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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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rumheult?«
    Ophelia blinzelte ihn fragend an, ehe ihr einfiel, was sie Donnie und dem Verkäufer am Vortag im Fotoladen erzählt hatte. »Weil ich einen Spaziergang ohne den Hund machen möchte.«
    »Klingt für mich nicht, als ob du ihn ernsthaft behalten willst«, urteilte Donnie. »Vielleicht solltest du dir einen anderen Hund suchen. Violet meint, hier draußen sei es zu gefährlich für dich. So langsam glaube ich, dass sie recht hat.« Er hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen seiner Hose und legte die Stirn in Falten. »Mit deiner Dickköpfigkeit schadest du dir nur selbst. Denk mal darüber nach, wie Vi sich fühlen würde, wenn dir etwas zustößt.«
    »Mir gefällt es hier aber«, entgegnete Ophelia schnippisch. »Und deshalb bleibe ich auch.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht«, antwortete Donnie, verknotete die Tüte und warf sie ebenfalls in seinen Pick-up.
    * * *
    Nächste Woche,
dachte Gideon, als er sich Ophelias Haus näherte.
Oder morgen.
Vielleicht gab es ja bis zum Abend etwas Neues, so dass er wieder klar denken konnte, um den unvermeidlichen Besuch hinter sich zu bringen. Bis es so weit war, würde er Ophelias Sachen bei Vi abliefern und alle befragen, die etwas am Fotogeschäft gesehen haben könnten.
    Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er, wie Donnie Donaldson eine Mülltüte auf die Ladefläche seines weißen Pick-ups beförderte, während Constantines azurblauer Wagen in Ophelias Auffahrt stand. Jabez hatte sich vermutlich bei den ersten Sonnenstrahlen aus dem Staub gemacht.
    Wie von selbst glitt sein Blick zu Ophelias Haus, und ehe er wusste, was er tat, bog er in die Auffahrt.
Zur Hölle mit Ophelia und ihren Waffen.
Noch bevor er die Tür des Mercedes öffnete, hörte er ein Jaulen, das aus Ophelias Trailer kam. Als er ausstieg, sah er die Verwüstung in ihrem Garten. Sein Magen zog sich zusammen. »Was zum Teufel ist denn hier passiert?«
    Donnie Donaldson war gerade dabei, einen großen Karton auf die Ladefläche seines Pick-ups zu schieben. »Jemand hat ihren Garten vergiftet. Mit Unkrautvernichter.«
    »Wo ist Ophelia? Im Haus?«
    Donnie schüttelte den Kopf. »Sie ist spazieren. Wollte alleine sein. Die Arme ist vollkommen durch den Wind. Die ganze Mühe, die sie sich gemacht hat. Alles zerstört.« Er wuchtete ein Bündel überlanger Latten auf die Ladefläche und band ein rotes Stück Stoff an die überstehende Seite. »Das stinkt zum Himmel, finden Sie nicht auch?«
    »Warum hat sie meinen Hund nicht mitgenommen?«
    »Wie ich schon sagte, sie wollte alleine sein. Sie spielt immer die Starke, aber wenn Sie mich fragen … Und das, nachdem Willy und Lisa gestern Abend auch noch damit gedroht haben, die Polizei zu rufen. Sie sind davon überzeugt, dass Ophelia Joanna belästigt. Stimmt es eigentlich, dass man eine Leiche in Ophelias Pick-up gefunden hat?«
    »Wo ist sie hingegangen?«, fragte Gideon, statt ihm zu antworten, während Gretchen sich noch immer die Hundeseele aus dem Leib jaulte.
    Donnie deutete mit dem Kinn am toten Rasen und dem Gewächshaus vorbei auf die Komposthaufen, an denen ein Pfad in Richtung Wald führte. »Sie ist zum Fluss runter. Aber seien Sie vorsichtig, Officer. Sie hat nämlich ein Gewehr dabei. Wenn sie Sie gestern Abend nicht sehen wollte, dürfte das heute nicht anders sein.«
    »Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen«, murmelte Gideon.
    »Aber sagen Sie hinterher nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.« Damit kletterte Donnie in seinen vollbeladenen Pick-up und fuhr davon.
    Gideon holte einen Meißel aus dem Kofferraum, stemmte das Schloss der Hintertür des Trailers auf und befreite Gretchen, die sogleich in Richtung Wald lief. Gideon folgte Gretchen und dem Pfad, der sich eine halbe Meile lang durch die Bäume schlängelte. Unter anderen Umständen hätte Gideon vielleicht ein Auge für die Schönheit des Waldes im morgendlichen Sonnenlicht gehabt und es zu schätzen gewusst, wie viel Arbeit es kostete, den Pfad nicht zuwuchern zu lassen. Doch Gideon konnte an nichts anderes denken als daran, wie schlecht es Ophelia jetzt gehen musste. Erst hatte er sie beleidigt, sie hatte sogar seinetwegen geweint. Und dann, zu Hause, musste sie sich Willys widerliche Vorwürfe anhören, nur um heute Morgen festzustellen, dass jede Pflanze in ihrem Garten tot war.
    Unweit eines an einem Metallpfahl befestigten Fledermauskastens trat Gideon aus dem Wald und sah sich um. Gut fünfundzwanzig Meter flussabwärts entdeckte er

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