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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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ersten intelligenten Frau davonlaufen, in die du dich verguckt hast, aus Angst, du könntest wie Dad werden? Wach endlich auf und reiß dich mal zusammen.«
    »Bitte beantworte die Frage«, erwiderte Gideon.
    Art stieß einen langgezogenen Seufzer aus. »Hallo? Ich sehe fern. Ich lese Bücher. Ich habe Latexhandschuhe getragen.«
    »Wäre das Problem wenigstens schon mal gelöst. Aber jetzt will ich endlich die Wahrheit über diese Fotos hören. Wieso reagierst du eigentlich so panisch auf die Abzüge? Die Studenten haben doch auch Nacktbilder von dir gezeichnet. Mag ja sein, dass sie dir peinlich sind, aber dafür gleich irgendwo einbrechen und das eigene Leben riskieren? Du wusstest doch bestimmt, dass der Erpresser ermordet worden ist. Die Wahrscheinlichkeit, an die Bilder zu gelangen, war minimal. Ich will nicht behaupten, dass ich weiß, wie das weibliche Gehirn tickt, aber ein Einbruch scheint mir doch ein wenig übertrieben.«
    Art wendete behutsam den Pancake in Teddybärform. »Streng genommen waren es nicht nur Nacktfotos, und ich verspüre nicht die geringste Lust, dir alles haarklein zu erklären«, gab sie zurück, ohne den Blick von der Pfanne zu heben.
    »Und das sagt ausgerechnet die Frau, die nackt staubsaugt?«
    »Ich staubsauge, wie es mir passt!« Art schäumte vor Wut.
    »Hoffentlich nur, wenn die Vorhänge zugezogen sind«, antwortete Gideon streng. »Solange du dich selbst nicht in Gefahr bringst, kannst du tun und lassen, was du willst. Habe ich dir etwa je die Hölle heißgemacht, weil du mit diesem Dufray ausgehst?«, fragte er und ließ zwei weitere Scheiben Brot im Toaster verschwinden.
    »Nein, und das rechne ich dir auch hoch an. Aber diese Fotos, sie sehen ein bisschen aus, als wären sie …« – Art wurde ganz leise – »… aus einem Pornofilm. Ich könnte meinen Job verlieren und …« Ihre Stimme verlor sich.
    Sie ist eine erwachsene Frau,
rief Gideon sich in Erinnerung.
Aber was zum Teufel hat sie getan?
Er zwang sich, nicht mit den Zähnen zu knirschen. »Und was?«
    Artemisia setzte einen störrischen Blick auf, den er nur zu gut von früher kannte. »Das geht dich gar nichts an. Es hat nichts mit den Mordfällen zu tun, und ich habe mich auch nicht mit jemandem eingelassen, der Pornos dreht. Ich weiß, dass du mich am liebsten anschreien würdest. Aber es wäre das Beste, wenn du mich mein Leben so leben lässt, wie ich es möchte, und du dich stattdessen auf deine Beziehung zu Ophelia konzentrierst.« Sie ließ den Pancake auf den Teller gleiten und dekorierte ihn mit zwei Rosinen, die die Augen darstellten. Danach goss sie einen neuen Schwung Teig in die Pfanne und kreierte ein Gebilde mit acht kleinen Beinen. »Meinst du, du bekommst die Fotos zurück? Bitte, bitte, bitte?«
    »Mit ein wenig Glück. Im Moment wissen wir aber noch nicht, wo sie sein könnten. Computer, CD s, Negative, Abzüge – alles verschwunden.« Gideon fuhr sich mit der Hand durch das nasse Haar.
    »Das ist ja schrecklich. Armer Gideon«, sagte Art. »Du stehst bestimmt unter ziemlichem Druck, um den Fall zu lösen, oder? Vor allem, nachdem dir Constantine letztes Jahr durch die Lappen gegangen ist.«
    »Baby, der einzige Druck, den ich spüre, ist der, den Typen hinter Gitter zu bringen, bevor er noch mal zuschlagen kann. Dieses Mal wird niemand wagen, mich zu bestechen, damit ich falsche Beweise aus dem Hut zaubere.«
    Arts Augen weiteten sich. »Es gab Leute, die ernsthaft von dir verlangt haben, Beweise gegen Constantine zu fälschen? Die dir Geld geboten haben, damit du es so hindrehst, dass er seine Frau umgebracht hat?«
    »Ja, leider. Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte den Job an den Nagel gehängt.« Gideon beobachtete, wie seine Schwester den Pfannkuchen wendete. »Eine Spinne. Wenn das mal nicht fast schon ein Zeichen ist«, sagte er und warf die fertigen Toastscheiben auf einen Teller.
    Artemisia errötete. »Ich habe bestimmt meine Probleme, und ich bin nicht bereit, dir alles zu erklären.«
    Toll. »Aber versuch erst gar nicht, Dufray in dein Netz zu locken. Selbst wenn er nichts mit dem Tod seiner Frau zu tun hat, ist und bleibt er ein gefährlicher Mann.«
    »Keine Angst.« Artemisia lief krebsrot an. »Er ist witzig, aber irgendwie auch gruselig. Hast du von den Gerüchten gehört, dass er anderen schlimme Träume schicken kann? Würde mich nicht wundern, wenn da wirklich etwas dran wäre.« Sie hob abwehrend die Hand. »Ich erwarte ja gar nicht, dass du mir glaubst. Und

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