Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
Vom Netzwerk:
nicht in meinem Haus.
    »Willst du den Grund dafür wissen?«
    »Der liegt doch klar auf der Hand. Du verdächtigst mich nach wie vor.«
    »Nein, verdammt, das stimmt nicht!« Nachdem Gideon den letzten Stein über den Fluss schlittern ließ, drehte er sich zu ihr um. Seine Augen waren so stechend, dass sie durch die Dunkelheit hindurchleuchteten. »Warum zum Teufel sollte ich dich verdächtigen? Ich weiß, dass du nichts damit zu tun hast. Das war mir die ganze Zeit schon klar.«
    Ophelia ließ die Arme sinken und verlangsamte ihren Atem.
Alles in Ordnung. Zumindest für den Moment.
    »Wie kommst du nur auf die Idee, ich würde dich verhaften?«, fragte Gideon verärgert. »Selbst wenn ich dich für schuldig hielte, würde ich dich nie in eine Zelle einsperren. Ich würde einen besseren Weg finden, dich zu …« Er hob abermals eine Handvoll Steine auf und lief ins Wasser hinein.
    Ophelia folgte ihm. Der Kies am Ufer reflektierte das Mondlicht, das sich in den leichten Wellen des Flusses brach. »Was meinst du mit besserem Weg?«
    »Ich weiß es nicht. Spielt das eine Rolle?«
    Bedauerlicherweise ja.
»Warum hast du dann mein Zuhause durchsucht?«
    »Damit Donnie denkt, dass ich dich verdächtige. Um sicherzugehen, dass er dir nicht noch etwas anderes untergeschoben hat.«
    »Oh, verstehe. Falls er jemanden mit einem Vibrator erschlägt und ihn dann zwischen meiner Unterwäsche versteckt.«
    »Du bist also doch wütend«, sagte Gideon.
    »Nicht wirklich. Jetzt, wo du mein Sexspielzeug unter die Lupe genommen hast, weißt du ja, dass der Federvibrator prima in meine Sammlung passt.«
Jetzt bin ich doch tatsächlich dabei, ihn zu ködern,
ging ihr auf.
So tief bin ich in meinem ganzen Leben noch nie gesunken.
Ihre Blicke trafen sich, doch sosehr Ophelia sich auch Mühe gab, sie konnte beim besten Willen nicht sagen, was dahinter vorging. Auf jeden Fall hatte es rein gar nichts mit Sex zu tun. In der Hoffnung, dass er von ihrer Niedergeschlagenheit nichts bemerkte, sagte sie: »Ich denke, ich gehe jetzt besser.«
    »Bleib doch noch«, bat Gideon. »Bitte.«
    »Warum? Was willst du denn von mir?«
    »Dass du bei mir bist. Dass du mir zuhörst, dass du mir Ratschläge gibst. Ich will deine Wärme spüren, Ophelia, ich will dich. Egal, ob wir am Küchentisch oder auf der Couch sitzen …«
    Sie verschränkte die Arme trotzig vor der Brust. »Aber nicht im Bett?«
Ich bin echt erbärmlich.
    »Natürlich auch im Bett, aber da kommen wir nicht zum Reden. Wenn ich mit meinem Schwanz denke, wird es mir nie gelingen, den Mörder dingfest zu machen.«
     
    Nachdem Gideon seine Ansicht erklärt hatte, dass Donnie und der Besitzer des Fotoladens gemeinsame Sache gemacht hatten, regte sich seine Libido und drängte sich stärker in seine Gedanken – als ob sie sie nicht schon längst beherrschte. Als Ophelia sich mit einem Kaffee auf der Couch niederließ, unfassbar traurig darüber, dass Donnie Plato seit Jahren übel mitgespielt hatte, zwang er sich, nicht auf ihr Bustier zu starren. Vergeblich. Seine professionelle Distanz, mit der er an den Fall herangehen musste, war im Laufe der letzten Stunde erst in Bewunderung und dann in pure Lust übergegangen – ziemlich erbärmlich angesichts der Tatsache, dass Ophelia wegen Plato und seinen beiden Korbböden, die wie der Buchstabe »D« aussahen, sich die Augen aus dem Kopf weinte.
    »Plato wusste, dass er in Gefahr schwebte«, sagte Gideon. »Vielleicht hat er Donnie zu offensichtlich beobachtet und wurde dabei erwischt. Vielleicht war er so aufgebracht, dass er Donnie mit seinem Verdacht konfrontiert hat. Die Korbböden waren von langer Hand geplant, für den Fall, dass er mich nicht erreicht. Er hat mir erklärt, dass sämtliche Böden deinetwegen die Form eines
Os
hätten, vermutlich in der Hoffnung, dass ich seinen versteckten Hinweis entdecke.«
    Obwohl Ophelia keinen sonderlich wollüstigen Eindruck machte, als sie sich die Tränen wegwischte, wirkte sie auf ihn begehrenswerter als je zuvor.
Sie strahlt,
fand Gideon und betrachtete sie im gedämpften Licht, das vom Treppenaufgang herüberfiel, während er bemüht war, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Morde zu lenken.
Kann es sein, dass ihre Anziehungskraft sogar wirkt, selbst wenn sie gar nicht in der Stimmung ist?
Denn Ophelia war mit ihren Gedanken definitiv bei der Aufklärung des Falls. Er konnte von Glück sagen, dass sie über einen so wachen Verstand verfügte. Als er erwähnte, dass die Durchsuchung von Donnies

Weitere Kostenlose Bücher