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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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noch duschen?
    Meine Güte, wie sehr sie sich doch wünschte, wieder ein derartiges Urvertrauen zu haben oder eine derartige Naivität.
    Aber da dem nicht so war, schloss sie die Haustür ab. Und nachdem sie die Vorräte in die Küche getragen hatte, schloss sie auch noch die Hintertür ab.
    Das war zwar nicht ihr Haus, aber jetzt befand sie sich nun mal hier. Wie sollte sie sich bloß aufs Kochen konzentrieren, wenn keine Tür abgeschlossen war?
    Deutlich beruhigter holte sie das Kartoffelgratin heraus, das sie bereits vorbereitet hatte, maß Milch ab und erwärmte sie auf dem Herd. Sie holte ihren niegelnagelneuen Messerblock hervor – zugegeben, sie gab eindeutig viel zu viel von ihrem Gehalt für die Küchenausstattung aus. Das war verrückt, aber sie kam einfach nicht dagegen an. In der Bratenform, die sie als Nächstes hervorholte, lag eine Schweinelende in einem Bratschlauch mit Marinade, die sie bereits am Vorabend zubereitet hatte.
    Anschließend stellte sie den Wein kalt und inspizierte bei dieser Gelegenheit gleich mal den Kühlschrank. Um den war es schlimmer bestellt, als sie befürchtet hatte. Nur gut, dass sie wirklich alles mitgenommen hatte, was sie brauchte. Er hatte ein paar Eier, ein Päckchen Butter und ein paar Scheiben Cheddar vorrätig. Mixed Pickles, Milch, deren Haltbarkeitsdatum bereits überschritten war, und acht Flaschen Harp. Zwei Mitleid erregend verschrumpelte Orangen lagen einsam im Gemüsefach. Keinerlei Gemüse weit und breit.
    Lächerlich. Absolut lächerlich.
    Doch als sie die heiße Milch über das Kartoffelgratin goss, nahm sie den Kiefernduft eines Bodenputzmittels wahr. Anerkennend registrierte sie, dass er sich immerhin die Mühe gemacht hatte zu putzen, bevor sie hergekommen war.
    Sie schob das Gratin in den Ofen und stellte die Uhr.
    Als Brody eine halbe Stunde später die Küche betrat, schob sie gerade den Braten neben das Gratin. Den Tisch hatte sie mit seinen Tellern gedeckt und mit Kerzen, die sie selbst mitgebracht hatte, genauso wie die dunkelblauen Servietten, die Weingläser und eine kleine Glasschale, die sonnengelbe Moosröschen zu enthalten schien.
    Es duftete genau so, wie er sich das vorgestellt hatte. Nach etwas Fleischigem aus dem Ofen und nach etwas Frischem von dem Haufen Gemüse, der auf der Theke lag. Und nach einer Mischung aus beidem, die von Reece ausging.
    Als sie sich umdrehte, übersah er ihre Nervosität und die Traurigkeit in ihren Augen. Für ihn war ihr Blick tief, dunkel und warm.
    »Ich dachte, ich … Oh.«
    Sie wich einen Schritt zurück, als er dicht an ihr vorbeiging. Nervosität flackerte sichtbar in ihr auf, als er sie an den Armen fasste und sie dazu brachte, sich auf die Zehenspitzen zu stellen.
    Aber was er schmeckte, als er von ihrem Mund Besitz ergriff, war die Wärme, eine Wärme, die ihrer Nervosität eine ganz besondere Note verlieh. Für ihn war sie unwiderstehlich.
    Ihre Arme waren zwischen ihnen beiden eingeschlossen. Doch dann öffnete sie ihre zur Faust geballten Hände und ließ sie an seiner Brust bis hoch zu seinen Schultern wandern. Er spürte regelrecht, wie sie dahinschmolz.
    Er ließ sie los, machte einen Schritt zurück und sagte: »Hallo, übrigens.«
    »Ja, hallo. Äh, wo bin ich gleich wieder?«
    Er grinste. »Wo wärst du denn gern?«
    »Genau hier, wo ich jetzt bin. Ich brauch nur noch eine Sekunde, bis mein Hirn wieder anspringt. Ich wollte doch gerade irgendwas. Ach ja, ich wollte uns Martinis machen.«
    »Im Ernst?«
    »Aber ja.« Sie ging zum Kühlschrank und wollte Eis herausholen, um die zwei Gläser zu kühlen, die sie mitgebracht hatte. Sie erstarrte. »Oder magst du keinen Martini?«
    »Was heißt hier nicht mögen? Jeff hat gar nicht gesagt, dass du Wodka gekauft hast.«
    »Jeff?«
    »Liquor-Store-Jeff.«
    »Liquor-Store-Jeff«, wiederholte sie mit einem Nicken und seufzte kurz auf, als sie das Eis in die Martinigläser plumpsen ließ. »Wieso? Hat man hier irgendwo eine Liste mit meinen Alkoholeinkäufen ausgehängt? Gelte ich hier schon als Schluckspecht?«
    »Nein, in der Kategorie ist Wess Pritt unerreicht. Ich habe dort angerufen, weil ich dachte, du willst bestimmt Wein trinken. Falls du schon selbst welchen gekauft hättest, hätte ich mir die Fahrt in den Ort sparen können.«
    »Das nenn ich wirklich effizient. Das mit den Martinis ist mir erst eingefallen, als ich schon alles für heute Abend zusammengepackt hatte. Die Gläser und den Shaker hab ich mir von Linda-Gail geliehen. Sie hat die

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