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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Ich weiß, dass du mich für ein dummes kleines Ding hältst. Dass du es mit einer weiteren Leiche zu tun hast und bis zum Hals in Arbeit steckst. Wenn es nicht wichtig wäre, hätte ich wohl kaum die ganze Nacht hier auf dich gewartet.«
    Gideon biss die Zähne zusammen. »Hat Ophelia dir von der zweiten Leiche erzählt? Sie hat nicht das Recht, über polizeiliche Ermittlungen zu tratschen. Wieso könnt ihr Frauen eigentlich nie eure verdammte Klappe halten?«
    »Du Idiot!«, schrie Art. »Ich weiß von der Toten, weil ich mit in der Wohnung war.«
    »Bitte, was?!« Womit hatte er das nur verdient?
    Arts Gesicht bebte, ehe sie in Tränen ausbrach. »Ich wollte in die Wohnung einbrechen, um den Laden zu durchsuchen. Ophelia hat versucht, mich aufzuhalten, aber dann hat sie dich gehört, und wir sind eingestiegen, um uns zu verstecken. Als du unten im Laden warst, um dem Lärm nachzugehen, hat sie mich rausgebracht. Und was machst du? Wirfst ihr an den Kopf, sie wäre bescheuert.«
    Gideon fuhr sich stöhnend mit der Hand über das Gesicht, schob Daisy unsanft vom Sofa und ließ sich neben Art in die Kissen fallen. »Gott, ich bin ja noch dämlicher, als ich dachte.«
    »Gideon, wie konntest du nur?«, fragte Art tränenüberströmt. »Wir hatten doch einen Pakt geschlossen, Gideon. Haben uns gegenseitig ein Versprechen gegeben. Bedeutet dir das denn gar nichts mehr?«
    »Natürlich doch, Baby. So großen Mist wie heute habe ich noch nie gebaut. Und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Aber ich muss mich jetzt auf den Mordfall konzentrieren. Ich kann es mir nicht leisten, stundenlang meiner eigenen Dummheit nachzuhängen.«
    »Sag das nicht. Niemals wieder!« Art sah aufgeregt im Zimmer herum. »Wieso habt ihr Kerle eigentlich nie Taschentücher herumliegen?«, schniefte sie, zog die Nase hoch und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken ab.
    »Tschuldige«, sagte Gideon und legte den Arm um seine Schwester. »Würde es dir etwas ausmachen, Kaffee aufzusetzen, während ich schnell unter die Dusche springe? Musst du heute eigentlich gar nicht arbeiten?«
    Offensichtlich war es Art egal, ob sie arbeiten musste. Die Aussicht, sich endlich mit ihrem Bruder auszusprechen, war verlockender. Zumindest kam es Gideon so vor, als er langsam nach oben ins Badzimmer lief. Währenddessen grübelte er darüber nach, dass Art ebenfalls in der Wohnung gewesen war und wie Ophelia ihm einen Korb gegeben hatte. Und dass genau in dem Moment, in dem sie versucht hatte, ihm etwas Wichtiges zu sagen, der Dummkopf unten im Laden eine Lampe umgestoßen hatte. Obwohl er das Gefühl, ein fieser Kerl und kompletter Volltrottel zu sein, nicht hatte abwaschen können, ging er mit etwas besserer Laune wieder nach unten, wo ihm der Duft nach Kaffee und gebratenem Speck bereits auf der Treppe entgegenkam.
    »Pancakes?« Gideon beobachtete, wie Art einen Schuss Teig in die Pfanne goss.
    Sie nickte. Eine Träne kullerte ihr über die Wange und zerplatzte auf dem Herd. »Manchmal vermisse ich die guten alten Familienrituale, Gideon. Nicht, dass Dad Mom als dumme Kuh bezeichnet, sondern Sachen wie Pancakes und Moms selbstgebackene Brötchen.« Vorsichtig goss sie zwei weitere Kleckse in die Pfanne.
    Gideon verwuschelte ihr Haar. »Geht mir auch so, Kleines.« Er beäugte den Teig. »Teddybär?«
    »Extra für meinen großen Bruder.« Aus vier weiteren Klecksen formte sie die Füße und die Ohren. »Ich dachte wirklich, wir könnten wieder eine Familie werden, du und ich. Außerdem habe ich mir gewünscht, du würdest Ophelia heiraten, dann wäre sie ein Teil unserer und wir ein Teil ihrer Familie. Und wer weiß, vielleicht heirate ich irgendwann ja auch noch einen richtig netten Typen …«
    Gideon warf Brot in den Toaster und holte zwei Kaffeetassen aus dem Hängeschrank. »Klingt idyllisch, Art, aber ich fange jetzt schon an, mich wie Dad zu benehmen. Und das, obwohl ich Ophelia erst seit zwei Tagen kenne.«
    »Aber du willst sie doch noch immer, oder?«
    »Ich weiß nicht, was ich will. Aber ich fürchte, ich muss dir jetzt ein paar dienstliche Fragen stellen. Warum warst du in der Wohnung über dem Fotoladen?«
    »Um die Fotos zu holen, natürlich«, antwortete Art leicht genervt. »Meine und Andreas. Hör zu, nur weil ihr euch ein bisschen gestritten habt, ist das doch noch lange kein Grund, gleich alles hinzuschmeißen.«
    »Hast du irgendetwas in der Wohnung angefasst?«
    Art kniff die Augen zusammen. »Du willst also allen Ernstes vor der

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