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verrueckt nach mehr

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Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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hörte ich ein fernes Donnergrollen und realisierte, dass ich keinen Regenschirm dabei hatte. Aber noch war alles tr o cken und bisher fiel kein Tropfen vom Himmel.
    Zuerst rief ich Derek an, um ihm zu sagen, dass meine Mutter jetzt zuhause war und nichts weiter vorhatte, als sich einen ruhigen Abend zu gönnen. Er konnte also bald loslegen.
    Dann atmete ich tief durch und tippte auf Bojans Namen.
    »Hi, Bo!«
    »Lexi? Hey, wo steckst du?« Er klang echt überrascht. Wahrscheinlich wunderte er sich darüber, dass ich mich so lange nicht gemeldet hatte.
    »Ist Sergio gerade im Club?«
    »Ja. Und so bald wird er nicht nach Hause kommen.«
    »Schon okay.«
    »Wie geht‘s dir? Alles in Ordnung?«
    »Ja. Bei dir auch?«
    »Ich arbeite ...«
    »Klingt aber eher nach Party ...« Ich spielte auf die Musik im Hintergrund an. Wenn ich mich nicht täuschte, hörte er gerade ‚Aerosmith‘. Die musste ich als Kind eine Zeitlang fast täglich hören, weil meine Mutter ein riesengroßer Fan war.
    »Äh, nein, das ist nur für meine Inspiration.«
    »Ach so.«
    »Und was machst du gerade?«, fragte er.
    »Ehrlich gesagt bin ich auf dem Weg zu dir«, sagte ich und hoffte, er würde nichts dagegen haben.
    »Was? Äh ... wirklich? Ich mein, kein Problem. Ich bin da.«
    »Dann bis gleich, Bo.«
     
    Ich stieg in den Bus und im selben Moment ging das G e witter mit Sturm und heftigem Platzregen los. Es regnete so stark, dass man kaum durch das Fenster sehen konnte. Na toll , dachte ich, wie praktisch, dass ich nicht nur keinen Schirm habe, sondern auch keine Mütze ... und nicht mal eine blöde Kapuze an meinem Pulli ...
    Also lief ich, so schnell ich konnte, durch die Straßen und hatte das Gefühl unter der Dusche zu stehen. Es war auf ei n mal so dunkel geworden, als wäre es schon Abend. Menschen rannten in alle Richtungen auf der Suche nach vorübergehe n dem Unterschlupf.
    Als ich endlich vor Bojan stand, sah ich zwar aus wie ein pitschnasser, zitternder Haufen Elend, fühlte mich aber dank der warmen Wohnung wie eine Gerettete und lächelte entspr e chend glücklich. Meine Haare klebten an meinem Kopf und im Nacken und meine Jeans war so durchnässt, dass sie ihre Farbe von hell- zu dunkelblau gewechselt hatte. Von meiner Nasenspitze und meinen Fingern tropfte das Wasser unaufhö r lich zu Boden.
    »Oh, Mann, Lexi ... regnet‘s etwa?« Bojan grinste unglä u big. Ich schob ihn augenrollend beiseite und peilte gleich das Badezimmer an. »Hast du ein Handtuch für mich?«
    Sofort eilte er mir hinterher. »Na klar, warte ... Du musst raus aus den Sachen.«
    Er drängte sich an mir vorbei ins Bad und drückte mir ein großes Badehandtuch in die Hand. Dann sah er zu mir heru n ter, als könne er immer noch nicht glauben, wie nass ich war.
    »Danke«, sagte ich und wartete, bis er ging.
    Mein T-Shirt und mein Slip waren die einzigen Kleidung s stücke, die trocken geblieben waren. Ich hängte Hose, Pull o ver und Strümpfe über die Heizung und stellte die Schuhe darunter. Meine Winterjacke legte ich auf den Badewanne n rand.
    Ich trocknete mich ab und rubbelte mit dem Handtuch durch meine Haare. Dann warf ich es über die Duschkabine und ging in Bojans Zimmer.
    Er saß an seinem Arbeitstisch und sah nur kurz auf, als ich hereinkam.
    Ich griff nach der Wolldecke, die neben der Couch auf dem Boden lag, und wickelte sie mir um den Körper. Sofort wurde mir angenehm warm um die Körpermitte.
    »Ich mach dir was Heißes zu trinken, wenn du mir sagst, was?« Bojan schielte zu mir rüber, während er mit dem Lö t stab hantierte.
    »Ich will dich nicht von der Arbeit abhalten«, sagte ich und setzte mich auf die Couch. Meine Füße fühlten sich ei s kalt an, also zog ich sie hoch und stopfte die Decke drumherum .
    »Ich wollte mir auch grad was machen«, sagte Bojan. »Ich muss hier noch `ne Weile was tun und kann `ne Pause gebra u chen ... Also, was hättest du gern? Kaffee? Tee? ... Wir haben aber nur diesen Beutelmist ... Oder Kakao?«
    »Kakao«, sagte ich kurzentschlossen.
    »Ah, dann zweimal Kakao ... kommt sofort.«
    Er rannte in die Küche und kam nach ein paar Minuten mit zwei dampfenden Tassen zurück.
    »Wir haben seit vorgestern eine Mikrowelle«, sagte er und übergab mir vorsichtig eine randvolle Tasse.
    »Danke.«
    Bojan setzte sich in den Sessel und pustete in sein G e tränk.
    Die Hintergrundmusik zog meine Aufmerksamkeit auf sich. »Wer ist das?«, fragte ich und deutete mit dem Kinn zum Lautsprecher neben dem

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