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verrueckt nach mehr

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Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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wenn du mich morgen mitnimmst.« Ich sah ihn mit großen flehenden Augen an.
    »Na los!«, drängte er.
    Zaghaft nahm ich seine Hand. Er zog mich von der Couch hoch und im selben Moment fiel die Wolldecke von mir ab. Bojan legte beide Arme um meine Taille und ich lehnte mich an seine Brust. Er führte uns behutsam in einen Bereich des Zimmers, wo wir etwas mehr Platz hatten, obwohl wir uns nur ganz leicht im Takt der Musik wiegten.
    Ich schloss die Augen und stellte mir vor, Sergios Arme würden mich halten.
    Bojan war nicht Sergio. Und dennoch war alles an ihm tröstlich. Der einzige Trost, den ich tief in meinem Herzen spüren konnte.
    »Bitte ...«, nuschelte ich in sein T-Shirt. »Bring mich ei n fach nur in den Club rein und ich stelle mich weit weg von dir.«
    »Nein«, sagte er, seine Stimme tief und heiser. »Du musst schon neben mir stehen, Lexi.«
    Ich hob den Kopf und starrte ihn hoffnungsvoll an. »Bo?«
    Sein Mundwinkel zuckte. »Du gibst doch eh keine Ruhe. Hab ich recht oder hab ich recht?«
    Ich lehnte den Kopf an seine Schulter und grinste in mich hinein. »Du hast recht«, sagte ich.
    Mit der Ruhe, die in mir einkehrte, wurde mir plötzlich mit allen Sinnen Bojans Nähe bewusst. Ich konnte seinen Herzschlag spüren und jeden seiner Finger, die auf meiner Taille ruhten. Meine Arme hatten sich um seine Mitte g e schlungen, und jetzt erst bemerkte ich, wie fest ich mich an ihn geklammert hatte.
    Und dann trug ich nicht mal eine Hose.
    Verlegenheit machte sich in mir breit und Hitze stieg in meinen Kopf.
    Ich drückte mich ein wenig von ihm weg und blinzelte zu ihm hoch. »Ich schau mal, ob meine Sachen schon trocken sind.«
    Er nickte stumm und ging zurück an seinen Tisch.
     
    Obwohl meine Klamotten immer noch klamm waren, hielt ich es für das Beste sie anzuziehen.
    Ich kehrte auf Bojans Couch zurück und wollte gerade nach meiner Tasche greifen, da meldete sich mein Handy. B o jan sah kurz zu mir rüber, bevor er sich weiter seiner Arbeit widmete.
    Es war Derek!
    »Sie ist gerade in der Küche ...«, flüsterte er unruhig. »L e xi, sie will nicht ausgehen! Mein ganzer Plan ist über den Haufen! Ich wollte sie in ein Erlebnis-Restaurant ausführen, in dem sich die Umgebung wie auf einer Theaterbühne ständig ändert, aber sie will nicht. Sie sagt dauernd, es täte ihr alles so leid, und dennoch sähe sie keinen Ausweg ... Es sieht schlecht aus, fürchte ich. Immerhin schmeißt sie mich noch nicht raus. Ich darf bleiben und bekomme gleich ein Glas Wein.«
    Ich atmete tief durch. » Derek, bleib ja da! Lass dich nicht abwimmeln«, riet ich ihm. Die Gedanken purzelten in meinem Kopf durcheinander. »Bleib möglichst die ganze Nacht bei ihr. Schlafe bei uns, egal wo, aber schlaf da! ... Und rede über B ü cher ... ja über alle möglichen Bücher, die du je gelesen hast. Rede nicht über eure Arbeit! ... Sag, dass du ihren Charakter toll findest und warum ... Und dann sag ihr ... sag ihr, du wü r dest dir so gern ein Happy End mit ihr wünschen.«
    Bei meinem letzten Rat war ich mir selber nicht sicher, ob er nicht völlig übertrieben klingen würde, aber meine Mutter liebte Happy Ends, zumindest in Büchern.
    »Gut, ich versuch mein Bestes«, sagte Derek ein wenig unsicher. »Heute Nacht wird sie mich auf jeden Fall nicht mehr los, und wenn ich in der Badewanne schlafen muss.«
    »Derek , bitte leg dich voll ins Zeug!«
    »Ich muss jetzt Schluss machen ... Sie kommt.«
    Er legte auf.
    Bojan hob die Brauen und musterte mich fragend.
    Ich sah ihn seufzend an. »Das war ein Kollege von meiner Mom, mit dem sie so ein On-and-Off-Ding zu laufen hat«, erklärte ich. Ich dachte darüber nach, ob ich ihm die volle Wahrheit über die Umzugsabsichten meiner Mutter erzählen sollte. Aber ich entschied mich dagegen. Ich konnte Bojan unmöglich ins Vertrauen ziehen, bevor Sergio davon wusste.
    »Ich muss bald los«, sagte ich.
    Bojan nickte ohne Einwände.
    Inzwischen hatte die Musik gestoppt. Die plötzliche Stille um uns herum machte mich etwas befangen.
    Ich lächelte unsicher zu Bojan rüber, doch er schien in se i ne Arbeit vertieft.
    Es war Zeit zu gehen.
    Wohin nur?
    Derek und meine Mutter wollte ich am liebsten nicht st ö ren. Ihnen für die kommende Nacht die Bude komplett zu ü berlassen, hielt ich für eine ausgesprochen gute Idee. Ich schickte meiner Mutter eine SMS, dass ich bei Adriana übe r nachten würde, und bekam ein »In Ordnung« als Antwort.
    Soweit so gut.
    Dann rief ich Adriana an und

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