Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Sachen vor ein paar Jahren gekauft, um Cosmos machen zu können.«
    Er trat einen Schritt zurück und sah ihr beim Abmessen und Schütteln zu, sah, wie sie das Eis in die Gläser gab, einschenkte und Oliven sowie lange blaue Löffel in die Drinks steckte. Dann musterte er das Ergebnis in dem Glas, das sie ihm reichte.
    »Ich hab schon seit Ewigkeiten keinen Martini mehr getrunken. Ich kann mich kaum noch daran erinnern. Nicht gerade die Art Getränk, die man hier im Clancy’s bestellt.«
    »Nun, dann wollen wir mal auf ein bisschen Großstadtflair in Angel’s Fist anstoßen.«
    Sie prostete ihm zu und wartete, bis er seinen ersten Schluck genommen hatte.
    »Verdammt gut, dieser Martini.« Er nippte erneut und sah sie über sein Glas hinweg an. »Du bist mir vielleicht eine.«
    »Probier mal das hier«, entgegnete sie.
    Sie hob einen kleinen Teller und enthüllte etwas, das aussah wie gefüllte Selleriestangen, die raffiniert auf einer Platte arrangiert waren.
    »Was ist da drin?«
    »Das ist natürlich streng geheim, aber hauptsächlich geräucherter Gouda und sonnengetrocknete Tomaten.«
    Er war nicht gerade ein großer Fan von rohem Sellerie, aber da er annahm, der Wodka würde den Geschmack schon überdecken, war es einen Versuch wert. Er änderte sofort seine Meinung. »Was auch immer das Geheimnis sein mag – es macht den Sellerie hundertmal schmackhafter als die Erdnussbutter, die meine Mutter immer da draufgeschmiert hat.«
    »Das will ich doch stark hoffen. Du darfst dich setzen. Guten Appetit.« Sie griff erneut nach ihrem Glas und nippte vorsichtig daran. »Ich mach jetzt den Salat.«
    Er setzte sich nicht, sondern genoss es, ihr beim Rösten von Pinienkernen zuzusehen. Meine Güte, sie röstete doch tatsächlich Pinienkerne. Dann sah er, wie sie irgendwelches Blätterzeug in einen Topf gab.
    Er hegte ein angeborenes Misstrauen gegenüber jeder Form von Blattgemüse, erst recht, wenn man es in einen Topf gab und den dann auf den Herd stellte. »Kochst du Salat?«
    »Ich mache einen Spinat- und Rotkohl-Salat mit Pinienkernen und ein wenig Gorgonzola. Ich konnte es kaum fassen, dass Mac Gorgonzola bestellt hat, nur weil ich letzte Woche mal erwähnte, dass ich so gern welchen hätte.«
    »Er hat eben eine Schwäche für dich.«
    »Da habe ich aber großes Glück, dass ausgerechnet der Mann eine Schwäche für mich hat, der mir Gorgonzola beschaffen kann. Wie dem auch sei, Doc Wallace hat gesagt, ich bräuchte mehr Eisen. Und in Spinat steckt jede Menge davon.« Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie seinen Gesichtsausdruck wahr und musste ein Lachen unterdrücken. »Du bist ein großer Junge. Wenn es dir nicht schmeckt, musst du es auch nicht aufessen.«
    »Abgemacht. Und wie war’s so beim Doc?«
    »Er ist gründlich und sanft, man kann unmöglich mit ihm streiten.« Während sie sprach, regulierte sie die Flamme unter dem Topf. »Er meint, ich sei ein wenig ausgemergelt, vielleicht auch ein bisschen anämisch, aber ansonsten ist alles in Ordnung. Ich habe in meinem Leben wirklich genügend Ärzte gesehen, aber es war gar nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Als ich danach zum Liquor Store bin, hat Jeff erwähnt, dass der Sheriff mit der Zeichnung vorbeigeschaut hat.«
    »Ja, das habe ich auch gehört. Hat er Penelope Cruz erwähnt?«
    Sie lächelte schwach. »Ja. Er, der Sheriff, meine ich, hat auch eine Kopie ans Joanie’s geschickt. Aber niemand hat reagiert.«
    »Hast du das denn erwartet?«
    »Keine Ahnung, was ich erwartet habe. Etwas in mir hat bestimmt gehofft, dass jemand die Zeichnung sieht und sagt, Mensch, die sieht doch aus wie Sally Jones, die hier im Osten von Angel’s Fist lebt. Sie macht gerade eine schlimme Zeit mit ihrem Tunichtgut von Ehemann durch. Dann wüssten wir Bescheid, und der Sheriff würde losziehen und diesen Tunichtgut von einem Ehemann verhaften. Und dieser Albtraum wäre ein für allemal vorbei.«
    »Friede, Freude, Eierkuchen.«
    »Sozusagen.« Sie nahm noch einen winzigen Schluck von ihrem Martini. »Wie dem auch sei. Ich habe dein Buch ausgelesen. Ich bin ganz schön froh, dass du Jack nicht lebendig begraben hast.«
    »Er auch.«
    Sie lachte. »Bestimmt. Mir hat auch gefallen, dass du ihn nicht vollständig geläutert hast. Er hat immer noch jede Menge Fehler, ist urkomisch und chaotisch. Trotzdem glaube ich, dass Leah es schafft, das Beste aus ihm herauszuholen. Außerdem hast du dafür gesorgt, dass sie ihm aus der Patsche geholfen hat.« Sie sah ihn an.

Weitere Kostenlose Bücher