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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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eben größte Mühe gegeben.« Er gab ihr einen leichten Klaps auf den Po, stellte das Wasser ab und machte den Duschkopf fest. »Wer außer deinen Nachbarn weiß, dass du manchmal zum Fluss hinuntergehst?«, fragte er und reichte ihr ein großes weiches Badehandtuch.
    »Die Leute, die auf der anderen Seite des Flusses wohnen. Gelegentlich winken wir uns zu. Und ab und zu pfeift mir mal ein Bauarbeiter vom Golfplatz hinterher, aber keiner von ihnen ist mir je so nahe gekommen, als dass er in den Genuss meiner Anziehungskraft gekommen wäre. Für die bin ich nichts weiter als eine attraktive Frau.« Sie dachte einen Moment lang nach. »Dann wäre da noch dieser Immobilienmakler, der die Häuser in dem neuen Viertel neben dem Golfplatz verkauft. Er hat darauf bestanden, dass ich ihn herumführe, ihm alles zeige, sogar meinen Zugang zum Fluss, obwohl ich ihm klar und deutlich gesagt habe, dass ich nicht verkaufen will.« Sie zuckte mit den Achseln. »Aber keiner von denen hat einen Grund, mir etwas antun zu wollen. Du erwartest doch nicht allen Ernstes, dass ich das trage, oder?«
    Gideon blickte grinsend auf das T-Shirt, das er ihr hinhielt: ein Constantine-Dufray-Fan-Shirt in Größe XXL , auf dessen Rückseite Constantine mit nacktem Oberkörper und zerzaustem Haar zu sehen war. »Art hat es gewonnen. Und weil es ihr zu groß war, hat sie es mir geschenkt.«
    »Wie soll ich eigentlich nach Hause kommen? Ich kann ja wohl schlecht halbnackt über die Landstraße laufen, und dein Auto steht bei mir«, sagte Ophelia, während sie sich das T-Shirt über den Kopf zog. »Ich organisier uns jemanden, der uns abholt. Außerdem bedeckt Constantine gerade so deinen süßen Hintern. Wahrscheinlich hat er ihn dir in der Vergangenheit auch schon ein paarmal gerettet, oder? Ist das eigentlich der Grund dafür, dass dich die Bedrohungen und der Mordversuch so kaltlassen? Weil du weißt, dass er dich im Notfall beschützt?«
    Ophelia funkelte ihn an. »Er ist ein guter Freund, mehr nicht. Wag es ja nicht, schlecht über ihn zu reden.«
    Gideon zog sich in aller Seelenruhe die Shorts an, ehe er sich das Hemd in die Hose steckte. »Ich rede doch gar nicht schlecht über ihn. Aber ich finde, dass du die Situation, in der du steckst, nicht ernst genug nimmst. Ich möchte lediglich den Grund für dein Verhalten herausfinden.«
    Ophelia zog eine Schulter in die Höhe. Wie kam sie aus dieser Sache wieder raus? Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich einen Plan zurechtzulegen und dabei so dicht wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben.
    »Wahrscheinlich bin ich so ruhig, weil ich mir sicher bin, dass du dich um alles kümmerst, so wie Constantine und Leopard es früher getan haben. Ich muss über andere Dinge nachdenken. Zum Beispiel brauche ich dringend neue Ahornbäume, die ich bei einem Kunden einpflanzen muss. Es sei denn, du holst meine Bäume aus dem Gefängnis.«
    »Deine Bäume konnte ich dir zwar nicht mitbringen, aber deine Brieftasche und dein Klemmbrett liegen in meinem Wagen. Auf deine Arbeitsschuhe musst du noch ein wenig verzichten. Rein theoretisch – und nein, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen – könnten sich Beweise auf der Sohle befinden.«
    Ophelia kniff die Augen zusammen. »Du weißt genau, dass ich nicht …«
    »Ich weiß nur, dass mich mein Boss von dem Fall abzieht, wenn er das Gefühl hat, ich wäre voreingenommen. Und nach der Sache mit Constantine im letzten Jahr habe ich keine Lust darauf, dass das Gerede über Korruption von vorne losgeht. Wenn ich nur dran denke, werde ich stinkig. Außerdem möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie ungemütlich mein Boss wird, wenn er mir den Fall wegnehmen und sich dann selbst um alles kümmern müsste. Er schiebt nämlich lieber eine ruhige Kugel. Wir sind eben nur eine kleine Wache und haben es nicht oft mit Mordfällen zu tun. Und woran liegt das? Weil deine Unterweltfreunde alle, die ihnen in die Quere kommen, einfach verschwinden lassen. Und solange es keine Leiche gibt, ist es auch kein Mord.«
    Ophelia murmelte geistesabwesend etwas über Korruption. Dabei waren ihre Gedanken schon wieder bei ihren Bäumen, Kostenvoranschlägen und einem Großeinkauf – und das alles an einem Tag. »Hast du eigentlich einen Computer? Ich müsste mal ins Netz.«
     
    Als Joanna Wylers Bus wegen einer Panne mit dreißig Minuten Verspätung vor der Schule hielt, wurde Zelda Dupree wie durch ein Wunder geheilt.
    »Die Krämpfe sind weg«, sagte sie der Krankenschwester.

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