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Verschlossen und verriegelt

Verschlossen und verriegelt

Titel: Verschlossen und verriegelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Beispiel nie jemand dafür inter essiert? Ich bin oft an dem Haus vorbeigekommen und habe zu dem Fenster hinaufgeschaut. Es war immer zu und das Rollo immer heruntergezogen. Also habe ich mich gefragt, ob ich nicht doch vorbeigeschossen habe. Dann sind ständig die seltsamsten Dinge passiert. Mein Gott, was für ein Chaos. Ich begreife überhaupt nichts. Und dann kommen plötzlich Sie und wissen alles.«
    »Einen Teil kann ich sicher erklären«, sagte Martin Beck. »Darf ich zur Abwechslung Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    »Aber natürlich.«
    »Erstens: Habe ich den Alten getroffen?«
    »Ja. Er war auf der Stelle tot.«
    »Immerhin. Ich dachte allmählich schon, er sitzt im Nebenzimmer, liest Zeitung und pisst sich vor Lachen in die Hose.«
    »Sie haben folglich einen Mord begangen«, sagte Martin Beck ernst.
    »Ach was«, erwiderte Mauritzon ungerührt. »Das behaupten die anderen Schlaumeier auch. Mein Anwalt, um nur ein Beispiel zu nennen.«
    »Noch Fragen?«
    »Warum hat sich keiner dafür interessiert, dass er tot war? Es hat nicht eine Zeile darüber in der Zeitung gestanden.«
    »Svärd wurde erst viel später gefunden. Aufgrund diverser Zufälle glaubte man anfangs, er habe Selbstmord begangen.«
    »Selbstmord?«
    »Ja, selbst die Polizei arbeitet manchmal schlampig. Die Kugel hat ihn frontal getroffen, was sich dadurch erklären lässt, dass er sich in dem Moment, als er getroffen wurde, nach vorn lehnte. Und das Zimmer, in dem er lag, war von innen verschlossen, auch das Fenster war zu.«
    »Aha. Dann hat er es sicher mitgezogen, als er umkippte, und dann ist der Haken in die Ose gefallen.«
    »Zu diesem Schluss bin ich auch gekommen. In etwa jedenfalls. Wird eine Person von einem Projektil so großen Kalibers getroffen, wird sie mehrere Meter nach hinten geschleudert. Selbst wenn Svärd den Fensterhaken nicht direkt in der Hand gehalten hat, kann er durchaus an seinem Platz gelandet sein, als das Fenster zuschlug. Ich habe erst kürzlich ein ähnliches Phänomen gesehen.« Martin Beck lächelte in sich hinein.
    »Damit wäre die Sache im Großen und Ganzen klar«, sagte er.
    »Im Großen und Ganzen klar? Woher haben Sie zum Beispiel gewusst, was ich kurz vor dem Schuss gedacht habe?«
    »Das ist, ehrlich gesagt, nur eine Vermutung gewesen«, erwiderte Martin Beck. »Haben Sie sonst noch eine Frage?«
    »Noch eine? Nehmen Sie mich auf den Arm?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Dann haben Sie doch bitte die Güte, mir Folgendes zu erklären. An dem Abend damals bin ich direkt nach Hause gefahren. Ich habe die Pistole in eine alte Tasche gelegt, die ich mit Steinen gefüllt hatte. Dann habe ich die Tasche verschnürt, und zwar ordentlich, und an einem sicheren Ort abgestellt. Aber vorher habe ich den Schalldämpfer abgenommen und ihn platt gehämmert. Es war tatsächlich so ein Einmalteil, aber ich habe ihn nicht selbst gebaut, wie Sie gesagt haben, sondern mit der Pistole gekauft. Am nächsten Morgen habe ich den Zug nach Södertälje genommen. Auf dem Weg zum Bahnhof bin ich in ein wildfremdes Haus gegangen und habe den Schalldämpfer in den Müllschlucker geworfen. Ich erinnere mich nicht mal genau, welches Haus es gewesen ist. In Södertälje habe ich mein Motorboot geholt, das dort lag, bin damit nach Stockholm hinaufgefahren und am Abend angekommen. Am nächsten Tag habe ich mir die Tasche mit der Pistole geschnappt, bin Rich tung Vaxholm verdammt weit in die Schären hinausgefahren und habe sie mitten in der Fahrrinne ins Meer geworfen.« Martin Beck runzelte die Stirn.
    »Ich weiß also ganz genau, dass ich das alles getan habe«, sagte Mauritzon erregt. »Niemand hat Zugang zu meiner Wohnung, während ich fort bin. Keiner hat jemals einen Schlüssel zu ihr gehabt. Den wenigen Bekannten, die überhaupt wissen, wo ich wohne, habe ich gesagt, dass ich an diesen Tagen, an denen ich meine Geschäfte mit Svärd zu einem Abschluss bringen wollte, in Spanien sein würde.«
    »Und?«
    »Trotzdem sitzen Sie hier heute und wissen alles. Sie wissen alles über die Pistole, die nachweislich auf dem Meeresgrund liegt. Sie wussten das von dem Schalldämpfer. Hätten Sie die verdammte Güte, mir das zu erklären?« Martin Beck dachte nach. Schließlich sagte er: »Sie müssen sich irgendwie geirrt haben.«
    »Geirrt? Aber ich habe Ihnen doch jedes Detail erzählt. Zum Teufel, ich weiß ja wohl noch, was ich tue? Oder…« Mauritzon lachte schrill, verstummte abrupt und sagte: »Sie sitzen auch nur da und legen mich

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