Verrückt nach einer Vampirin
ist.«
»Pass auf, der ist schneller nüchtern, als du denkst.« Ophelia sperrte den Trailer auf und stellte die Außenbeleuchtung am Ende der Auffahrt an. Wenige Sekunden später kam sie mit einer Schrotflinte und Taschentüchern bewaffnet wieder heraus. Ophelia reichte Joanna die Taschentücher, die mit großen Augen auf die Waffe starrte. »Keine Angst, ich werde ihn nicht erschießen. Wenn er nicht auf mich hört, wird er auf meine Verstärkung hören. Vielleicht solltest du Jabez kennenlernen, damit du nicht aus allen Wolken fällst.«
Wie aufs Stichwort löste sich ihr Bodyguard aus dem Dunkeln. Joanna schlug sich die Hand vor den Mund und erstickte einen erschrockenen Schrei. Jabez nickte, ehe er nahtlos mit den Schatten von Constantines Pick-up verschmolz.
Torkelnd überwand Willy den Graben zu Ophelias Grundstück, während Lisa hysterisch schluchzend neben ihm herlief. Der lautstark protestierende Donnie Donaldson hatte sie fast eingeholt. »Komm schon, Willy, reg dich wieder ab.«
»Diese verdammte Schnepfe m-macht sich an mein kleines Mädchen ran, und das mi-mi-mitten in der Nacht.«
Lisa Wyler verzog das Gesicht. »Joanna, Kleines, geht es dir gut? Hat sie dir weh getan?«
Joanna baute sich in der Mitte der Auffahrt auf. »Mom, es geht mir gut!«
Donnie legte Wyler die Hand auf den Arm. »Komm schon, Willy. Ophelia hat sich an niemanden herangemacht. Sie ist doch gerade erst nach Hause gekommen.«
»Dann hat sie s-sich eben mit Joanna verabredet, um sich an sie ranzumachen.« Willy schlug Donnies Hand weg und schlurfte über das, was einst Ophelias Gemüsegarten gewesen war. Als die Schrotflinte in Ophelias Hände auf seine Brust zielte, blieb er taumelnd stehen.
Lisa ging hinter ihm in Deckung, spähte aber um seine Leibesfülle herum. »Joanna, Liebes, du hast ja geweint! Komm weg von der bösen Frau! Was sie getan hat, war falsch, und sie wird dafür bezahlen. Du bist doch mein kleines, unschuldiges Baby!«
»Das war nicht Ophelia!«, sagte Joanna mit bebender Stimme. »Sie hat nichts mit den Fotos zu tun.«
Lisa blickte wütend drein. »Du musst uns nicht anlügen! Wir sind hier! Sie kann dir nichts mehr tun!«
»Aber ich lüge nicht!«, schniefte Joanna. »Ophelia hat nichts getan, das schwöre ich.«
»Okay, okay«, brüllte Willy. »Wer war es dann?«
Stille breitete sich in der Auffahrt aus, und sämtliche Blicke richteten sich auf das Mädchen. Als Joanna endlich den Mund öffnete, kam nichts als ein Quieken heraus.
»Natürlich steckt Ophelia dahinter!«, fauchte Lisa. »Seit Jahren wanzt sie sich an uns heran, macht einen auf nett. Das ist doch alles Teil ihres teuflischen Plans, um mein kleines Mädchen zu verderben. Joanna ist ihr regelrecht hörig!«
Willy stieß einen aufgebrachten Seufzer aus. »Halt die Klappe, Lisa! Lass das M-Mädchen ausreden.«
»
Du
hältst die Schnauze, du abgehalfterter Säufer!«, keifte Lisa zurück. »Du schaffst es ja noch nicht mal, deine eigenen Töchter zu beschützen!«
»Zuerst muss ich ja mal wissen, vor w-wem sie beschützt w-werden müssen!«
Wutentbrannt machte Lisa einen Schritt auf ihren Mann zu, so dass sie Nase an Nase standen. »Du bringst ja noch nicht mal genug Kohle nach Hause, um unseren Lebensunterhalt zu sichern.«
»Komm schon, Lisa«, mischte sich Donnie ein. »Beruhige dich.«
»Wenn du wirklich Willys Freund wärst, würdest du ihm kein Geld leihen, damit er sich volllaufen lassen kann«, fauchte sie Donnie an. »Er versäuft noch unser Haus, wenn das so weitergeht.«
»Wenn du dir so verdammt viele Sorgen um unsere Hütte machst, dann such dir endlich ’nen Job«, fuhr Willy seine Frau an, ehe er sich zu seiner Tochter wandte. »W-wer hat die Fotos denn jetzt gemacht, Joanna?«
Joanna brach in hysterisches Schluchzen aus. »Das kann ich nicht sagen. Lieber sterbe ich!« Sie schlug sich die Hände vors Gesicht. »Du kannst mich foltern, wenn du willst – ich kann so nicht weiterleben.«
Gerade als Willy verzweifelt die Hände in die Luft warf, unterbrach ein tiefes, eigentümliches Lachen die verfahrene Situation.
»Wer ist das?«, fragte Lisa ängstlich. »Wer lacht da?«
Donnie Donaldson bemerkte ihn zuerst. Als Jabez aus dem Schatten ins Licht hervortrat, stieß Lisa einen spitzen Schrei aus. Joanna verdrehte entnervt die Augen, und Willy wirkte einfach nur so, als hätte er mächtig die Hosen voll.
»Die Party ist vorbei«, meinte Jabez. »Zeit, nach Hause zu gehen.« Lässig lehnte er sich gegen
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