hierher verfolgen! So etwas Verrücktes würde er doch niemals tun, oder?« Sie zitterte wie Espenlaub.
    Leopard stemmte sich aus dem Sessel hoch, verdrehte die Augen, legte Ophelia die Hand auf die Schulter und führte sie zum Sofa. »Vi hat erzählt, dass ihr beide miteinander geschlafen hättet. Warum sollte er es dann nötig haben, dich zu verfolgen?«
    »Um mich zu verhaften«, antwortete Ophelia niedergeschlagen, schob das Kinn nach vorne und stieß ein jämmerliches Seufzen aus. »Wag es ja nicht, ihm auch nur ein Haar zu krümmen, Lep. Keiner von euch beiden. Wenn er hier auftaucht, schmeißt ihn einfach wieder raus. Wenn ihr ihm eure Schläger auf den Hals hetzt, dann werde ich …«
    Leopard stöhnte leicht genervt auf. »Mal halblang. Er hat nichts davon gesagt, dass er hierherkommen würde. Er meinte nur, es könnte nicht schaden, wenn du erst mal bei uns im Club bleibst, wo du sicher bist. Und jetzt setz dich.«
    »Nicht, bis ich diese elende Pistole los bin.« Ophelia nestelte unter ihrem Bustier, um den Seidenrock aufzuknöpfen. »Ich verstehe nicht, warum er mich verdächtigt, die drei Morde begangen zu haben. Er sagt es zwar nicht laut, aber ich sehe es in seinen Augen. Und dann taucht auch noch diese Pistole in meinem Haus auf, und sein Boss setzt ihn mächtig unter Druck.« Mit einem verzweifelten Schrei riss sie den Rock in die Höhe, zerrte an dem Reifrock und trat ihn von sich.
    »Du redest einen Haufen Müll«, erwiderte Leopard. »Gideon ist es scheißegal, was sein Boss von ihm verlangt.« Als das Telefon klingelte, warf Leopard einen kurzen Blick auf das Display. Ophelias Seidenrock glitt zu Boden. »Die zauberhafte Vampirlady legt gerade einen Strip für uns hin«, sagte er zu dem Anrufer. Ophelia knirschte mit den Zähnen und fummelte an dem Doppelknoten des Netzbeutels. »Kein Problem«, meinte Leopard. »Bis dann.« Er legte auf, fuhr die Klinge seines Klappmessers aus, ging in die Knie, schnitt das Band durch und nahm die Tasche.
    »Er kommt her?« Ophelia versuchte erst gar nicht, das Zittern in ihrer Stimme zu verbergen.
    »Mensch, Mädchen! Er wollte nur sichergehen, dass du unbeschädigt bei uns angekommen bist.« Leopard warf das Band in den Mülleimer und öffnete die Tasche. »Du hast noch drei Minuten. Erklärung?«
    Ophelia ließ sich auf die Couch fallen und erzählte, was vorgefallen war, während er die Nase in die Tüte mit der Pistole steckte und sie wieder in die Netztasche zurücklegte.
    »Ich glaube eher, dass er sich die Waffe holen wollte, damit du
nicht
verhaftet wirst.« Er warf Constantine einen vielsagenden Blick zu.
    »Das lässt sich leicht herausfinden, indem wir …«, setzte der Rocker mit seiner düsteren Stimme an, die Ophelia unter normalen Umständen ganz amüsant fand. Heute jedoch entfachte sie in ihr nichts als die nackte Angst.
    »Constantine«, rief sie. »Wenn du ihm weh tust …«
    »… ihn fragen«, beendete er seinen Satz und legte die Gitarre beiseite. »Cappuccino? Nein. Besser was mit Schuss.« Er öffnete eine Schublade mit Hochprozentigem unter dem Tresen.
    Leopard schloss den Tresor im Bücherregal auf, um die Tasche mit der Pistole zu verstauen. »Gideon meint, er hätte den Chief unter Kontrolle. Vorerst. Sag mir Bescheid, wenn er die Waffe zurückhaben möchte. Ich muss jetzt weg.«
    Ophelia sprang hektisch auf. »Du hast vor, ihm die Pistole zu geben?«
    »Wenn er mich davon überzeugt, dass es das Beste ist, ja. Vielleicht gelingt es ihm ja, sie zurückzuverfolgen. Oder vielleicht will er sie dem Mörder unterschieben, sobald er herausgefunden hat, wer Plato wirklich erschossen hat. Komm schon, Mädchen, das bist doch nicht du. Ich kann echt nicht glauben, dass der Typ dir dermaßen zusetzt, dass du keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst. Was ist mit ihm? Hat er sich auch nur als besessener Freak entpuppt? Ist er eine Niete im Bett? Lässt er kein Nein als Antwort gelten?«
    »Natürlich ist er keine Niete im Bett!« Ophelia musste schlucken. Erfolglos. Erst kullerte ihr eine, dann noch eine Träne über die Wangen. »Ich mag ihn wirklich, Lep, aber es hat sich

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