Verrückte Zeit
idiotische Wissenschaftler im Auge zu behalten, die irgendeine idiotische Erfindung gemacht hatten. Sie verfügten über die Mittel, die Erfahrung, ausgebildete Spezialisten, Verbindungen zum Untergrund, zur Drogenszene, zu allem Gesindel, von dem man Informationen bekommen konnte. Er kaute auf seiner Zigarre herum und warf Drissac einen düsteren Blick zu, während dieser immer noch auf und ab schritt.
»Also?« fuhr er ihn schließlich an.
»Es ging Schlag auf Schlag«, sagte Drissac und ging zum Tisch, wo er Landkarten ausgebreitet hatte, um Trigger Happy zu verdeutlichen, wie problematisch die Gegend war, die sich die Steele zum Verstecken ausgesucht hatte. »Sehen Sie«, sagte er und deutete auf die Interstate Nummer Fünf. »Hier hielt sie zum Tanken an und lief ein paar Minuten lang unter den Laternen auf und ab. Im Regen. Damit sie auch jeder ganz sicher sehen konnte und genau wußte, daß sie es war. Dann fuhr sie weiter, diesmal auf dem Highway Nummer Elf. Kurze Zeit später hält sie wieder, um auf die Toilette zu gehen. An einer Raststätte, wo um diese Zeit in der Nacht nicht viel los ist. Außer ihr war niemand dort. Sie sahen, wie ein Regenmantel und ein Schirm hineingingen, und sie sahen, wie ein Regenmantel und ein Schirm herauskamen, ins Auto stiegen und weiterfuhren. Auf dem Überwachungsbildschirm zeigte sich eine Person, nicht, wer diese Person war.«
Trigger Happy verzog keine Miene.
»Ich glaube nicht, daß sie es war, die uns in Bellingham durch die Lappen gegangen ist«, sagte Drissac. »Sie haben die Rollen an der Raststätte getauscht, und er ist abgehauen, während sie sich noch irgendwo versteckt. Und wenn wir sie erwischen, dann haben wir ihn auch bald. So oder so.«
»Dann kann sie sich nicht unsichtbar machen?«
»Darauf wäre ich bereit zu wetten. Das war einer der ältesten Gaunertricks der Branche, und unsere Leute sind darauf hereingefallen.«
Trigger Happy starrte auf die Karte. Dort war der gottverfluchte Sund mit den vielen Inseln, und Seattle lag nur einen Katzensprung entfernt. Sie war jedoch ein Mädchen mit einer auffälligen Erscheinung, keins, das sich leicht verstecken konnte. Er nickte.
»Ich glaube, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen«, sagte er versöhnlich. »Veranlassen Sie das Nötige in bezug auf die beiden Kerle, die sie verfolgt haben.« Das klärte jedoch immer noch nicht das Problem, wie es Kommunistencorky gelungen war, sie alle abzuhängen, doch mit solchen Problemen konnte er umgehen. Kommunistencorky war in dieser Hinsicht ein alter Hase, ein erfahrener Agent, der schon wer weiß wie lange im Geschäft war und eine wer weiß wie gründliche Ausbildung genossen hatte. Doch das Mädchen machte ihnen echte Scherereien. Sie hatten in ihrem Lebenslauf keine ausreichend lange Zeitspanne ohne Nachweis gefunden, in der sie hätte ausgebildet werden können. Schule und Studienzeit, Urlaubsjobs, ihre Stelle hier, alles lückenlos, soweit sie in Erfahrung bringen konnten.
Als an diesem Abend die Männer vom Marinenachrichtendienst wieder erschienen, war Drissac bei Trigger Happy, und sie beide mußten sich mit grimmigen Gesichtern anhören, daß die ganze Operation von Anfang bis Ende stümperhaft geführt worden sei. Die beiden Typen vom Nachrichtendienst trugen Jeans und T-Shirts. Und einer hatte sogar einen Ohrring, Herr im Himmel!
Sie hatten ein Zeug, das sie auf den Boden ihres Apartments sprühen würden, und seines, sagten sie. Jeder, der es betreten würde, würde Spuren hinterlassen. Und sie hatten einen kleinen Kanister mit einem Spezialgas dabei, das mittels Fernsteuerung freigesetzt werden konnte und das innerhalb eines Umkreises von fünfunddreißig Metern fast unverzüglich zu Ohnmachtsanfällen führte. Das Ganze sollte zu einer Gemeinschaftsunternehmung werden, Kooperation zwischen Armee und Marine auf der ganzen Linie wäre angesagt. Ihre Leute würden die Männer an den Monitoren und Abhörgeräten unterstützen. Sie würden das Ortungsgerät in ihrem Wagen durch etwas Raffinierteres ersetzen, sagte der eine, doch er erklärte nicht, was es war oder was man damit machen konnte. Trigger Happy und Drissac blieben verstockt.
»Wir werden jetzt die Küste absuchen, um herauszufinden, ob sie ein Boot genommen hat oder ob irgend jemand sie mit einem Boot transportiert hat. Wir glauben nicht, daß sie das Gebiet ganz und gar verlassen hat, nach dem, was wir in Erfahrung gebracht haben. Diese Raststätte liegt eine halbe Stunde von der
Weitere Kostenlose Bücher